20. Weihnachten zu zweit? - Teil 1

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Wir saßen nicht besonders lange an dem letzten Puzzleteil. Dank Nick und Janet, die sich kurz zu uns gesellten, kam heraus, dass °K die Temperatureinheit 'Kelvin' ist. Umgerechnet ergibt das etwa 37,5°C, also Körpertemperatur. Ich schrieb mir alles genaustens auf und schickte damit eine Eule direkt zu meiner Mutter.

Doch auch bis Mitte Dezember kam keine Antwort, was mich nach und nach nervöser und ungeduldiger machte. Auch die Sorge, dass der Brief abgefangen wurde oder gar zu spät ankam, machte mir zu schaffen. Was die Zutaten und Zubereitung angeht, wusste ich, dass keine Probleme auftauchen konnten. Ich habe meine Phönixfeder mitgeschickt.

Weihnachtsstimmung suchte man in meinem Umfeld vergeblich. Viele Schüler freuten sich auf die Zeit bei ihrer Familie, nur wussten Daniel und ich nicht mal, ob unsere Familie noch lebt. Diese Ungewissheit zerriss uns förmlich. Wir bekamen nur am Rande mit, dass sich nahezu alle Schüler bereits auf dem Weg zum Bahngleis gemacht hatten.

Zurück blieben: Nick, Janet, Scooter, Liz, Daniel und das Ravenclaw-Qudditchteam inklusive Logan und mir, sowie vereinzelt Schüler aus den höheren Stufen. Am Abend vom 23. Dezember saßen Logan und ich in der großen Halle und spielten Zauberschach. Das Qudditchteam war im Gemeinschaftsraum und ließ uns erstmal in Ruhe.

Liz war wie immer in der Bibliothek, Alexej und Raven schliefen friedlich einer links neben mir und einer rechts neben mir, jeweils mit dem Kopf auf meinem Oberschenkel und schnurrten, wenn ich sie am Kopf kraulte. Wo sich allerdings Janet und Nick herumtrieben, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Während des Spiels zwischen uns sagte keiner ein Wort, ob es daran lag, dass wir zu sehr über den nächsten Zug nachdachten oder etwas anderes, ließ sich nicht sagen. Als ich einen Moment nicht aufgepasst hatte, nutzte Logan seine Chance und erzielte ein Schachmatt gegen mich. Ich gab mich widerstandslos der Niederlage hin.

Gedankenverloren kraulte ich die beiden Kater neben mir und sah zur verzauberten Decke rauf. Es schneite ein wenig. "Wow, wie ruhig es hier ist, wenn kaum jemand da ist. Nicht wahr?" sagte plötzlich eine Stimme neben mir. Erschrocken sah ich zu der Quelle der Störung. Es war Scooter, der Sucher von Gryffindor. "Darf ich mich zu euch setzen?" Ich nickte. 

Zu sehr war ich von seiner Anwesenheit abgelenkt, als dass ich ein Wort hätte sagen können. "Hey, wie cool! Ihr spielt Zauberschach?" fragte Scooter und zeigte auf die bereits beendete Partie. "Wir haben. Das Spiel ist vorbei." zischte Logan mürrisch und verließ die große Halle ohne ein weiteres Wort. 

Scooter kratzte sich verlegen am Kopf. "Was geht denn mit dem?" "Keine Ahnung. Eben war er noch gut drauf." Betretenes Schweigen. Ich dachte darüber nach, worüber wir reden könnten, doch es fiel mir kein Thema ein. Ihm fiel dann etwas ein. "Hab ich dir jemals richtig dafür gedankt, dass du mich damals aufgefangen hast?" Ich schüttelte den Kopf. 

"Wärst du nicht da gewesen, hätte ich mir sicher einen Aufenthalt in der Krankenstation eingefangen. Es war sehr selbstlos von dir. Hab vielen Dank. Aber am meisten interessiert mich, warum du es getan hast?" Eine gute Frage. Warum habe ich Scooter vor dem Absturz bewahrt? Mir fiel nichts plausibles ein. 

"Ehrlich gesagt, weiß ich es selbst nicht. Was das Besenfliegen und Quidditch betrifft, gab es schon einige seltsame Momente, in denen mein Körper schneller handelt, als mein Kopf nachdenkt. Mein Instinkt hat dann die Oberhand." "Also willst du damit sagen, dass du mich instinktiv gerettet hast?" "So könnte man es auch formulieren." 

Wir lachten, was die Stimmung zwischen uns eher verschlechterte. Warum war ich nur so nervös und unsicher in seiner Gegenwart? Beim Quidditch hatte ich doch keine Hemmungen, obwohl ich dort kaum in Gedanken bin. Was soll daraus nur werden? Ich kann ja kaum eine normale Unterhaltung führen. Nicht mal ein Gesprächsthema fällt mir ein... Außer Quidditch....

7 Years of Magic (Hogwarts FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt