Kapitel 17 - Leben und Tod

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Die Sicht von Unbekannt:
-> Achtung! Nun wird nicht aus Donjeta ihrer Sicht erzählt!

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Wir überholen viele Autos auf der Strasse und die laute Sirene dröhnt in meinen Ohren. Mein Herz arbeitet auf Hochtouren und meine Hände fangen an zu schwitzen. So ist es immer, bevor wir an der Unfallstelle ankommen. Die Nervosität bringt mich um den Verstand.

Es wurde eine bewusstlose junge Frau aufgefunden, die viel Blut verliert. Ein totaler Notfall. Einige Minuten zu spät und es könnte das Ende für die junge Dame bedeuten.

Mein Arbeitskollege „Michael" hupt laut auf und schlägt mit voller Kraft auf das Lenkrad hin. Er geht sich gestresst durch die Haare und fängt an vor sich hinzufluchen. »Warum bewegt sich keiner? Verdammt!«

»Beruhige dich. Die Ampel ist noch auf rot.«, gebe ich ruhig von mir. Ich bin alles andere als gelassen. Mein Inneres brodelt vor Aufregung auf und es droht zu überkochen. Doch wenn ich es nicht bin, wer dann von uns? Wir dürfen auf keinen Fall die Fassung verlieren.

Die Autos fangen an zu fahren und Michael drückt fest das Gaspedal durch.

Mein Körper spannt sich automatisch an, als ich den Friedhof erblicke. Der Unfallort. Was für ein absurder Unfallort. Ein schlechtes Klischee.

Es läuft mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Niemand, ausser Gott weiss, was mit dieser Frau die letzten Stunden geschehen ist.

Angespannt steigen Michael und ich aus dem Krankenwagen aus. Man weiss nie, was einen erwartet.

Die Ungewissheit bleibt solange bestehen, bis man am Unfallort ankommt. Das ist das spannendste, sowie auch das schrecklichste an meinem Beruf, als Sanitäter, zugleich. Man wird wortwörtlich ins kalte Wasser geschmissen.

Meine Füsse gehen automatisch Michael nach.

Der Wind weht stark umher und die Dunkelheit scheint unser Universum zu verschlucken. Mein Körper fröstelt und ich bereue es, nicht meine dickere Winterjacke angezogen zu haben.

Die schlecht belichteten Strassenlaternen, verbrauchen ihre letzte Kraft, die sie noch besitzen. So wie wir an diesem Abend.

Es ist unser letzter Fall für heute und somit würde der Tag mit einem trüben Abschluss enden.

Wir laufen an viele Grabsteine vorbei und ein grosses Unwohlsein macht sich in mir breit.
In der Nähe der Toden, fühlt sich mein Ende näher an, den je.

Mein Gedanke lässt eine Gänsehaut auf meiner Haut nieder, die ich bis tief in die Knochen spüre.

Plötzlich erblicken wir einen fast schon leblosen Körper. Der Körper, der jungen Frau.

Ich schlucke schwer.

»Sie hat zu viel Blut verloren. Komm schnell hierher, Aron.«, fordert mich Michael laut auf. Ich brauche einen Moment, um mich wieder zu fassen, bis ich wieder bei Sinnen komme.

»Natürlich, ich komme.«, ich steure auf Michael zu und knie mich neben ihn zu Boden hin.

Wir drehen den bewusstlosen Körper der jungen Frau auf den Rücken um.

Was ich da sehe, lässt das gesamte Blut in meinen Adern erfrieren.

Eine Patrone einer Waffe, steckt tief in ihrem Rücken fest.

»Die Patrone hat die Wirbelsäule nicht getroffen, es wurde verfehlt. Es hat ein Gefäss getroffen. Schnell das Sauerstoff, das Schmerzmittel und einen Druckverband!«, fordert mich Michael hastig auf, was ich ihm reiche.

Nach dem wir die junge Frau stabilisiert haben und sie auf die Liege festgemacht haben, rennen wir zum Krankenwagen hin.

Nun geht es um jede weitere Sekunde.
Um Leben und Tod.

Michael fährt so schnell wie möglich, zum Krankenhaus hin.

Dort angekommen, übernehmen die Ärzte weiter, nachdem Michael ihnen die Lage der jungen Frau geschildert hat.

Ich sehe, wie die Ärzte hinter der grossen Türe verschwinden.

Leere macht sich in meinem Körper breit und mein Puls normalisiert sich in Takt.

Nun steht das Schicksal der jungen Dame in den Händen von Gott.

Und ich bete dafür, dass sie den Kampf um Leben und Tod gewinnen wird.

Ob ihr Gewinn der Tod oder das Leben ist, entscheidet sie selbst.

•••

So, mal ein etwas anderes Kapitel. Ich möchte euch noch ein wenig auf die Folter spannen, wie es mit Donjetas Leben weitergeht.
Gefällt euch die Sichtweise von anderen Charakteren? Sollte ich das öfters machen? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da! Danke, für eure Liebe, die ihr mir gibt! ❤️

Eure teduangel

Nah und FernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt