Kapitel 10/Simon

10 2 0
                                    

«Ich kenne euch besser als jeder andere! Ich bin eure Hoffnung aber auch euer Leid! Engel werden fallen!»
«Spielt!»

Ich selbst konnte die ausgesprochenen Worte, die gerade aus meinem Mund kamen, noch nicht wirklich realisieren. Ich schaute mich um, jedoch erblickte ich nichts anderes als ein scheinbar eingefrorenes Bild. Keiner traute sich ein Wort zu sagen, und so verweilte wir einige Minuten, jeder sichtlich mit seinen Gedanken beschäftigt. Das erste was ich wieder von dieser Welt mitbekam, war das kurze sanfte Vibrieren meines Handys. Mein Blick haschte kurz auf den grellen Display und ich erschrak ein weiteres Mal, als ich die Pop-up Meldung erblickte.

Nachricht von Unbekannt

Die aufsteigende Neugier hatte mich besiegt und meine zittrigen Finger begannen auf dem kalten Glas dumpfe Geräusche zu hinterlassen. Es war ein Link und aus irgendeinem Grund scheute ich mich davor, diesen zu öffnen. Auch den anderen entging das nicht, doch unerwartet, hatte sich als erstes Hailey aus ihrer vermeintlichen Schockstarre gelöst. „Wo ist Ethan überhaupt?“ fragte sie ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Als ob ich allwissend wäre!

Lang könnte sie es nicht mehr abstreiten, das sie Ethan mehr mag als nur ein Freund. Bei dem Gedanken, meine Stiefschwester damit auf die Palme zu bringen, entlockte mir ein sanftes kichern. „Was gibt's da zu lachen?“, zischte sie mich an, worauf ich aber nur mit einem leichten Schulterzucken reagierte. Nach ein paar Minuten Stille, legte ich meinen Arm um sie, und der leichte Druck, der sich auf meiner Brust verstärkte, bewies, das sie meine Geste verstanden hatte. Ich hielt sie fest, in der Hoffnung, ich könnte sie von all dem in Sicherheit bringen. Sie beschützen vor dem, was in dem Spiel auf uns wartet und vor einem möglichen gebrochenen Herzen.

Zum Glück wissen Freunde immer Bescheid was zu tun ist, und mit meiner, aus Neugier, hochgezogenen Augenbraue eröffnete Louis das rege Gespräch. „Ethan hatt bestimmt nur Stress mit seiner Mum, kommt öffter vor! Aber das wichtigere ist, was tun wir jetzt?“. Nun kam auch endlich mal wieder ein Lebenszeichen von Dalia, die das alles mit einem Zucken ihrer Mundwinkel annahm, jedoch blieb es mir nicht aus, das sie heute ganz anderst war als sonst. Sie sah irgendwie traurig aus.

Ohne es wirklich zu merken schweiften meine Gedanken schon wieder in ein ganz anders Thema ab. Konzentriert dich, Simon! Währen Hailey sich immer noch an meinen Brustkorb klammerte und Dalia ebenfalls keine Lust hatte, auch nur irgendwas zu der Situation zu sagen oder uns wenigstens ihre Meinung (die wir gerade unbedingt bräuchten) mitzuteilen, nahmen Louis und ich die Sache in die Hand. Nachdem Hailey auch noch einige Male versucht hatte Ethan zu erreichen (ohne Erfolg), und wir immer noch zu keinem Entschluss gekommen sind, wollten wir eigendlich alle eine Nacht darüber schlafen. Plötzlich brach es aus Dalia heraus:„ Also ich brauch jetzt auf den Schock erstmal ne richtig leckere Pizza, sonst noch jemand?“. Naja wenigstens hatte sie ihren Humor wieder, und eine Pizza von besten Italiener überhaupt würde ich mir auch nicht entgehen lassen. Jedoch wollte sich mein Kopf den ganzen Abend über nicht entspannen, die Gedanken flogen wie Vögel in einem geschlossenen Käfig in meinem Kopf herum umd drohten auszubrechen, wenn ich sie nicht besser halten würde. Wir müssen spielen und ich werde alles dafür tun, zu Gewinnen. Koste es was es wolle!

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 21, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Angel lies Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt