Kapitel 23

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Der Alte versuchte Kakashis Frage zu umgehen. Wie kommst du denn zu so einer Frage Kakashi? Du solltest deine Schüler besser kennen als ich. Doch Kakashi ließ sich nicht davon beirren. Der Alte bemerkte dies und wurde ernst. Bevor er irgendwas verriet schaute er mich an. Ich nickte. Nun gut. Kakashi, Lucy ist ein Anbu und bildet ein Zweierteam mit Tenzou. Sie ist im Bingobuch als gefallener Engel eingetragen. Aber ich bin ehrlich. Über ihre genauen Fähigkeiten oder, was sie in den zwei Jahren gemacht hat, weiß nicht mal ich etwas. Kakashis Auge zeigte Überraschung über den wenigen Widerstand. Moment mal, Lucy? Aber? Unüberzeugt musterte er mich und suchte irgendein Anzeichen für meine Weiblichkeit. Hör auf, auf Stellen zu starren, die du nicht anzustarren hast. Perversling. Sofort drehte er seinen Kopf weg. Kakashi, die Information über Lucy sind streng geheim. Nur vier Leute wissen davon und das soll auch so bleiben. Kakashi verbeugte sich. Natürlich Meister Hokage. Dieses Gespräch hat nie statt gefunden. Mit einer Handbewegung entließ er den Jounin. Wir waren nun unter uns. Also Lucy. Wie du ja weißt sind in zwei Wochen die Chuninauswahlprüfungen. Ich nickte. Es dürfen allerdings nur Dreierteams teilnehmen.       Dann werde ich wohl auf die Teilnahme verzichten. Der Hokage verneinte. Ich habe es durchgekriegt, dass du alleine teilnimmst. Eigentlich bist du ja schon Anbu, aber ich habe dieses Mal ein ungutes Gefühl, was die Prüfungen betrifft.        Also bin ich quasi auf einer Mission.       Ja. Du wirst ein Auge auf die Prüfungen werfen. Ich erlaube dir wenn es notwendig ist eigenständig Einzugreifen und zu Handeln. Ich teilte ihm mein Einverständnis mit. Er wünschte mir noch einen schönen Tag und entließ mich nun auch. Vor dem Hokageturm streckte ich mich erstmal ausgiebig, bevor ich mit Izu, der sich wieder auf meine Schulter gesetzt hatte, Richtung Zentrum schlenderte. Es war Markt. Neugierig stöberte ich zwischen den Ständen hindurch. Da vielen mir die reduzierten Tomaten auf. Ich wollte ja sowieso mal zu Sasuke und gucken, wie es ihm geht. Mit frisch gekauften Tomaten machte ich mich also auf den Weg zum Uchihaviertel. Woher ich wusste, dass Sasuke Tomaten liebte. Ich hatte es geschafft Itachi ein paar Information seinen kleinen Bruder betreffend zu entlocken. Auch wenn diese zum Teil nur aus einzelnen Wörtern bestanden. Zum Beispiel Katze. Vielleicht sollte ich ihm irgendwann mal eine schenken. Bei dem Gedanken an Sasuke, wie er mit einem Kätzchen schmuste fing ich an zu schmunzeln.

Mit dem Anblick des Einganges zum Uchihaviertel kamen einige Erinnerungen hoch. Leider auch schlechte. Um sie los zu werden schüttelte ich kurz den Kopf und trat nach Ewigkeiten wieder auf die vertrauten Straßen. Es hat sich nichts verändert. Nur die Leute fehlen. Als ich damals nach zwei Jahren zurück kam und erfuhr, dass Sasuke noch in seinem alten Haus wohnte, war ich erstmal ziehmlich geschockt. Der Alte versicherte mir zwar, dass Sasuke kein Problem damit zu haben schien, aber irgendwie glaubte ich das nicht. In diesem Haus wurden immerhin seine Eltern vor seinen Augen ermordet und das von seinem eigenen Bruder. Wobei ich nicht ganz sicher war für wen es schlimmer war. Für Sasuke seine Familie durch seinen Bruder zu verlieren oder für Itachi, seine Familie zu töten um wenigstens seinen kleinen Bruder zu beschützen und dann von diesem gehasst zu werden. Izu holte mich mit einem lauten Krächzen aus meinen traurigen Gedanken. Überrascht stellte ich fest, dass wir bereits vor Sasukes Tür standen. Ich klopfte laut. Nach fünf Minuten warten und ein paar mehr Klopfversuchen stieg Sorge in mir auf. Sasukes Chakra konnte ich nähmlich genau spüren. Was meine Sorge noch steigerte war die Unruhe die in seinem Chakra lag. Schnell formte ich Fingerzeichen. Jutsu der Dematerialisierung. Ohne weiter nachzudenken lief ich ins Haus. Aus dem Nebenraum, vermutlich das Wohnzimmer, vernahm ich ein wimmern. Ich löste das Jutsu und schob die Tür zu dem Zimmer mit Schwung zur Seite. Direkt vor der Tür kauerte Sasuke mit dem Rücken zu mir und weinte. Mich neben ihn hinhockend drehte ich ihn zu mir, nur um in sein aktiviertes Sharingan zu blicken. Er hatte unbewusst ein Genjutsu angewand. Doch ich wehrte mich nicht dagegen und fand mich darin wieder. Das Genjutsu zeigte die Nacht des Massakers. Überall lagen Leichen. Sasuke musste durch eine schlimme Erinnerung, einen mentalen Zusammenbruch erlitten haben und diese Erinnerung durchlebte er gerade. Durch das von ihm unbewusst aktivierte Genjutsu, ich nun auch. Ich muss ihn hier raus holen. Entschlossen suchte ich ihn. Als ich ihn fand ging er gerade in sein Haus rein. Ohne zu zögern folgte ich. Itachi hatte gerade seine Eltern getötet, bevor noch mehr passieren konnte stellte ich mich vor Sasuke und zwang ihn mich anzusehen. Durch mein Sharingan löste ich sein Genjutsu. Wieder in der Realität klammerte sich Sasuke an meinem Hemd fest und atmete schwer. Sofort umarmte ich ihn fest und strich ihm beruhigend über den Kopf. Schhh. Sasuke, es ist alles gut. Ich bin da. Keiner kann dir was antun. Ich beschütze dich. Er war wie ich durch die Umarmung feststellte stark am zittern. O-O-n-nee-s-san?      Ja. Ich bin da. Alles gut. Es dauerte etwa zwanzig Minuten bis er sich einigermaßen beruhigte. Ich überlegte wie es jetzt weitergehen sollte und sah mich um. Da bemerkte ich die stark verblassten, aber immernoch vorhandenen  Blutflecken an der Stelle wo in dem Genjutsu seine Eltern tot auf dem Boden lagen. Entschlossen stand ich, Sasuke weiterhin an mich geklammert und leicht zitternd, auf. Auch wenn ich Chakra anwenden musste um ihn so hochheben zu können. Er war ja nicht viel kleiner als ich. Du  ziehst zu mir. Soetwas lasse ich nicht noch Mal zu. Er sagte nichts dazu und vergrub sein Gesicht in meinem Hemd. Mit Izu hinter uns her fliegend sprang ich über die Dächer Konohas zu meiner Wohnung. Ich setzte Sasuke auf dem Bett ab. Soll ich dir irgendwas bringen? Er schüttelte den Kopf. B-Bitte geh n-nicht weg. Statt einer Antwort umarmte ich ihn wieder fest. Nach einiger Zeit hatten wir uns hingelegt. Sasuke brauchte nicht lange einzuschlafen, was mich nach all dem nicht wunderte. Weiter mit meiner Hand durch seine Haare fahrend schlief ich bald auch ein.

Am nächsten Morgen löste ich vorsichtig Sasuke von mir. Ich wollte ihn nicht wecken. Das er noch schlief gab mir die Möglichkeit alles was er brauchte aus seinem alten Haus zu mir zu holen. In dem Moment war ich über die noch leere Komode froh, in die ich Sasukes Sachen verstaute. Danach machte ich mich auf den Weg zu dem Alten, um ihm eine seeeehr lange Standpauke zu verpassen. Die dabei anwesenden Jounin ignorierte ich gekonnt. Im Moment war ich auf der Suche nach Tenzou. Ich fand ihn auch schnell. Er war anscheinend gerade mit seinem Team von einer Mission zurück gekommen. Bevor sie jedoch in das Hauptquartier verschwinden konnten packte ich Tenzou am Arm. Das einzige was ich sagte war. Mitkommen Kätzchen. Überfordert stolperte er hinter mir her. Sein Team wollte schon eingreifen, aber er hielt sie davon ab. Ich zog ihn zu meiner Wohnung. Drinnen bedeutete ich ihm leise zu sein, da Sasuke immernoch schlief. Also. Was soll ich hier? Flüsterte er. Sasuke wird ab heute hier wohnen. Ich habe aber nur ein Bett. Kannst du mit deinem Holzversteck vielleicht ein Doppelbett aus dem jetzigen machen. Die Matratze besorg ich dann selber. Flüsterte ich flehend zurück. Tenzou seufzte und tat dann aber um was ich ihn gebeten hatte. Zufrieden bedankte ich mich. Da es schon zehn Uhr war bereitete ich Frühstück vor. Als alles fertig auf dem Tisch stand weckte ich behutsam Sasuke. Verschlafen rieb er sich die Augen. Geht es dir besser? Er nickte. Komm ich hab Frühstück gemacht. Sobald er aufstehen wollte, fiel sein Blick auf die Matratzenlose Doppelbetthälfte und dann auf mich. Wie ich gestern sagte. Du ziehst zu mir. Soetwas wird nicht noch Mal passieren. Ich hab den Alten bereits zusammengeschrien deswegen. Daraufhin wurde ich von Sasuke umarmt. Du bist aber ziehmlich anhänglich letzte Zeit. Neckte ich. Danke Onee-san. Ich hab dich lieb. Nuschelte er, aber noch so, dass ich es verstehen konnte. Ich dich auch und jetzt setz dich. Ich hab Hunger. Er lächelte leicht. Zusammen frühstückten wir. Kaum waren wir fertig klopfte es. Sasuke öffnete. Hn.     Was willst du hier Teme. Echt jetzt!      Dobe. Mich nun auch zur Tür gesellend begrüßte ich Naruto. Onee-san. Was macht der hier!        Naruto. Sasuke wohnt jetzt hier. Mit offenem Mund sah Naruto mich an. Aber das ist unfair! Warum darf er bei dir wohnen und ich nicht! Echt jetzt! Beschwichtigend hob ich die Hände. Du kannst auch hier wohnen, wenn du willst Naruto. Jetzt fing er an zu strahlen. Ich hole gleich meine Sachen. Und schon war er weg. Nach dem spontanen Umzug und noch weiterer Hilfe von Tenzou mit einer zusätzlichen Komode und einem jetzigen Dreierbett, hatte ich die Jungs zum trainieren geschickt. Gut. Auf zu Yuki. 

Lucy Uchiha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt