7 Years of Magic (Hogwarts FF)

3. Willkommen in Hogwarts!

Janet und ich lernten uns während der Zugfahrt immer besser kennen. Uns war es egal, dass Daniel und David mit im Abteil saßen und dass es anfing zu regnen. Als der Zug langsamer wurde, stoppten wir sofort unser Gespräch. "Wir sind gleich da." sagte Daniel, der sich langsam erhob und genüsslich streckte. Schließlich hielt der Zug an. Ich brachte Raven zurück in seinen Korb, wo er sich mehrfach um die eigene Achse drehte, bevor er auf dem Rücken liegend einschlief. 

Schnell lief ich der kleinen Gruppe hinterher nach draußen. Es dämmerte bereits, aber dennoch war der große Mann nicht zu übersehen. "Erstklässler zu mir!" rief er immer wieder. Janet und ich bahnten uns einen Weg zu der kleinen Gruppe. Helen warf mir erneut feindselige Blicke zu, wo es mir kalt über den Rücken lief. Dennoch ließ ich es mir nicht anmerken. "Bleibt dicht zusammen und folgt mir!" verschaffte sich der Halbriese Gehör. 

Ich sah mich genauer um. Nur die Erstklässler standen noch am Bahnhof. "Entschuldigen Sie?" Der Halbriese drehte sich zu mir um. "Wo sind die anderen Schüler hin?" "Die nehmen den regulären Weg. Da ihr das erste Mal hier seid, nehmen wir einen anderen." Er setzte seinen Weg fort. Ich zählte durch. Wir waren 11 Schüler. Recht wenig. Der Jahrgang meines Bruders fasste 27 Schüler. Ich dachte nicht weiter darüber nach. 

Nach wenigen hundert Metern kam ein See in Sicht, an dessen Ufer einige Boote standen. Ein braunhaariger Junge blieb plötzlich stehen. "Was ist los, junger Mann?" fragte ihn der Halbriese. "Ich...Ich...Ich habe Angst vor Booten. Und ich werde schnell seekrank." Er zitterte am ganzen Leib. Im Hintergrund hörte ich Helen mit jemanden sich über ihn lustig machen. Ich ging auf die beiden Mädchen zu. "Hört auf! Helen, was stimmt bloß nicht mit dir?" "Das ist ja das hässliche Etwas. Aww..! Verteidigst du etwas den Angsthasen?" "Lasst ihn einfach in Ruhe. Ich weiß ganz genau, dass du auch vor etwas Angst hast!" "Und du denkst ernsthaft, Das könnte mich einschüchtern?" Die beiden lachen gehässig. Genervt verdrehte ich die Augen und ging. 

Das lasse ich mir nicht länger bieten! "Hört jetzt auf! Wir kommen sonst noch zu spät!" meldete sich der Halbriese zu Wort. Sofort war Stille. Ich ging zu dem Jungen. "Du brauchst keine Angst zu haben! Die Boote sind verzaubert und können nicht kentern. Und auf dem See ist keine einzige Welle zu sehen. Ansonsten fütterst du halt die Fische!" Er lächelt mich schwach an. "Wirklich?" "Ja. Mein Bruder hat es mir erzählt und er geht hier schon ins 3. Jahr!" "Ok. Dann schaffe ich es." "Na geht doch. Und jetzt alle an Bord!" 

Der Halbriese half uns in die Boote, die wie von selbst auf das Schloss zufuhren. Hogwarts. "Wow. Ein wundervoller Ausblick. Ist es das, was Sie uns zeigen wollten?" "Kannst mich ruhig duzen. Ich bin Hagrid." Ich nickte. "Ich bin Jamy." "Jamy. N hübscher Name. Und ja genau das ist es." Ich genoss den Anblick, des immer näher kommenden Schlosses. "Das hast du übrigens sehr gut gemacht." Ich drehte mich wieder zu Hagrid. "Ich kenne den Trick. Mein Bruder hatte mir damit schon sehr oft geholfen." Hagrid nickte stumm und wir fuhren schweigend den Rest des Weges. 

Am anderen Ufer angekommen, führte Hagrid uns die Treppen zum Schloss hinauf. Der Junge von eben ging plötzlich neben mir. "Danke nochmal." sagte er. "Ach, kein Problem!" winkte ich ab. "Ich bin Nick. Man sieht sich!" Damit war er wieder weg. Als ich nach vorne sah, wusste ich auch warum. Eine ältere Hexe im grünen Gewand und mit strengen Blick erwartete uns bereits. "Willkommen, Erstklässler! Ich bin Professor McGonagall. Folgen Sie mir nun in die Große Halle." Sie wirkte zwar angsteinflößend, dennoch wusste ich, dass sie eine sehr einfühlsame Person sein konnte. 

Mit schnellen Schritten ging sie zu einer riesigen Holztür, die sich leise quietschend öffnete. Die Stimmen der Schüler, die an 4 langen Tischreihen in Schuluniformen saßen, verstummten sofort, als Professor McGonagall mit uns den Raum betrat. Überall schwebten Kerzen und spendeten warmes Licht. Jedoch faszinierte nicht nur mich, sondern auch alle anderen die hoch liegende Decke des Raumes. Sie war offensichtlich verzaubert und zeigte das aktuelle Wetter von draußen. Es hingen auch ein paar Schulwappen herab. Wir näherten uns einem 5. Tisch, an denen die Lehrer saßen. Davor befanden sich ein Redepult und ein Hocker, auf dem ein altes Stück Stoff lag. Das musste der sprechende Hut sein!