24. Zuhause ist es am schönsten

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Während des Frühstücks kam die Eulenpost. Neben dem Tagespropheten kamen zwei weitere Briefe. Der erste war an mich adressiert und kam aus Hogwarts. Ich öffnete ihn sofort. "Und was schreiben sie?" fragte mich Mum neugierig. Ich überflog den, mit Hand geschrieben, Text und staunte nicht schlecht.

"Sie schreiben, dass ich mir aufgrund meiner guten Leistungen ein weiteres Wahlfach aussuchen kann. Ich soll ihnen bis Ende Juli meine Entscheidung mitteilen." Es folgte ein kleiner Applaus mit anerkennenden, aber unverständlichem Gemurmel. Den zweiten Brief brachte die Eule zu Logan und Lucy.

"Eine Antwort von Dad! Er musste kurzfristig ins Ausland und hatte sich den Termin falsch notiert. Er ist dennoch froh, dass wir bei Freunden untergekommen sind und holt uns hier in zwei Wochen ab, wenn er wieder im Lande ist. Auch entschuldigt er sich tausend mal dafür." berichtete Logan erfreut.

Lucy jedoch schien davon nicht begeistert und stapfte nach draußen. "Was geht denn mit der?" wunderte sich Daniel. "Ach, sie ist jetzt 14, ihre Mutter hasst sie, ihr Vater ist nicht da und ihr Bruder versteht sie angeblich auch nicht. Ich habe echt keine Ahnung, was ich noch tun kann." "Gib ihr Zeit. Sie wird auf dich zukommen." tröstete ihn meine Mutter.

"Ich rede mal mit ihr." Daniel trank seinen Tee aus und folgte ihr. "Ob das so eine gute Idee ist?" bemerkte Logan. "Du wirst noch staunen, was mein Bruder mit Menschen machen kann. Er ist gut im Manipulieren, besonders bei Mädchen." erzählte ich und tatsächlich dauerte es nicht lange und eine friedliche Lucy kam herunter.

Daniel grinste selbstgefällig und schnappte sich seine Tasche. "Bin heute Abend zum Essen wieder da!" rief er, als er zur Tür hinausging. "Wo geht er denn hin? Muss er nicht auf Lucy aufpassen?" fragte mich Logan leicht panisch. "Nein. Du kannst dich beruhigen. Sie wird heute einen guten Tag haben. Das versichere ich dir."

Nach einer kurzen Besprechung, was wir denn heute unternehmen wollen, zeigte ich den beiden Gästen unser Haus. Lucy machte es sich danach kurzerhand im Garten gemütlich. Sie setzte sich auf die Schaukel und las ein Buch. Logan und ich beschlossen heute mal Zauberschach zu spielen und verbrachten mit einer Partie den gesamten Tag. 

Genau in dem Moment, wo Mum das Essen auf den Tisch stellte, kam Daniel nach Hause. Logan staunte nicht schlecht. Für mich war es normal, dass mein Bruder so ist, wie er ist. Nur nutzte er sein Potenzial nicht richtig aus und machte lieber andere Sachen. Am Abend saßen Logan und ich draußen im Garten und sahen der Sonne beim Untergehen zu.

So lief es die nächsten Tage weiter, bis Richard auf die Idee kam, dass wir alle zusammen Schwimmen gehen. Es war der bisher heißeste Tag des Jahres und niemand schien etwas dagegen zu haben. Wir mischten uns unter die Muggel als normale Familie und hatten unseren Spaß im kühlen Nass.

Logan führte mir vor, wie elegant er doch ins Wasser springen kann, was Daniel zu einem Duell machte. Ich wusste, dass er das nicht so gut konnte und er sah wohl seine einzige Chance darin, uns alle so nass wie möglich zu machen. Sein Vorhaben klappte und er zeigte uns seine beste Arschbombe.

Wir alle mussten so doll lachen, dass wir erstmal eine Pause brauchten. In Handtüchern gewickelt saßen wir auf den Decken, die Richard vorher ausgebreitet hatte. Jeder bekam etwas zu trinken, bevor wir um die Wette ins Wasser liefen. Es war ein unglaublich schöner Tag, wenn es auch der letzte war, den Logan und Lucy hier verbrachten.

Am nächsten Tag erschien, wie er vorher angekündigt hatte, der Vater von Lucy und Logan. Als ich ihn erblickte, dachte ich, ein älterer Logan steht vor mir. Die drei sehen sich unglaublich ähnlich. Klar in meiner Familie gibt es auch Ähnlichkeiten, aber so extrem... Es war das gleiche Gesicht, nur die Augenfarbe war unterschiedlich.

Nach einer Begrüßungsrunde bedankte er sich, dass wir uns um die beiden gekümmert haben und wollte Mum dafür entschädigen. Sie jedoch winkte ab. "Ach, hab ich doch gerne gemacht. Nächstes Jahr kommen meine beiden dann zu Ihnen! Dann sind wir quitt." sagte sie fröhlich. "Gerne, das sollte kein Problem sein, aber es ist immer noch die Entscheidung der Kinder!" 

7 Years of Magic (Hogwarts FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt