Ich bleibe noch kurz mit geschlossenen Augen stehen und sage mir immer wieder, dass Schurken sowieso nichts fühlen. Doch als Shigaraki mich etwas fragend ansieht, gehe ich ihm weiter hinterher.
Nach etwa 10 Minuten kamen wir dann beim Versteck an. Das alte Gebäude sieht von außen extrem runtergekommen und unbewohnt aus. Soweit ich mitbekommen habe, züchten sie in einer oberen Etage Noumus. Aber was weiß ich schon. Shigaraki ist bereits vorgegangen und Toga empfängt ihn freudig. Als auch ich in den Raum komme, fällt mir Toga um den Hals, als hätte sie mich 10 Jahre nicht gesehen. Als sie sich wieder entfernt, lasse ich meine Schultern fallen und vertiefe mich in den Geruch von Shigarakis Jacke.
»Hallo? Chiyo? Noch anwesend?« Toga fuchtelt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum'. Ich schrecke kurz auf und bejahe es dann nur.
»Ich bin in meinem Zimmer.«, sage ich, während ich schon fast an der Tür aus der Bar bin. Ich höre, wie Toga sich bei Shigaraki informiert, wie ich denn so war. Was er ihr sagen wird? Sicher nur, wie dumm ich mich anstelle. In meinem Zimmer lasse ich mich nur auf mein Bett fallen und verschwinde in Gedanken.
Er mag dich nich und wird dich auch nie mögen. Er mag keinen, außer vielleicht seinen 'Chef'. Außerdem hättest du armseliges, erbärmliches Stück Müll ihn sowieso nich verdient. Also schlag dir den Scheiß einfach aus dem Kopf, Katzenvieh.
Ein Klopfen an der Tür unterbricht meine inneren Gespräche. Kurz darauf steht die blonde mit zwei schlampigen Dutts in der Tür und schaut mich aufgeregt an.
»Was gibt's.?« Ich setze mich auf und strecke kurz meine Arme.
»Wie war das Training? :D«
»Uhm ganz gut denk ich.?«, antworte ich, ohne wirklich nachgedacht zu haben.
»Ist das etwa Tomura-Kuns Jacke?!?! :D« Erst jetzt fällt mir auf, dass ich die viel zu große, schwarze Jacke immer noch an habe. Als Antwort nicke ich einfach nur in den Kragen.
»Hab' ich ganz vergessen.. Ich denk, es wär besser, sie zurückzubringen«, sage ich etwas verunsichert. Also schwinge ich mich aus dem Bett und gehe nach unten zur Bar, um Shigaraki seine Jacke wiederzugeben. Doch ausgerechnet jetzt finde ich dort nur Kurogiri und Dabi und mache mich wieder nach oben. Vielleicht ist er ja in seinem Zimmer.
Welches war es gleich nochmal?? Neben mir ist Toga.. vielleicht das gegenüber von mir? Oder das schräg gegenüber?? Nach etwas Überlegen gehe ich wieder in mein Zimmer, wo zum Glück noch Toga rumsteht und meine Wände anschaut.
»Welches Zimmer war gleich nochmal Shigaraki's??», frage ich hastig.
»Uhm, ich dachte das gegenüber von dir-« Schon während sie das sagte, war ich wieder verschwunden. Unsicher klopfe ich an die Raumtür und warte auf eine Antwort. Ist er überhaupt hier? Vielleicht ist er ja auch irgendwo anders... Also beschließe ich, einfach rein zu gehen. Gute Idee? Ich denke nicht.
Als mein Blick durch sein Zimmer schweift, finde ich ihn.. wahrscheinlich schlafend im Bett. Ziemlich schnell lege ich nur die Jacke auf einen Stuhl und verlasse den Raum wieder. Als das getan ist, lehne ich mich gegen die Wand neben der Tür und schließe kurz meine Augen. Dann gehe ich wieder in mein Zimmer, wo Toga noch immer rumhängt.
»Chiyo, wieso bist du denn so.. aufgeregt?«, fragt Toga vorsichtig nach.
»Ach nichts. Ich brauch' einfach nur.. Schlaf.« Müde lasse ich mich wieder in mein Bett fallen und schließe die Augen. Kurz darauf geht auch Toga und ich verschwinde im Land der Träume.Als ich aufwache, ist es stockdunkel und ich sehe nicht einmal meine Hand vor Augen. Außerdem knurrt mein Magen. Das war wahrscheinlich auch der einzige Grund, weshalb ich aufgewacht bin..
Ich Taste nach meinem Digitalwecker, der mich kurz darauf anstrahlt als gäbe es kein Morgen.
Wenn ich's richtig erkenne, ist es kurz vor halb 2 morgens.. Schönen Dank auch.
Ich steige aus meinem Bett und schleiche leise durch den stockdunklen Gang, in der Hoffnung, keinen zu wecken oder hinzufallen. Mit den Händen an den Wänden des Flures Taste ich mich die Treppe nach unten. Wie viele Stufen hat die?? Ich hätte auch einfach Licht machen können, will aber niemanden wecken. Immerhin habe ich keine Ahnung, wie schnell die alle so aufwachen.
Mein Gewissen sagt mir, dass ich gleich am Ende der Treppe bin.
Ich habe die Treppe überlebt. Was ein Weltwunder..
Welche Tür ging gleich nochmal zur Küche? Unwissend mache ich einfach irgendeine Tür auf und sehe eine rote Lampe. Bei genauerem Hinsehen scheint es, eine Herduhr zu sein. Ich habe es geschafft. Ich bin lebendig im stockdunkeln in die Küche gekommen.
Bedenkenlos mache ich das Licht an und plündere den Kühlschrank. Letztendlich schmiere ich mir Toastbrot mit Schinken und Käse. Dazu brate ich mir ein Rührei und schaufel alles auf einen Teller. Damit setze ich mich allein an den Tisch und esse, während mir alles Mögliche im Kopf rumschwebt.
Ob Shigaraki gestern Abend wirklich schon geschlafen hat? Vielleicht hat er ja auch einfach nur wach rumgelegen.. Was, wenn er mich darauf anspricht!?
Ach Quatsch, wird er sowieso nicht.
Meine Augen brennen ein wenig und ich hole mir eine Tasse, in die ich mir Milch schütte.
Als mein Teller leer ist, motiviere ich mich dazu, das Zeug gleich abzuspülen. So viel ist es nun wirklich nicht. Außerdem soll am Besten keiner erfahren, dass ich mitten in der Nacht ihren Kühlschrank plündere.
Nachdem alles wieder so ist wie es war, mache ich das Licht aus und mache mich für den Weg nach oben bereit. Wieder ertaste ich das Dunkle mit meinen Händen und stoße irgendwann mit meinem Fuß an eine Stufe. Hoffentlich war das jetzt nicht laut...
Mit ziemlich genau derselben Technik gehe ich die Treppe nach oben. Nur um einiges leiser und vorsichtiger.
Fuck! Ich hätte wirklich mal' die Stufen mitzählen können... Doch ich denke, ich bin gleich oben.
Ich werde etwas unvorsichtiger und verfehle eine Stufe, woraufhin ich die Treppe nach oben falle. Wie es sich anfühlt, habe ich jemanden mitgerissen..
"AAH! Tut mir leid! Wer immer du bist! Ich-"
"Shh." Und so liege ich auf irgendeiner Person auf dem Boden, sehe nicht einmal die Umrisse von irgendwas und schreie durch's Haus, dass es mir leidtut. Super Aktion, Chiyo..
"Wer bist du eigentlich? Ich seh' nichts.", flüstere ich der Person zu..
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"Villains Don't Share Feelings" Tomura Shigaraki X OC
FanfictionChiyo ist 19 Jahre alt, arbeitslos und weiß nicht, was sie mit sich tun soll. Ihre Macke ist unbrauchbar und sie lebt ihr Leben in einem alltäglichen Trott, bis ein Flugblatt diesen Trott unterbricht und sie eine Chance auf ein neues Leben bekommt...