Die Sicht von Unbekannt:
Ich bleibe in Trance stehen. Meine Atmung stockt und meine Augen füllen sich mit Tränen.
Ich schüttele verständnislos meinen Kopf und mein Inneres kann das Gesagte des Arztes nicht begreifen.
Es ist ein Kurzschluss in meinem Gedächtnis, der die Mitteilung nicht wahrhaben kann.
»Es tut mir Leid, Herr Kodraj, aber ihre Schwester liegt im Koma. Wir haben alles versucht, was in unserer Macht stand.«, die Worte des Arztes, erklingen in meine Ohren und das Blut in meinen Adern erfriert.»Adea. Meine Adea liegt im Koma.«, hauche ich. Und plötzlich macht es Klick.
Mein Brustkorb zieht sich unwillkürlich zusammen und mein Herz rast.
Mir wird ganz schlecht und ich stütze meinen Körper an die weisse Wand ab.
»N-ein, d-as darf nicht wahrsein.«, bebt meine Stimme.
»Bitte lass es nicht wahrsein!«, meine Beine geben nach und ich falle auf den kalten Boden hin. Ich möchte schluchzen, laute Töne von mir geben, doch kein einziges Wort verlässt meine Lippen. Ich bleibe stumm und ich zittere am ganzen Leibe.
Die Tränen laufen mir meinen rot angelaufenen Wangen runter und ich wünsche mir nichts sehnlicheres, als mich an der Stelle zu haben, an der Adea gerade ist.
Niemand verdient so ein schreckliches Schicksal.
Vor allem nicht sie. Mein süsser Engel, der noch keine Flügel besitzt. Wie sollte sie alles durchstehen? Sie ist zerbrechlich, schwach. Nein, ich bin mir sicher, sie wird es nicht schaffen. Ich schlucke den grossen Klos runter, der sich in meinem Hals gebildet hat. Sie wird sterben, kommt mir der grausame Gedanke auf, der mich erschaudern lässt.Sie wird sterben und keiner wird sich fragen warum. Keiner wird sich darum scheren. Keiner wird darüber etwas sagen. Keiner. Denn wir haben niemanden. Das einzige was sie hat bin ich. Ihr grosses Bruder, der stark wirken möchte, obwohl nichts Ganzes mehr in ihm übrig geblieben ist. So zerbrochen sind wir.
So sehr alleine gelassen wurden wir. Wir haben unsere Eltern, doch sie sind mit nichts anderem beschäftigt, als sich einen neuen Partner im Leben zu finden, der ihre Erwartungen gerecht wird. Ein grässlicher Lacher entweicht von meinen Lippen.
Wie beschämend das Ganze ist.
Meine Trauer verwandelt sich in Wut und ich balle meine Hände zu Fäuste. Die Schuld liegt nicht an uns, sondern an dieser lächerlichen Welt, die mit Leuten versehen ist, die auf nichts anderes achten, ausser auf sich selbst.
Meine Atmung beschleunigt sich und ich schliesse meine Augen.
Ich gehöre nicht zu den anderen, das tat ich nie. Ich werde Adea retten, koste es was es wolle. Ich bin nicht wie unsere Eltern, ich bin besser. Das Verlangen nach purer Rache kommt in mir auf und eine Vollkommenheit umgibt mich.Ich werde sie alle vernichten, auch wenn das heisst, dass ich dafür töten muss.
•••
So. Endlich Mal ein neues Kapitel, nach gefüllten 100 Jahren! Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht. Krass, wie schnell die Zeit vorbeigeht. Ich hoffe, ihr seid fleissig wie letztes Jahr an meinem Buch dabei!
Ganz viel Liebe von meiner Seite.Eure teduangel 🦋
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Nah und Fern
RomanceVerlust - ein starkes Wort, dass mit vielen Schmerzen verbunden ist. Viel Spass beim Lesen! ⛔️Pausiert⛔️