Only you

SEVENTEEN

Wir haben uns dazu geeinigt eine kleine Pause einzulegen, weswegen wir wenige Stunden später in einem kleinen Motel eincheckten.

Ruggero war gerade beim Duschen und ich hing meine Gedanken hinterher. Ruggero hatte einen Sohn und eine Ehefrau, er hatte ein richtiges Leben und Jorge hatte es zerstört.

„An was denkst du?" Ich zuckte zusammen und blickte zu Ruggero. „Ich hab darüber nachgedacht, was Jorge dir angetan hat. Wie lang ist das schon her?" „Es war vor einem Jahr."

Vor einem Jahr...
„Bitte, bitte tun Sie uns nichts!" Ich war gerade in der Küche und trank meine heiße Milch mit Honig, als ich die verzweifelte Stimme einer Frau vernahm.

„Weisst du er hat immer von dir geschwärmt, Liebste. Von seinem Sohn, auf welche er so stolz ist. Ich habe ihn hoch und heilig versprechen müssen, dass ihr unter meinen Schutz stehst, doch...", er lachte verrückt auf, „er hat mich enttäuscht!"

Ich konnte sie schluchzen hören, weshalb ich näher zur Wohnzimmertüre schlich und durch einen Spalt blinzelte. Auf dem Boden kniete eine wunderschöne Frau mit orange Haare, welche einen Sonnenuntergang glichen. In den Armen hielt die Frau ein Neugeborenes.

„Bitte tun Sie meinem Sohn nichts!", schluchzte sie ein weiteres Mal und drückte das kleine Wesen näher an sich. Ich wollte dieser Frau helfen, wollte sie in den Arm nehmen, wollte sie beschützen, doch meine Angst vor den Konsequenzen hielten mich davor ab.

Keine Sekunde länger konnte ich mir dieses Szenario mit ansehen, weshalb ich mich zum Gehen abwandte. Als ich die Treppe erreichte konnte ich den Schuss einer Pistole hören und das darauf folgende Schreien eines Babys. Doch auch dieses war gleich nicht mehr zu hören. Fest drückte ich die Augen aufeinander und versuchte die Tränen zurückzuhalten.