Quinze

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Mark's POV

Ich brachte Lena noch schnell nach Hause. Sie schlief fast die ganze Zeit während der Autofahrt und sah dabei so verdammt süß aus. Während ich an der roten Ampel stand, blickte ich manchmal zu ihr, konnte sie so gut sehen.

Lange Zeit habe ich überlegt, ob ich mit ihr an den See fahren sollte oder nicht. Es war einfach ein magischer Ort, egal mit wem ich dort bin. Der Abend war einfach wundervoll, besonders weil Lena dabei war. Als wir am See saßen spürte ich plötzlich etwas magisches in mir, mein Bauch kribbelte. Ich glaube ich bin in sie verliebt. Ob sie das gleich für mich fühlt? Das weiß ich leider nicht.

Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte mal so etwas gefühlt habe. Und auf keinen Fall bereue ich diesen Abend mit ihr. Gerne würde ich wieder einen Abend nur mit ihr allein verbringen. Es war meiner Meinung nach ein Date, nicht nur ein gemeinsamer Abend unter Freunden, wie vorhin meine Worte waren. Sie war mir mehr wert als nur meine Beste Freundin.

„Soll ich dich noch hoch begleiten?" Lena schüttelte den Kopf. „Lass mal, deine Tochter wartet auf dich. Es wäre echt nett von dir, wenn du mal mit ihr über Ella redest, sie braucht dich gerade und deine Unterstützung. Ich melde mich morgen bei dir?" Irgendwie hatte sie etwas trauriges in ihrer Stimme. „War ein schöner Abend Leni." Gab ich zu bevor sie die Tür schloss. „Danke für diesen Abend Mark. Das nächste Mal aber essen wir bei dir und mit Livia," gab sie zurück und schloss die Autotür. Ich wartete noch bis sie in der Wohnung war und fuhr dann los. „Mit Livia," das verunsicherte mich sehr. Warum wollte sie beim nächsten Mal Livia dabei haben und den Abend nicht mit mir alleine verbringen? Vielleicht machte ich mir auch nur zu viele Gedanken.

Hatte ich vielleicht etwas falsch gemacht? Am See? Hat ihr der See vielleicht nicht gefallen? Vielleicht ist sie deshalb so traurig. Bei mir vor der Wohnung angekommen blieb ich noch eine Weile im Auto und überlegte. Sie sagte nicht, dass es ein schöner Abend war, plötzlich wirkte sie so traurig auf mich und sie hatte etwas an sich was mich beunruhigte. Nach langem überlegen fiel mir etwas ein. Ich habe am See viel, wenn nicht sogar sehr viel über Kyra geredet. Das könnte es sein. War vielleicht nicht angebracht bei so einem Anlass. Ich war aber wirklich schon über sie hinweg. Morgen werde ich mich bei ihr entschuldigen und es beim nächsten Mal anders machen.

Vielleicht bildete ich mir etwas ein und sie war einfach nur richtig müde. Mal schauen, aber entschuldigen werde ich mich trotzdem bei ihr.

Langsam stieg ich aus, öffnete Tür und anschließend die Wohnungstür. „Bin wieder zuhause." Doch es kam keine Antwort. Ich zog meine Schuhe aus und blickte kurz ins Wohnzimmer, das Licht brannte doch niemand war da. Vielleicht in Livia's Zimmer. Und immer wieder fand ich es etwas unheimlich, wenn das Licht brannte aber niemand da war.

Leise klopfte ich an der Tür und öffnete diese dann. „Du bist ja da Papa und Lena? Wo ist sie?" Hatte Livia gehofft, dass Lena mitkommt? Sie war in letzter Zeit sehr oft hier, nicht, dass ich das schlecht fand, doch sie war zu oft hier und Livia sollte sich nicht zu sehr dran gewöhnen. „Lena ist bei ihr Zuhause. Hattet ihr zwei hübschen denn einen schönen Abend?"

Ich setzte mich zu Natalie und Livia auf's Bett und nahm beide erstmal in den Arm. „Danke Nati, dass du auf sie aufgepasst hast," flüsterte ich meiner Schwester ins Ohr.  „Natalie, lässt du Papa und mich bitte alleine. Möchte mit ihm alleine reden." Da war ich nun gespannt, würde jetzt das kommen, wovon Lena vorhin sprach? Die Sache mit Ella?

Natalie stand auf, schloss die Tür hinter sich und Livia setzte sich zu mir auf den Schoß. „Ich mag Ella nicht mehr," fing sie an. „Sie redet einfach nicht mehr mit mir und ich weiß nicht wieso. Glaubst du es war falsch, dass ich sie in Ruhe gelassen habe, als sie so traurig war und mir nicht sagen wollte was los ist?" Puh, ich merkte sofort, wie sehr sie das belastete. Sanft strich ich ihr durch die Haare. „Wenn du das für Richtig gehalten hast, war es nicht falsch. Du kannst halt nicht viel machen, wenn sie Dir nicht sagt was los ist. Seid ihr denn morgens noch zusammen zur Schule gelaufen. Ich kriege es doch nicht immer mit, wenn du sie morgens anrufst." Sie schüttelte stark den Kopf.

„Nein, ein paar mal schon, aber da war sie am Treffpunkt so traurig und hat den ganzen Weg nichts gesagt. Und von ihr kam nichts mehr, sie hat nicht mehr angerufen und gefragt ob wir zusammen zur Schule laufen. Irgendwann habe ich dann aufgehört zu fragen. Mich macht das aber irgendwie sauer." Meine traurige Livia wurde plötzlich wütend, was total verständlich ist. Die beiden kennen sich schon so lange, seid dem Kindergarten und jetzt das? Ich verstand es nicht. Ich verstand Ella nicht.

„Weiß du Papa, wenn sie mir nicht sagt was los ist, ist es ihr Problem und ich akzeptier es. Aber wenn es gegen mich ist, sollte sie gefälligst ihre Fresse aufmachen. Wenn sie mir nicht sagt was los ist, ist das ihr Pech, aber ich brauche sie dann nicht mehr in meinem Leben!" So wütend habe ich sie noch nie erlebt. „Beruhige dich Liv, das wird sicher wieder, auch wenn du vielleicht nicht daran glaubst. Du kannst von mir aus auch heute bei mir im Bett schlafen oder wenn deine Tante damit einverstanden ist, darfst du auch bei ihr schlafen." Ich nahm sie einmal ganz fest in den Arm, gab ihr einen Kuss auf den Kopf und versuchte sie weiter zu beruhigen.

„Dann schlaf ich bei dir Papa. Danke, du bist der Beste. Wie war eigentlich das Date mit Lena? Hast du sie geküsst? Hat sie dich geküsst?" So ein freches Kind habe ich hier sitzen. „Du bist so frech Livia, schlimmer als deine Mutter." Nun griff sie nach einem Kissen und warf es mir direkt ins Gesicht. „Genau deswegen hast du mich doch lieb und du bekommst nie wieder so eine Tochter wie mich." Sie stand auf und warf sich auf mich. Ihre Wut wie weggeweht, genau das machte mich so glücklich. „Genau deswegen, weil du meine Tochter bist liebe ich dich so sehr. Jetzt mach dich fertig und leg dich zu mir ins Schlafzimmer. Es ist schon spät."

So eine Tochter wie Livia möchte ich auch nicht mehr haben, sonst wäre sie nicht mehr einzigartig. Jedes Kind ist einzigartig und gibt es nur einmal auf der Welt. Einen Sohn zu haben wäre sicher auch schön. Da dachte ich schon an weitere Kinder obwohl ich nichtmal eine Freundin habe. Und schon waren meine Gedanken wieder bei Lena. Vermutlich hatte ich ihr den Abend ruiniert, es war ganz allein meine Schuld.

Wie früher Mal Dich (Lenark)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt