Ein Angebot

1.8K 8 0
                                    

Substantiv, Neutrum [das]; etwas, was jemandem angeboten, vorgeschlagen wird

"Ich möchte das alles kennenlernen", sage ich trotzig und verschränkte meine Arme. "Was meinst du?", fragt Nick verwirrt und verschränkt seine Arme. Mein Blick verfängt sich irritiert an seinen muskulösen Armen und ich brauche einen Moment um zu antworten.
"Sex und alles was davor und danach kommt", murmele ich und schaue dabei überall hin, nur nicht in seine Augen. Verwirrt lacht er auf: "Du verarscht mich doch oder?" Misstrauisch erhebt er sich von seinem abgewetzten Sofa und läuft ein paar Schritte auf mich zu.

Ich weiche unmerklich zurück und bereue es sofort. "Schätzchen, du kannst nicht mal im selben Raum mit mir sein, wie willst du Sex mit mir haben? Im sterilen Ganzkörperanzug?", stichelt er und tritt dabei noch näher an mich heran. Mein Körper reagiert automatisch und weicht bis an die kühle Wand zurück. Die unerwartete Kälte reißt mich zurück in die Gegenwart.
"Was glaubst du wer du bist? Ich bin ganz sicher nicht prüde, sonst würde ich das nicht vorschlagen!", raunze ich ihn genervt an und merke selber, wie verzweifelt ich eigentlich klinge. "Was springt für mich dabei raus? Warum sollte ich mich dir freiwillig zur Verfügung stellen? Du musst mir schon ein gutes Angebot machen, du weißt ja wie das in der Wirtschaft läuft", erwidert er und steht jetzt nur noch wenige Zentimeter vor mir. Ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren und muss schlucken. Er riecht nach Pizza und Lagerfeuer.
"Ich habe gehört du brauchst Nachhilfe in Business English", schlage ich selbstbewusst vor und starre dabei auf seine pochende Halsschlagader. "Wo hast du das denn her?", raunt er nun an meinem Hals und allmählich fange ich an zu schwitzen. Ich fixiere weiter seinen Hals und ertappe mich selbst, wie mein Blick weiter hinunter wandern will.

"Das ist doch egal. Jedenfalls brauchst du definitiv meine Hilfe, wenn du nicht durchfallen willst.", stammele ich etwas verunsichert und kralle mich an der rauen Mauer in meinem Rücken fest.
Nun weicht er einen hastigen Schritt zurück und ich kann den groben Umriss seines Gesichts erkennen. Es wirkt wie zu Marmor geworden, weich anzusehen aber wenn man es genauer betrachtet ist es steinhart und kalt.
"Ich überleg's mir", murmelt er rasch und dreht sich ruckartig um. Wenige Sekunden später ist er im Dickicht verschwunden und ich atme stoßweise aus. Ich hätte nicht gedacht, das ich mal einen Moment erlebe, in dem ich das Gefühl habe, mein Herz pocht im nanosekunden Takt. Nachdenklich betrachte ich die umliegenden schwarzen Fichten und seufze verzweifelt. Wo bin ich da nur reingeraten?

Romance is erotic IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt