Erinnerst du dich noch daran, wie du beim Auto fahren aus dem Fenster geschaut hast und die Aussicht genossen hast?
Deine Lieblings playlist auf deinem MP3-Player in den Ohren und es ist wie eine Szene aus einem harmonischen Film.
Während du so nach draußen siehst, verlierst du dich in der Musik und die Umgebung fängt an zu verschwimmen, weil deine Gedanken anfangen in den Wolken zu treiben.
Obwohl du hell wach bist, fängst du an zu träumen.
Die Situationen in deinem Kopf und die Szenen die sich automatisch abspielen, passen zur Musik die dir in die Ohren fließt.
Deine Träume wurden plötzlich lebendig und du hast alles vor dir gesehen. Du hast es gefühlt. Alles war so real und du hast gelächelt. Alles passte zusammen und du wusstest, genau so soll es einmal sein.
Das ist mein Ziel, da will ich hin.
Es waren keine Szenen in denen ich in einem Büro sitze oder studiere. Ich befand mich auch in keiner Arztpraxis und operierte Menschen oder saß in einem Gerichtssaal und verklagte sie.
Nein, ich befand mich auf einer Freilichtbühne.
Die Musik war laut und die Menschen tanzten.
Alle sangen die Texte der Songs mit und die Luft war erfüllt von Lebensfreude und Spaß.
Ich stand oben auf der Bühne und sang aus voller Seele.
In anderen Szenen stand ich auf einer riesigen Bühne und spielte die Hauptrolle in einem Musical. Ich sang und ich tanzte und ich fühlte mich so frei, als würde ich fliegen.
Wenn die Fahrt vorbei war, fühlte ich mich immer gestärkt und war bereit alles für meinen Traum zu machen und mich nicht davon abbringen zu lassen.
Heute träume ich immernoch, wenn ich im Bus oder im Zug sitze. Ich habe neue Lieder, aber die alten Träume. Manchmal höre ich Musik, die ich drüber gehört habe und schwelge in Nostalgie.
Doch wenn die Fahrt zuende ist, fühle ich mich nicht mehr bestärkt und wende mich der Realität zu.
Der Traum auf einer Bühne zu stehen ist für mich in weite Ferne gerückt.
Ich denke doch über das Büro nach oder über ein Studium. Versuche herauszufinden welcher Beruf zu mir passen könnte.
Im Hinterkopf immer mein Traum, der nie erloschen ist, doch der für mich nie mehr sein wird.
Ein nostalgischer Traum.
Wann habe ich aufgehört an meine Träume zu glauben?
Wann habe ich mich der Realität so ergeben, daß ich meine Träume nicht mehr als Ziel wahrnehme?
Manchmal erwische ich mich noch dabei, wie der Traum in den Vordergrund rückt und ich ihn mit der Realität verknüpfe.
Vielleicht habe zu viel Angst, daß der Traum dem ich träume für mich unerreichbar ist.
Vielleicht gehe ich ihn nicht an, weil er so immer der perfekte Traum ist und ich keine Niederlage erleben muss.
Aber ist es das wert?
Was ist schlimmer?
Einen Traum nur zu träumen und nicht enttäuscht zu werden oder seinem Traum eine Chance geben und vielleicht enttäuscht werden.
Nur träumen oder versuchen?