Kapitel fünf - Erinnerungen

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Langsam stütze ich meinen Körper vom Boden auf. Mein Körper fühlt sich kraftlos an, meine vielen Gedanken wirren in meinem Kopf umher. Ich mache die Anstalt zu gehen, doch meine Füsse bleiben an der Stelle verwurzelt. Es fällt mir immer wieder schwer diesen Ort zu verlassen, da ich ihn verlasse - Leonard. Schweren Herzens drehe ich mich um.

Als sich meine Beine fortbewegen wollen, stosse ich plötzlich an jemanden an. Verdattert versuche ich mein Gleichgewicht zu halten, was mir zu meinem Glück gelingt. Verwirrt blicken meine Augen nach oben. Meine Augen treffen auf dunkle schwarze Augen, die mich kalt mustern. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken.

Diese dunklen, schwarzen Augen kommen mir so bekannt vor. Ich würde diese Augen auch unter tausend anderen wiedererkennen.

Abrupt mache ich einige Schritte zurück. Entgeistert blicke ich ihn an. Das kann nicht sein, das darf nicht wahr sein.

"Donjeta?", seine tiefe, raue Stimme versetzt mich in eine Starre.

Ich habe seine Stimme seit mehreren Jahren nicht mehr gehört. Seit mehreren Jahren habe ich versucht, seine Stimme aus meinem Kopf zu verbannen. Seine Stimme für alle male zu vergessen. Es klappte, bis heute.

"Faton?", entweicht es mir schockiert.

Meine Augen füllen sich mit Tränen. Er sieht genauso aus wie Leonard. Die verblüffende Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen.

Er schaut mich eindringlich an. Seine Augen versuchen meine Emotionen zu deuten. Doch ich spüre nichts, rein gar nichts. Nur eine Leere. 

"Donjeta wie ... wie lange ist es her -", unterbricht Faton unser langes Schweigen.

"-, dass wir uns das letzte mal gesehen haben."

Einige Tränen kullern meinen Wangen herunter. Ich nehme tief Luft ein und schliesse für einen Moment meine Augen. In diesem Moment, lasse ich meine Vergangenheit Revue passieren. All die wundervollen und schrecklichen Erinnerungen schiessen mir durch den Kopf.  Als ich meine Augen wieder öffne, steht zu meinem Unglück, Faton immer noch vor mir. Es war kein Traum.

Ich wische meine Tränen schnell weg und sammle meinen ganzen Mut zusammen.

"Verschwinde von hier, Faton.", sage ich mit bebender Stimme.

Verwirrt sieht mich Faton an. Seine Augen spiegeln Reue und Schmerz, doch für dies, war es nun zu spät.

"Ich kann nicht.", die Augen von Faton fangen an zu glitzern und für einen Moment, glaube ich ihm.

"Wie soll ich aus deinem Leben verschwinden, nach all dem, was uns beiden geschehen war?", kommt es verzweifelt aus Fatons Munde geschossen.

Er kommt mir einige Schritte näher.

"Versuche ja nicht, an mir näher zu treten!"

"Gut, ich verstehe dich, Donjeta. Lass mich nur bitte dieses eine Mal ausreden."

"Nein, ich will davon nichts mehr hören, Faton. Du sollst aus meinem Leben verschwinden. So, wie du es bereits vor einigen Jahren getan hast. Du hast mich ohne ein Wort, wie ein Stück Elend, zurückgelassen!"

"Das stimmt nicht und das weisst du ganz genau.", sagt Faton Zähneknirschend.

"Ich weiss nichts Faton. Ich kenne dich nicht. Was ich aber weiss ist, dass ich dich nie wieder in meinem Leben sehen möchte. Und ich werde alles dafür tun, um dies so geschehen zu lassen!", sage ich wutentbrannt und laufe in die entgegengesetzte Richtung.

Und so schliesst sich ein weiteres Kapitel in meinem Leben, dass mir die Luft zum Atmen nahm.

"Wir werden uns nicht 

wieder über den Weg laufen, Faton Gashi."

-

Hallo meine wundervollen Tulpen, ich hoffe euch geht es gut! <3

Das war das "erste richtige Kapitel", meiner Geschichte.

Ich hoffe es hat euch gefallen und euch ein wenig zum Nachdenken angeregt.

Lasst mir gerne euer Feedback und eure Verbesserungsvorschläge da!

In Liebe

Eure teduangel

Nah und FernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt