7 Years of Magic (Hogwarts FF)

16. Pubertät und andere Übeltäter

"Jamy? Ist alles in Ordnung? Du verziehst dein Gesicht so komisch!" Logan sah mich besorgt an und hielt mit seiner Hand meinen Kopf oben. Mein Körper verkrümmte sich vor Schmerz, ich wusste nicht, was los war. Ein paar der umstehenden Ravenclaws wollten helfen und holten schnell Professor Flitwick.

Er probierte einige Zaubersprüche aus, die jedoch nur kurzzeitig halfen. Als mir noch zusätzlich schwindelig wurde, brachte man mich in den Krankenflügel. Nach einer kurzen Unterhaltung mit Madam Pomfrey wusste sie genau, was mit los war. Ich bekam eine teeähnliche Flüssigkeit, die nach und nach die Schmerzen so weit reduzierte, dass ich wieder aufstehen konnte.

Ich setzte mich auf, als mir Madam Pomfrey in aller Ruhe erklärte, was los mit mir war. "Tja, Jamy. Ganz einfach gesagt hat die Pubertät bei dir zugeschlagen." "Ich habe meine Tage?" fragte ich ungläubig nach. Sie nickte. "Sicherlich hat dir deine Mutter ein bisschen was darüber erzählt, oder?" Ich nickte. 

"Und diesen Schmerz habe ich jetzt alle 4 Wochen?" "Ja und nein. Das ist bei jedem Mädchen anders. Schließlich muss sich der Hormonhaushalt erst einpegeln und Stress kann das Ganze auch beeinflussen. Falls es beim nächsten Mal wieder so stark ist, kommst du zu mir und ich geb dir wieder was von dem Tee."

Ich nickte. Das musste ich jetzt erstmal verdauen. Gerade jetzt, wo ich Mum am meisten brauche, kann sie nicht für mich da sein. Es schmerzt mehr, als es mein Unterleib gerade tut. Mit wem kann ich denn jetzt über sowas reden? Eine ältere Schülerin? Nein, das wäre ein zu persönliches Thema...

Eine Lehrerin? Naja, da wären Professor McGonagall oder Professor Sprout. Auch nicht gerade meine erste Wahl. Am ehesten würde da Madam Pomfrey in Frage kommen, aber die hat keine Zeit mehr für mich. Für solche Fälle wäre eine ältere Schwester auch gut. Problem dabei, ich habe keine und kenne keine, die halbwegs in Frage kommt.

Am Gemeinschaftsraum angekommen, wartete Logan schon ungeduldig auf mich. "Und? Wie geht's dir? Was war denn genau los?" Ich beruhigte ihn erstmal. "Mir geht es besser, es ist alles in Ordnung." Ich wollte ihm davon eigentlich nichts erzählen, aber er fragte solange nach, bis ich dann doch weich wurde.

"Also. Ich werd's mal so sagen. Ab heute bin ich so einmal im Monat dazu verpflichtet, mich schlecht zu fühlen, Schmerzen zu empfinden, die sich anfühlen, als würde dein Körper sich eigenständig töten und dabei ein paar hundert Milliliter Blut verlieren." Logan schaute mich entsetzt an.

"Du also auch? Meine Schwester Lucy hat es in den Sommerferien erwischt. Ich sag dir eins. Wenn du nur halb so schlecht drauf bist wie sie, dann denke ich, werde ich damit klar kommen. Schließlich ist das ein komplett natürlicher Vorgang. Niemand kann etwas dafür!" Er lächelte mich sanft an.

Ach, wie süß er doch sein kann! Ich umarmte ihn. "Danke, dass du mich verstehst! Ich werde mich jetzt erstmal hinlegen. Diese Nachrichten von heute muss ich erstmal verdauen." "Klar. Ich lasse Miriam nach dir sehen!" Damit ließ er mich gehen. Auf halben Weg zum Schlafsaal drehte ich mich nach ihm um und fand ihn im Sessel ein Buch lesen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen legte ich mich rücklings in mein Bett. Auch wenn es komisch klingt, aber mit Logan kann ich auch über Frauensachen reden. Was wohl daran liegt, dass er zwei Schwestern hat. Oder er ist einfach ein guter Freund. Ob die Pubertät ihn auch schon erwischt hat?

Nein. Bei Jungs passiert das eher später. Bei Daniel und David sieht man das schon etwas länger, aber vor Allem daran, dass die beiden sehr schnell wachsen. Vor zwei Jahren war Daniel bestimmt einen Kopf kleiner als heute. Und als ich David kennen gelernt habe, war dieser noch kleiner als Daniel, ganz im Gegensatz zu heute.

Mein Gedankengang wurde jäh unterbrochen von Raven, der auf mein Bett gesprungen war. "Na, du? Wo hast du dich denn wieder rum getrieben?" Ich kraulte ihn hinter seinem Ohr. Sein Schnurren sorgte für eine angenehme Atmosphäre im Raum. Wie auch immer er das geschafft hatte, ich vergaß für kurze Zeit meine Sorgen.