Hvitserk

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Keyla

Das Fest gestern war lang und die Nacht dadurch umso kürzer. Mühsam befreite ich mich von den Fellen um aus dem Bett zu steigen. Ich wusch mir zuerst mein Gesicht, um wacher zu werden und um einen klaren Gedanken fassen zu können.
Da fiel mir plötzlich Ubbes Lächeln ein als er mich das erste Mal in diesem Kleid sah das er mir schenkte. Sanft streichte ich mit dem Handrücken über das Kleid das über einen Stuhl hing. Der Stoff fühlte sich unglaublich weich auf der Haut an.
Gerade als ich mit meinen Fingerspitzen über die Verzierungen fuhr, klopfte es an der Tür und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen.

"Herein", rief ich.

Die Tür ging auf und Hvitserk trat ein.

"Guten Morgen Keyla. Ich hoffe du hast gut geschlafen."

"Ja, zwar nicht lange wegen dem Fest gestern aber sehr gut, danke."

"Ich hoffe du bist ausgeruht genug, denn durch das Fest gestern müssen wir unsere Vorräte wieder aufstocken deshalb habe ich mir gedacht, dass wir beide heute zusammen auf die Jagd gehen. Was hältst du davon?"

"Hört sich gut an für mich", antwortete ich und schenkte ihm dabei ein Lächeln.

"Dann treffen wir uns draußen vor der grossen Halle wenn du fertig bist."

Ich nickte ihm noch zu und dann verschwand er wieder. Nachdem ich die Tür wieder hinter ihm geschlossen habe, bereitete ich mich für die Jagd vor. Als ich fertig angezogen war und meine Haare zu einem seitlichen Zopf geflochten habe verließ ich mein Zimmer.

Als ich in den langen Flur hinaus trat, blieb ich vor Ivars Zimmer stehen. Ich hatte ihn seit ich den Tag mit Björn verbrachte nicht mehr gesehen. Was er wohl die ganze Zeit machte fragte ich mich. Dann machte ich mich auf den Weg in die grosse Halle, ich holte mir noch schnell etwas zu essen und schaute bei Amara vorbei.

"Da bist du ja! So wie dich die Söhne Ragnars auf Trap halten bekommt man dich nur selten zu Gesicht", grüßte mich Amara und wir umarmten uns.

"Ja tut mir leid das ich so wenig Zeit habe ich hoffe wir können das bald ändern."

"Kein Sorge es eilt ja nicht und Sola und ich haben ja selber viel zu tun."

"Behandelt man euch gut?" Ich machte mir ab und zu Sorgen das sie nicht gut behandelt werden oder das jemand Hand an sie legen würde.

"Nein mach dir da keine Sorgen uns geht es gut."

Ich lächelte und nickte ihr zu. Gerade als ich sie noch etwas fragen wollte, wanderte ihr Blick über meine Schulter und ihre Augen fingen an zu glänzen.

"Amara? Amara!"

"Wie, was? Entschuldige bitte Keyla."

Ich drehte mich um, um zu sehen was sie denn beobachtete und sah Ubbe als er gerade die große Halle betrat. Er grüßte uns und machte es sich an einer der Feuerstellen gemütlich. Dann wandte ich mich wieder Amara zu welche verlegen Ubbe ein paar Blicke zu warf.

"Amara", flüsterte ich leise und musste dabei leicht lachen.

Dabei nahmen ihre Wangen unweigerlich die Farbe rot an.

"Was ist?", fragte sie mich.

"Nichts, gar nichts", sagte ich konnte mir aber ein breites Grinsen nicht verkneifen.
"Ich muss los Hvitserk wartet auf mich wir sehen uns Amara."

Wir verabschiedeten uns, und ich machte mich weiter auf den Weg nach draußen.

Hvitserk stand bereits vor der grossen Halle und erwartete mich

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Hvitserk stand bereits vor der grossen Halle und erwartete mich.

"Du siehst bereit aus Keyla", sagte er mit seinem spitzbübischen Lächeln.

"Ja, von mir aus kann es los gehen."

Er gab mir einen Köcher voll mit Pfeilen und einen Langbogen. Danach machten wir uns auf den Weg durch Kattegat um den Wald zu erreichen.

Hvitserk war nicht wirklich ein Mann der großen und weisen Worte, er war mehr auf das Kämpfen aus. Ich beobachtete, wie ihm ein paar Mädchen ankicherten und zu winkten. Er war eben ein noch junger und zügelloser Mann. Er dachte wahrscheinlich noch nicht mal daran sich niederlassen zu wollen, sondern mehr an dem Ruhm der Raubzüge die noch vor ihm lagen.

"Du scheinst sehr beliebt bei den Mädchen in Kattegat zu sein", merkte ich an.

"Was soll ich sagen die Mädchen lieben mich und ich liebe die Mädchen."

Ich konnte nicht anders als lauthals los zu lachen. Hvitserk war stets guter Laune und man musste einfach mit ihm lachen.

Wir scherzten noch die ganze Zeit bis wir zum Wald ankamen, dann mussten wir uns ruhig verhalten um keine Rehe zu verscheuchen.
Wir waren Stunden lang unterwegs, bis wir endlich ein paar grasende Rehe sahen. Hvitserk deutete mir lautlos das wir uns beide von verschiedenen Seiten anschleichen sollten. Das machten wir dann auch und so konnten wir beide einen Treffer landen.
Als die anderen Rehe davon gerannt sind kam Hvitserk mit seiner Beute auf mich zu.

"Guter Schuss Keyla."

"Danke, deiner war auch nicht so schlecht." Ich grinste breit als ich mein erlegtes Reh über die Schulter warf.

"Los lass uns wieder zurück gehen, die anderen Wikinger werden sicher auch noch etwas mit nach Hause bringen."

Als wir im Dorf ankamen, brachten wir die Rehe zum Fleischer.

"Was sagst du Keyla wir sollten auf unseren Jagderfolg anstoßen."

"Klingt gut für mich", erwiderte ich.

Ich folgte Hvitserk der breit grinsend voran ging

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Ich folgte Hvitserk der breit grinsend voran ging. Wir machten es uns an einer Feuerstelle in der grossen Halle gemütlich und tranken zusammen während wir uns Geschichten erzählten.

Mit der Zeit waren wir beide schon ziemlich betrunken und konnten uns schon nicht mehr halten vor lauter Lachen. Es war ein wirklich lustiger und spannender Tag.

"Glaub mir die Geschichte ist wahr."

"Du willst mir also wirklich erzählen, das du und Ubbe als ihr noch Kinder wart, ein Schaf geklaut und in der Nacht neben Sigurd gestellt habt und als er wach wurde habt ihr ihm eingeredet das er es im Schlaf geklaut hat?" Ich konnte mich vor lauter Lachen nicht mehr halten.

" Und das hat er euch geglaubt? "

" Ja er war noch so klein, er hat uns alles geglaubt, er hatte tagelang Schuldgefühle. Er versuchte das Schaf zu verstecken und traute es sich nicht einmal Mutter zu erzählen."

Als wir beide schon ein bisschen benebelt vor uns hin lachten, tauchte Sigurd plötzlich auf.
Hvitserk konnte sich einfach nicht mehr beherrschen schaute zu Sigurd auf und machte:" Määäh. "

Ich musste fast meinen ganzen Becher Met ausspucken, als ich Sigurds Gesichtsausdruck sah.

"Wirklich die Schaf Geschichte Hvitserk?"

Dann wandte sich Sigurd an mich. "Ich hoffe du bist morgen gut ausgeruht nach dieser Trinkerei. Ich freue mich bereits Zeit mit dir allein zu verbringen."

Von allen Söhnen Ragnars konnte ich Sigurd nicht so richtig leiden, ich versuchte es aber er hatte etwas an sich was es einem schwer machte ihn zu mögen. Ich versuchte ein Lächeln auf zu setzen.

" Ja, wir sehen uns dann morgen. "

Ich atmete tief durch als er wieder verschwand und als ich wieder zu Hvitserk sah lachten wir wieder lauthals los.

Die SeherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt