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Etwas niedergeschlagen nahm ich an der Seite von Loki und meinem Vater Platz und versuchte mir ein Lächeln an zu heften. Meine Mutter saß mir gegen über und tippte mich mit dem Fuß leicht an, sodass ich aufsah und ihren Blick mit der hochgezogen Augenbraue sah um mir klar zu machen, dass sie ganz genau wusste das etwas nicht stimmte. Da sie wusste wie ich ihren Blick zu deuten hatte wurde dieser jetzt auffordernd und ich seufzte schwer: "Ach Mum, ich bin einfach erschöpft. Weißt du der ganze Prozess wieder erwachsen zu werden undso. Ich glaube ich werde mich noch etwas hinlegen. Bitte entschuldigt mich."

Dieses Mal glitt mein Blick zu dem Königspaar, die mir lächelnd zu nickten und ich mit einem Knicks den Thronsaal verlassen wollte. Nur hielt Thor mich auf und hakte sich bei mir unter: "Aber Fiona, du willst doch nicht gerade gehen wenn der ganze Spaß erst beginnt! Sieh, selbst Loki hat Spaß und tanzt." Autch. Das tat weh. Loki tanzte wirklich mit einer Dame und lachte dabei fröhlich. Ja, ich war definitiv eifersüchtig auf diese blöde blonde Pute. Und wieder versuchte ich mich in einem Lächeln, bevor Thor etwas merkte: "Aber Thor, man soll gehen, wenn es am schönsten ist." Und so schnell ich konnte ohne dabei zu rennen begab ich mich in mein Gemach, verschloss mit einem Zauber noch das Zimmer und schmiss mich einfach nur auf das Bett und wollte einfach den Tränen die sich die ganze Zeit sammelten freien Lauf lassen bis sie irgendwann versiegten und ich langsam weg döste.

Nach einer Weile hörte ich ein klopfen wollte aber absolut niemanden sehen. In der Hoffnung, dass die Person dann verschwand, antworte ich nicht und schloss die Augen. Noch einmal klopfte es an der Tür und diesmal sprach Mum auch mit mir. "Fiona, Liebling. Ich weiß ganz genau, dass du nicht schläfst. Bitte lass mich rein.", sie versuchte die Türe auf zu machen. Grummelnd setzte ich mich auf und löste den Zauber um die Türe. "Ist offen!", rief ich ihr zu. Stirn runzelnd kam sie langsam herein, zog sich ihre High Heels aus und schlüpfte zu mir unter die Decke. Sofort zog sie mich in eine Umarmung und Strich mir über den Kopf: "Sag mal, wie hast du die Türe eben denn auf gemacht? Die war beim ersten mal doch zu gesperrt." "Magie.", antwortete ich schlicht und verschloss sie sofort wieder mit dem selben Zauber. Ich wollte nicht das mich irgendwer außer meiner Mutter so sehen konnte.

"Und was ist jetzt wirklich los? Du kannst mir nicht erzählen, dass es nur von der Müdigkeit kommt. Dein Körper hat sich 4 Tage lang regeneriert. Also?", vorsichtig Strich sie mir den Arm hoch und runter und sofort begannen die Tränen wieder wie Bäche zu fließen und ich erzählte ihr wie chaotisch es gerade in meinem Inneren aussah und sie hatte vollstes Verständnis für diese Situation. Was sollte sie auch anderes sagen? Sie konnte genauso wenig etwas gegen meine Gefühle für diesen schwarzhaarigen Gott tun wie ich. Nach einer ganzen Weile klopfte es erneut an der Tür und diesmal war es mein Vater, der mich zum Abendessen abholen wollte.

Mum hatte mir versprochen es Dad nicht zu verraten. Er würde definitiv anders reagieren als sie. Er würde wahrscheinlich ausflippen, ihn verprügeln und dann ertränken wollen. Dabei kann der arme noch nicht einmal dafür, dass ich so empfinde. Mit einem anderen Zauber sorgte ich dafür das mein Gesicht zumindest wieder normal aussah und auch meine Haare völlig in Ordnung waren. Ich ließ sie sogar wachsen. Einfach weil ich Lust drauf hatte.

Grinsend ging ich mit je einen meiner Elternteile je links und rechts untergehakt, den Gang entlang bis in die große Halle, wo die Feier bereits im vollen gange war. Alle waren fröhlich, tanzten, tranken und aßen. Frandral entdeckte mich und steuerte direkt auf uns zu und ich zog ihn in eine feste Umarmung hinein, die er zögernd erwiderte.
Mein Vater sah uns verdutzt an und wie bei einem spannenden Tennistournier glitt sein Blick von links nach rechts und von rechts wieder links und so weiter: "Sag mal Fiona, was läuft hier?" verdutzt sah ich meinen Vater an und dann verwirrt zu Frandral: "Du hast es Niemanden gesagt oder?"
Der Blick von Tony wurde immer finsterer und gleichzeitig ängstlich. Und mit einem Mal wurde seine Stimme laut und die Musiker hörten auch gerade auf zu spielen und die Leute waren mucks Mäuschen still.
"Was hat er nicht gesagt!? Fiona!?" Ich konnte nicht anders und musste mir einen kleinen Spaß daraus machen.
"Frandral und ich lieben uns und wir wollen heiraten!"

Dad sah mich geschockt an, seine Augen weiteten sich schon fast gefährlich und er wurde von Leichenblass ganz plötzlich Tomaten rot. Alle im Saal hielten die Luft an nur ein empörtes "Was!?" konnte man von einigen hören, darunter Thor, Loki und auch viele andere. "Leute das ist ein Witz! Dad, Frandral ist Mutters Neffe. Sein Vater ist mein Onkel! Das war das Geheimnis.", ich nahm seine Hand und legte meine andere auf Frandrals Schulter. Ich versuchte mich größer zu machen, stellte mich auf die Zehenspitzen und grinste ganz blöd. Tony musterte mich von oben bis unten und schlug sich verzweifelt gegen die Stirn : "Ist das dein Ernst, Kleines? Aber ja, du hast schon recht, man sieht ihm die Familienähnlichkeit von Vida an."
Freundlich lächelte ich Frandral an und dann schaute ich zu Dad: "Ist es nicht schön, ich habe noch Familie hier!" liebevoll sah Pepper mich an und nahm meine Hände sanft in ihre. "Ja, das ist wirklich wundervoll. Aber sag, willst du uns denn nicht alle bekannt machen?", hob sie fordernd eine Augenbraue um auf meine Unhöflichkeit aufmerksam zu machen. Verlegen räusperte ich mich und blickte Hilfe suchend zu meinem Cousin, denn ich hatte das ja erst erfahren kurz bevor ich mich zurück verwandelt habe.

Frandral war aber so freundlich und führte uns zu seinem Vater und stellte uns vor, auch bei seiner Mutter und seinen Geschwistern. Alle waren so liebenswürdig und ich schloss sie sofort in mein Herz.
Doch dann stellte einer der Gäste mir eine Frage auf die ich wirklich keine Antwort wusste. "Wie geht es jetzt weiter?"

Ich habe keine fucking Ahnung.
Die Weihnachtsferien waren bald zuende und ich musste wieder arbeiten, wir hatten Weihnachten verpasst. Bis auf Clint, er ist in der Zwischenzeit zu seiner Familie zurück gekehrt.
Dann war da auch noch die Sache mit Ben. Ich konnte wirklich nicht mehr das Café mit ihm leiten. Er sollte es ganz übernehmen.
Aber bevor ich mir über irgendwas konkrete Gedanken machen konnte, feierten wir erst einmal bis zum nächsten Morgen und sobald die Sonne aufgegangen war, ging ich auch mit den letzten zu den Schlafgemächern und haute mich ein paar Stunden aufs Ohr.

Bis ich etwas nasses und schweres auf mir spürte.

Eiskalter BesuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt