Dix-neuf

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Mark's POV

Mein Handy weckte mich am nächsten morgen. Halb sieben, wer da wohl anrufen mag? Natalie stand auf meinem Display, müsste sie nicht eigentlich noch schlafen? Lena schlief noch neben mir, hatte ihren Arm um mich gelegt und ließ sich nicht von meinem Handy stören.

„Nati, was ist los?" Es war erstmal still für eine kurze Zeit. „Wo bist du Papa? Nati hat gesagt, dass du am Abend wieder kommst. Aber jetzt bist du nicht da und hast nicht gesagt wo du bist!" Sie war wütend, doch dies konnte ich ihr nicht übel neben. Ich hab einfach in der Nacht mit Lena alles vergessen, an nichts gedacht, nur die Zeit mit Lena genossen. Wir haben anschließend noch zusammen gegessen. Sie war hin und weg von meinem Essen, es schmeckte ihr so gut.

„Maus, ich weiß. Es tut mir auch leid. Aber ich komme bald wieder ja? Ich bin noch bei Lena und musste etwas mit ihr klären. Nach dem Frühstück bin ich wieder zuhause. Versprochen Liv. Und den Tag nehme ich mir Zeit für dich." Von ihr kam nur ein „Mhm" und legte auf. Das mit Livia muss ich wieder in Ordnung bringen. Sicher wird mir schon etwas einfallen.

Mein Handy legte ich wieder zur Seite und strich Lena sanft durch die Haare. Die Nacht mit ihr werde ich nie vergessen. Doch ich weiß nicht, ich bereue es nicht, aber vielleicht war es doch falsch. Ich mein nur, es ging etwas schnell, viel zu schnell.

Wir hatten erst unser Date, dann gestern das. Vermutlich etwas zu schnell, aber es ergab sich einfach so und Lena kann so unglaublich zu küssen. Es fühlte sich im ersten Moment richtig an, doch nun glaube ich, dass es falsch war. Es war falsch sofort mit ihr zu schlafen. Es ist einfach kompliziert. Einerseits war es echt mega, ich hatte seit langem keinen so guten Sex mehr, den, den ich mit Kyra damals hatte war im Vergleich hierzu nichts, doch es war einfach zu früh. Wir hätten uns mehr Zeit lassen sollen.

Um einen klareren Kopf zu bekommen stand ich langsam auf, schnappte mir meine Sachen und verschwand im Bad. In mir kribbelte es, als ich in den Spiegel blickte und dabei an Lena denken musste. Ich war mir sicher mit meinen Gefühlen, doch überstürzen wollte ich es nicht. Es langsam angehen lassen wäre wohl das richtige.

Den Wasserhahn drehte ich auf kalt und machte mich erstmal frisch. Angenehm kaltes Wasser war genau das, was ich brauchte. Das kalte Wasser machte mich hellwach und war so erfrischend es an meiner Haut zu spüren. Schnell zog ich mich an, zog mir meine Brille auf und schleppte mich langsam ins Wohnzimmer, wo ich schon herzlich von Kiwi begrüßt wurde. „Na du Stinkerchen wird langsam mal Zeit, dass du vor die Tür kommst."

Sie bellte leise und lief in den Flur. Wäre sicher nicht falsch, wenn ich mit Kiwi etwas laufen würde. Doch vorher gab ich Lena Bescheid. Stift und Papier suchte ich zusammen und schrieb drauf, dass wir eine Runde laufen wären. Vorsichtig legte ich diesen neben Lena auf's Bett, gab ihr einen leichten Kuss auf den Ansatz und machte mich auf den Weg nach draußen.

Die frische Luft von draußen brachte mir nochmal mehr einen klaren Kopf. Der angenehme Wind wehte mir ins Gesicht. Vögel zwitscherten und der angenehme Duft vom frischgemähtem Rasen lag in der Luft und bahnte sich den Weg in meine Nase. Nach ein paar Metern kamen wir zu einem Park und setzte mich erstmal auf eine Bank.

War ich überhaupt schon bereit für eine Beziehung mit Lena? Was wäre, wenn es nicht funktioniert, dann wäre unsere Freundschaft auch hinüber. Es war diese Angst in mir, die mich zum nachdenken brachte. Ich hatte Angst davor sie zu verlieren. Aber würde ich sie denn verlieren, wenn ich ihr sagen würde, dass ich es nicht kann? Bestimmt. Aber wenn ich es wirklich nicht könnte wäre es besser, wenn sie es weiß. Ihr etwas Vorspielen möchte ich nicht. Ehrlichkeit ist doch wichtig. Doch wenn man's nicht versucht, weiß man nicht ob es nicht doch funktioniert. Ich seufzte leise auf. Ach was mache ich nur?

Mit Kiwi blieb ich noch eine gute Stunde draußen, spielte etwas mit ihr und beobachtete sie, wie sie durch das schöne grüne Gras lief. Langsam machte ich mich auf den Weg zu Lena. Es war kurz vor acht Uhr und sie müsste sicher schon wach sein. „Kiwi, komm wir gehen wieder nach Hause." Diese setzte sich vor mich und schaute mich mit ihrem süßen Hundeblick an. Sie wollte noch bleiben. „Dein Frauchen wartet schon." Und so liefen wir langsam nach Hause.

„Mark, da bist du ja wieder." Sie fiel mir in die Arme, war sichtlich besorgt. Ich hatte ihr doch diesen Zettel hinterlassen. Als sie sich von mir löste, blieb ich an ihren Augen hängen, so wunderschöne Augen. Ich beugte mich etwas runter und hauchte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen, was uns beide zum Lächeln brachte und dieses Kribbeln im mir hervorrief.

„Hab schon Frühstück gemacht." Sie griff nach meiner Hand und führte mich in die Küche. Der Duft von frisch gemachten Rühreiern lag im Raum und bahnte sich einen Weg zu meiner Nase. Doch bevor wir aßen bekam erst Kiwi ihr Futter. Gespielt beleidigt schaute ich Lena an. „Ach sie darf essen und ich nicht?" Sie lachte etwas. „Wenn du gerne mit ihr essen willst kannst du dich zu ihr runter auf den Boden setzen. Hundefutter hab ich auch noch." „Dann warte ich lieber. Hundefutter ist nicht so meins. Rührei schmeckt sicher besser," gab ich zurück und musste auch lachen.

Nach dem Frühstück machte ich mich langsam auf den Weg nach Hause. „Umarm Livia bitte von mir. Hoffe nur, dass sie nicht zu sauer ist." Lena übermittelte mir das Gefühl, dass sie sich etwas schuldig fühlte, dass Livia nun sauer sein könnte. „Es war mein Fehler. Ich hab ihr nicht Bescheid gesagt. Selbst Nati wusste doch nicht dass ich die Nacht nicht nach Hause komme. Sie wird sich sicher über die Umarmung freuen." Ich drückte Lena noch einen Abschiedskuss auf den Mund, bevor ich mich langsam auf dem Weg nach Hause machte.

Eigentlich sollte dieses Kapitel heute Abend kommen, aber ich möchte mich für den restlichen Tag auf die Schule konzentrieren. Das nächste Kapitel kommt wahrscheinlich erst nächste Woche.

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen

Wie früher Mal Dich (Lenark)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt