Das Fest

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Keyla

Der Wellengang wurde langsam wieder schwächer. Der Wind war mir gewogen und zog das kleine Boot in dem ich mich befand Richtung Land. Ich konnte mich glücklich schätzen viel zu lange war ich auf diesem Boot und ich hatte schon lange kein Essen und Wasser mehr. Nach einer Zeit konnte ich spüren wie das Boot auf Land stieß. Ich wusste, dass ich so schnell wie möglich raus musste um zu überleben aber ich konnte mich einfach nicht rühren mein Körper war paralysiert nach allem was ich erlebte. Dann hörte ich eine Männerstimme rufen: "Kleines Mädchen ist alles in Ordnung bei dir?“
Ich reagierte nicht da ich nicht mal bemerkte das ich gemeint war. Langsam kam der Mann näher bis er vor mir stand. Er schaute mich fragend an und hob mich aus dem Boot. Er war groß, hatte blaue Augen seine Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden auf der Seite waren sie geschoren. Auf der Brust war ein schwarzer Rabe aus Leder zu erkennen.

Rasch setzte ich mich im Bett auf und rieb mir die Augen. Es war ein Traum. Aber das ist wirklich passiert, nur wer war der Mann dort? Ich brauchte einen kurzen Augenblick um wieder in der Realität an zukommen. Ich verstand nicht was das zu bedeuten hatte. Gerade als ich noch darüber nachdenken wollte klopfte es an der Tür.

Elja trat ein. "Es ist an der Zeit euch für das Fest fertig zu machen."

Ich nickte, schob ein paar Felle zur Seite und stieg aus dem Bett. Ich ging zu Elja welche bereits die Kisten nach einem passenden Kleid für mich durchsuchte. Sie zog ein gelblich Senf farbenes Kleid mit funkelten Steinen auf der Vorderseite hervor."Dieses, es ist wunderschön." Sie lächelte breit von sich selbst überzeugt dass schönste ausgewählt zu haben für diesen Anlass.

"Ja das ist eines meiner Lieblingskleider, danke dir."

Sie half mir dabei es anzuziehen, danach machte sie meine Haare fertig. Sie flocht zwei meiner Haarsträhnen nach hinten der Rest meiner Haare blieb offen. Als sie in der Schmuckkiste die typisch orientalischen Kopfschmuck Ketten fand war sie begeistert und natürlich sollte ich diese tragen. Sie flocht sie in meine zwei Haarsträhen hinzu das genau ein paar Steine zu sehen war und eines in der Mitte zu meiner Stirn herunter hang.

"Es ist Zeit, alle warten bereits auf euch, folgt mir."

Sie ging voraus aus dem Zimmer den langen Gang entlang, wir liefen noch an einigen Türen vorbei. Wir kamen zu einer kleinen Treppe die zur großen Halle führte man konnte bereits Musik spielen hören, lachende Leute und die Gespräche einiger. Elja ging voran und ich folgte ihr als ich an der untersten Stufe ankam und näher in den Raum trat verstummte die Musik plötzlich. Der Raum war voller Menschen die mich nun alle anstarrten. Alle saßen am langen Tisch zusammen, ganz vorne Königin Aslaug mit ihren Söhnen. Sie erhob sich von ihrem Stuhl "Komm mein Kind ihr werdet bei uns sitzen, nicht so schüchtern," und winkte mich zu sich. Sie zeigte mir wo ich sitzen durfte.
Langsam nahm ich Platz und sah nun Björn der rechts von mir saß und Ivar an meiner linken Seite. Ubbe war auf der anderen Seite neben Königin Aslaug neben ihm Sigurd der mir gegenüber saß und neben diesen war noch Hvitserk. Als ich an Hvitserk vorbei schaute bemerkte ich auch die zwei Wikinger vom Schiff, Harald und Halfdan, welche mich ununterbrochen angrinsten.

"Ihr seht wunderschön aus, das Kleid steht euch wirklich gut", sagte Ubbe.

"Ich danke euch" Es war mir ein bisschen unangenehm so angestarrt zu werden von allen. Und vorallem konnte ich wieder diese blauen Augen auf mir spüren. Sein Blick wanderte meinen Körper auf und ab. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen und tat so als würde ich ihn nicht sehen.

"Nun esst ruhig, Björn und seine Männer haben einige Speisen aus dem Land des Sultans mitgebracht", sagte Königin Aslaug und zeigte auf den reichlich gedeckten Tisch.

Die SeherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt