Kapitel 37

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Am nächsten Morgen, als der Himmel sich bereits rosa verfärbte, wachte Haru auf. Noch immer hielt er Sezuna in seinen Armen und er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Sein Gesicht war nah an ihrem gewesen und er fragte sich, wie lange sie so geschlafen hatten. Er war nicht mehr so sehr müde, deshalb beschloss er, einfach zu warten, bis sie aufwachte. Er warf einen kurzen Blick auf den Himmel, der nun keine Sterne mehr vorzeigen konnte. Leise seufzend betrachtete er das dunkelhäutige Mädchen beim Schlafen und dachte nach. Das magische Feuer knisterte noch immer und gab eine angenehme Wärme ab.

Haru sah aus den Blickwinkeln, dass es um sie herum gefroren war. Umso besser war es gewesen, ein Schutzschild zu errichten. Der Tau glitzerte ein wenig im Feuerschein und er lächelte leicht. Er hatte nicht vor, das Mädchen jetzt zu wecken, denn er wollte, dass sie ausgeruht war. Er selbst wusste, dass er sehr anstrengend sein konnte. Haru schloss wieder seine Augen, um die Ruhe noch zu genießen und wartete, bis sie von selbst aufwachte.

Es dauerte nicht lange und sie behann sich ein wenig zu regen, wobei sie näher an ihn rutschte, als wäre ihr kalt.

Als er das spürte, zog er sie näher an sich heran, wobei er seinen Kopf auf ihrem Haaransatz legte. Ihr Gesicht war nun nahe an seiner Brust und er hoffte, dass sie noch atmen konnte.

Sezuna gab ein Seufzen von sich, das zeigte, wie sehr sie seine Nähe genoss. „Wie spät ist es? Müssen wir schon aufstehen?", murmelte Sezuna leise gegen seine Brust.

„Schlaf ruhig weiter, wir haben es nicht eilig", versicherte er ihr leise. Er selbst hatte jetzt erst recht keine Lust mehr, aufzustehen.

„Hm", murmelte sie und schmiegte sich vertrauensvoll nich näher an ihn.

Das reichte aus, dass Haru selbst wieder einschlief. Zuerst hatte er es nicht akzeptieren und wahr haben wollen, dass Sezuna ihm ein gutes Gefühl gab, aber nach ihrem Gespräch konnte er es nicht mehr leugnen. Sie war da, wenn es ihm nicht gut ging. Und das schon allein half ihm, sich besser zu fühlen. Die Müdigkeit der letzten Tage steckten in seinen Knochen und da Sezuna nun so nah bei ihm war, konnte er schlafen.

Als beide ungefähr zur selben Zeit ein zweites Mal erwachten, fühlten sie sich ausgeruht und entspannt. Allerdings war es bereits wieder Nacht geworden und Nachtfrost hatte eingesetzt.

Verwirrt sah Haru auf. Hatte er es nur geträumt, dass es Tag war? So lange konnten sie doch nicht geschlafen haben. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass der Tag sich bereits wieder dem Ende zu neigte. „Das darf doch nicht wahr sein ... haben wir wirklich so lange geschlafen?", fragte er murmelnd.

Sezuna hab ihren Blick und betrachtete die Sterne. „Ja, haben wir", murmelte sie, da sie an einigen sternenkonstellationen erkennen konnte, dass sie ein wemig anders standen als das letzte Mal, als sie hinaufgesehen hatte.

Verlegen kratzte Haru sich am Kopf. „Dass ich gerne lang schlafe, ist bekannt, aber einen ganzen Tag zu verschlafen ist neu ...", murmelte er zu sich selbst und richtete sich auf. „Dann müssen wir hier noch eine Nacht verbringen oder wir laufen in der Dunkelheit weiter", gab er ihr die Wahl. Er fühlte sich wirklich ausgeruht und nicht mehr müde.

„Du warst sehr erschöpft, so unwahrscheinlich ist das nicht", sagte Setuna, während sie sich erhob und etwas die Augen rieb. „Wegen mir können wir in der Nacht weiter. Ist mal was anderes."

„Wie du magst. Lass uns erst was essen, bevor wir aufbrechen, ja? Ich hab Hunger", grinste Haru und verstaute seine Decke und sein Kissen wieder in der Hosentasche.

„Willst du Fisch oder Eintopf?", wollte Sezuna wissen, während sie die Sachen bereits zusammensammelte, um Essen zu machen.

„Beides. Ich bin ausgehungert. Könnte einen ganzen Bären verdrücken", gab er zurück. Haru schien gute Laune zu haben, auch wenn sie so lange geschlafen hatten.

Galdur - Fenua (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt