Kapitel 3

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Bei strömenden Regen lief ich die Straßen entlang. Meine Dummheit hat es nicht hinbekommen den Bus zu bekommen. Ich war schon so gut wie durchnässt als ich an der Wohnung meiner Großeltern ankam. Ehe ich das Haus betrat, kam mir auch schon unsere Nachbarin in den Weg.

Die hat mir jetzt gerade noch gefehlt

Sie ist zwar die beste Freundin von Oma, das heißt aber nicht das sie genauso nett ist wie sie. "Du Nichtsnutz hast schon wieder den Bus verpasst ?! Soll es dir Recht sein das deine Kleidung vollkommen durchnässt ist" meinte sie und stolzierte sogleich weiter. Ich nehme alles zu ernst. Das weis ich, kann es aber nicht ändern. Ich glaube ich habe einfach zuspät realisiert, das dass keine Kritik ist, sondern das mich die Leute damit einfach runter ziehen wollen. Niedergeschlagen lief ich weiter bis zu der Wohnungstüre, die ich sogleich aufschloss. Ich streifte die schwarzen Boots ab und lief gerade aus in mein Zimmer, machte wie jeden Tag meine Hausaufgaben , lernte für die Klassenarbeit. Ich stützte meinen Kopf in den Händen ab, warum muss alles so langweilig sein. Jeder einzelne Tag gleicht dem anderen. Lange halt ich das nicht mehr aus.

Ich glaubs nicht, das dass mein Leben ist

Früher habe ich davon geträumt fliegen zu können und einen Pinguin zu haben, ich habe davon geträumt in einer großen Villa wohnen. Und was ist aus mir geworden? ich bin pleite, bin alleine und kann nicht mal von etwas träumen. Mein Leben ist leer. Ich nahm das Armband das ich letztens in die Ecke des Schreibtisches geworfen habe, ich betrachtete es, so viele Erinnerungen. Warum haben mich meine Eltern nach einem Sommer Monat benannt, ich bin dem Sommer nicht mal etwas änlich, ich habe blasse Haut und kalte blaue Augen. Zudem liebe ich den Winter, das ist die einzigste Jahreszeit, die meine innere kälte übertrefen kann. Warum nicht einfach abhauen? Manchmal ist das für mich die einzigste Lösung, aber meine Großeltern halten mich hier. Mit müden Schritten lief ich in das Wohnzimmer, es war schlicht und etwas altmodisch eingerichtet. Wie man sich eben das Wohnzimmer seiner Großeltern vorstellt. Opa sah fernseher und Oma bereitete das Essen zu. Ich helfte ihr das Obst zu schneiden, aber nicht nur um zu helfen. Eine Frage brannte mir schon lange auf der Zunge "Oma?" Begann ich "Ja?" Ich überlegte kurz ob ich sie wircklich fragen sollte "habe ich eigentlich noch irgendwelche Verwandten?" Ich sprach ziemlich leise, in der Hoffnung sie würde es nicht verstehen. Sofort schnellte ihr Kopf hoch, sie und Opa sahen sich automatisch an. Ich hatte ein mulmiges Gefühl. "Ehm.. nein ich denke nicht" ich konnte nicht definieren, ob das die Warheit war. "Ist es ok, wenn ich kurz raus gehe?" Fragend sah mich Opa an "Aber Jule, es ist schon 21:00 Uhr!" Ich stand auf und holte schon mal meine Jacke "Bitte! Ich bin auch in einer Stunde da, ich will nur etwas frische Luft schnappen" seufzend ließ er mich raus. Sofort schalltete ich die Musik durch Kopfhörer an und genießte den Sternenhimmel. Es war wunderschön. Ich lief lange einfach nur so. Betrachtete den leichten Nebel.

I will be fine, I swear...  ~ L.H .~ 5sos ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt