Kapitel 19

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"Mach auf!"

Er gab kein Laut von sich. Und Elena auch nicht. "Elena, bist du drin?" Echt peinlich, dass ich nach ihr fragte. Na dann eben meine Methode. Ich kletterte auf seine Garage und Jackpot. Sein Dachfenster, dass zum Badezimmer führte, war offen. Vielleicht hatte er es auch absichtlich geöffnet. Was auch immer, war in dem Moment doch egal. Ich stieg rein und stoß mich am Waschbecken:"AAA! Man ihr Wichser!"

Mit voller Wut trat ich die Schlafzimmertür ein...Schockiert stand ich dort und sah sie an. "Elena?" Keine Reaktion. Er hatte sie ans Bett gefesselt, ihre Kleidung ausgezogen und ihr etwas gegeben, wahrscheinlich Drogen  oder eine Betäubung. Ihr rechtes Auge war angeschwollen, ihre Handgelenke leicht eingeschnitten. "Na, wie gefällt dir das Kunstwerk?", hörte ich Aidans Stimme von hinten. "So sieht sie ihr doch viel ähnlicher, oder? Guck doch mal ob sie auch genauso schmeckt. Ich war so nett und hab sie ein Nickerchen machen lassen während-"-Schnell drehte ich mich um und schlug feste zu. 

Doch dann wurde mir klar, dass ich in die Wand geschlagen hatte und Aidans Stimme aus dem kleinen Lautsprecher kam. "DU PUSSY, WO VERSTECKST DU DICH?", brüllte ich ganz laut. Ich zitterte schon vor Anspannung. Wenn ich ihn jetzt finden würde, wäre er tot. Nichts könnte ihn mehr retten, rein gar nichts. "KOMM RAUS, DU BASTARD". Ich schlug den Lautsprecher kaputt und lehnte mich an die Wand. Ich spürte meinen Körper nicht mehr.

"h...h-hilf..-", keuchte sie aber war dann auch schon wieder weg. "Elena??" Ich ging schnell zu ihr. Mit meiner Hand streifte ich ihre Wange entlang. Ihr geröteten Augen öffneten sich und sahen mich müde an. "Ich hol dich jetzt hier raus". Die dunklen Augen verloren an Kraft und gewahren mir keinen weiteren Einblick mehr. Langsam zog ich meinen Pullover aus und zog es ihr an. In dem Zimmer suchte ich nach was Spitzem um die Handschellen zu lösen. Plötzlich klingelte mein Handy. Mit dem Gedanken an ihn, nahm ich es ruckartig in die Hand. Marie. Ich konnte jetzt nicht reden. Wahrscheinlich wollte sie nach Elena fragen, sonst würde sie sich niemals trauen mich über mein Handy anzurufen. Ich lehnte ab aber schickte ihr eine SMS.

Vorsichtig nahm ich sie in meine Arme und trug sie in mein Auto. Bevor ich losfuhr, zog ich kräftig an einer Zigarette. Der kalte Wind gleitete meinen freien Oberkörper entlang. Noch ein Blick zu ihr. "Es tut mir Leid" und langsam fuhr ich mit meinen Fingern wieder über mein Tattoo. Einzelne Regentropfen trafen meinen Rücken. Mein Gesicht wandte ich dem Himmel zu und schloss die Augen.

Das Alles geschah nur, weil ich noch schwach war. Weil ich vorgebe alles vergessen zu haben, aber es nicht auf die Reihe kriege. Wenn Elena nur wüsste, dass ich sie ausnutzte...Dass ich in ihrer Stimme Rose hörte.  Dass ich an jenem Tag das Messer absichtlich ins Badezimmer gelegt habe, weil ich wollte, dass sie ihn umbringt. Damit ich etwas habe, dass mich nie von ihr trennt. Ich hatte ein Beweisvideo, ein Erpressungsmittel, falls sie wirklich meine Schwäche ausnutzen und fliehen sollte. Aber dazu sollte es nie kommen. Wenn ich sie immer leiden sehen würde, sie verletzen würde, könnte ich endlich lernen mein Gewissen auszuschalten, dagegen ankämpfen...




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