Ein paar Wochen später
Wir hatten bereits Oktober, die Tage wurden kürzer und kälter. „Livia hast du alles?" fragte ich sie. Wir würden gleich losfahren nach Paris. Dort wollte ich mein Album Liebe in schwarz weiß aufnehmen. Livia wurde für die Tage von der Schule befreit und durfte mit mir mitkommen.
„Man, warum darf Lena nicht mitkommen?" motzte diese. „Du weißt wieso. Ich wünsche mir doch auch, dass sie dabei ist aber sie muss auch arbeiten und hat ihre Auftritte. Außerdem reist sie doch nach und verbringt mit uns ein Wochenende in Paris." Widerwillig brachte sie ihre gepackte Tasche zu mir. So sehr begeistert war sie nicht von Paris, doch dies war ihr lieber als in die Schule zu müssen.
„Aber ich hab kein Bock dir beim Videodreh zuzuschauen. Und den Song durfte ich auch noch nicht hören." Innerlich stöhnte ich auf. Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen ihr den Song zu zeigen und außerdem meinte sie vor einiger Zeit, dass dies noch warten könnte. „Und warum fährt Nati nicht bei uns mit?" Das könnte eine schwierige Zeit in Paris werden. „Ganz einfach, sie ist noch arbeiten. Und wie du weißt wohnt sie nicht in Berlin. Deshalb ist es für sie einfacher alleine zu fahren, als extra nur wegen dir nach Berlin zu kommen, damit sie mit uns nach Paris fliegt," gab ich genervt zurück.
„Und warum kann Nati nicht zu uns nach Berlin ziehen?" „Es reicht langsam Liv. Wir fliegen in ein paar Stunden. Im Flugzeug zeige ich Dir den Song. Wenn ich das Musikvideo aufnehme darfst du mit Nati durch Paris laufen. Dein Französisch reicht da bestimmt aus." Dies gefiel ihr auch nicht. Sie wollte kein Französisch in Paris sprechen. Wir führten diese Diskussion noch ewig weiter, bis ich einen Schlussstrich zog, als das Taxi kam, welches uns zum Flughafen bringen sollte.
„Nitti," rief Livia fröhlich und rannte auf diesen zu, als wir ihn am Flughafen trafen. „Pass auf, heute ist sie besonders zickig," gab ich lachend von mir. „Ey, Papa! Nitti hör nicht auf ihn, er ist zickiger als ich." Mein Handy leuchtete kurz auf, eine Nachricht von Natalie. „Ihr Zwei, Natalie ist schon in Paris angekommen. Sie ist schon im Hotel, soll ich euch ausrichten." Wir checkten kurz ein und warteten auf unseren Flug.
„Papa, zeigst du mir jetzt bitte dein Song?" fragte sie mich ganz lieb, als wir im Flugzeug waren. „Klar doch Prinzessin." Ich reichte ihr die Kopfhörer und gab ihr den Song zum hören. Leise saß sie nun neben mir und blickte aus dem Fenster während sie den Song hörte. Und mit der Zeit konnte ich sehen, wie ihr ein paar Tränen über die Wange liefen.
„So schön Papa," flüsterte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Du wünschst dir jemanden so zu lieben wie sie und du hast jemanden gefunden. Ich freue mich schon darauf Lena zu sehen." Sie gab mir die Kopfhörer zurück und lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter. „Darf ich so schlafen Papa?" „Natürlich Maus. Ich wecke dich auch wenn wir da sind," flüsterte ich und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz.
In Paris angekommen schrieb ich erstmal Lena, dass wir nun gut in Paris angekommen waren und nun auf dem Weg ins Hotel waren. „Du drehst heute oder Papa?" „Genau, und du darfst dann mit Nati durch Paris laufen. Und heute Abend erzählst du Nitti und mir dann was ihr so erlebt habt." Livia war noch sehr müde von Flug, wodurch sie ganz ruhig war, was ich alles andere als schlecht fand. So quatschte sie mich zumindest nicht die ganze Zeit voll, was mich sonst auf Dauer leicht nervte.
Besonders bei Einkäufen quatscht sie gerne mal zu viel, was schon oft dazu führte, dass ich gefühlt die Hälfte vergaß einzukaufen. Es erfreut mich, wenn sie so glücklich ist und viel redet, doch wenn man dabei viele Dinge vergisst und zweimal einkaufen muss, ist es schon etwas nervig. Deshalb erledigte ich die wichtigsten Einkäufe während sie schön artig in der Schule sitzt.
Livia's POV
Ich fand Paris echt öde. Naja ich war noch nie hier aber es war die Stadt der Liebe, perfekt für Papa und Lena. Lena, die ich gerade sehr vermisste. Im Hotel angekommen durfte ich erstmal eine halbe Stunde schlafen, länger konnte ich nicht, da ich kein Auge mehr zubekam.
„Bis später Papa," rief ich ihm hinterher, als ich mit Nati an der Hand gerade zur Metro lief. Wir wollten uns ein paar Sachen anschauen, zum Eiffelturm wollte ich unbedingt gehen. „Warst du schon in Paris Nati?" wollte ich von ihr wissen. „Ja und es ist echt schön hier." Sie kannte sich etwas aus, was ziemlich gut war. Papa verlangte ernsthaft von mir, dass ich mit meinem schlechten Französisch hier klarkommen sollte. Nie im Leben würde ich das schaffen, so gut kann ich diese Sprach nämlich nicht, da ist mein polnisch um einiges perfekter.
Zuerst schauten wir uns den Eiffelturm an, aber nur von unten und nicht von oben, dafür hätten wir keine Zeit, so meinte es Natalie. Anschließen schauten wir uns noch andere Dinge an, gingen etwas essen und anschließend zurück ins Hotel. Es war schon ziemlich spät als wir zurückkamen, aber nur, weil ich darauf bestand den Eiffelturm im Dunkeln zu sehen. Dafür, dass ich Paris anfangs öde fand, gefiel es mir hier echt gut.
„Maus, machst du dich dann mal bitte fürs Bett fertig? Ich komme gleich zu dir." Papa musste noch was mit Nitti besprechen wegen diesem Konzert. Ich hatte ihm so viel zu berichten, weshalb ich mich beeilte und mich ins Bett legte.
„So Maus, was habt ihr denn heute alles erlebt." Er legte sich zu mir ins Bett und deckte uns zu. „Wir waren beim Eiffelturm. Der ist richtig richtig groß. Und Abends leuchtet der so schön. Dann waren wir noch beim Louvre...." Ich berichtete von allem was wir gesehen haben. Der Tag war so wunderschön, doch genauso sehr war ich auch müde.
„Je t'aime Papa," flüsterte ich und kuschelte mich ganz nah an ihn. „Und ich vermisse Lena," gab ich zu. Es war so ein bedrückendes Gefühl in mir. Sie soll so schnell wie möglich wieder kommen. „Ich vermisse sie doch auch, aber morgen können wir doch mit ihr telefonieren. Sie schläft bestimmt schon." Vermutlich. Wenn Lena und Papa beide Sänger sind, ist das manchmal echt schwer.
„Meinst du ich darf Lena irgendwann mal Mama nennen?" fragte ich plötzlich, womit Papa so gar nicht gerechnet hatte. „Sie hätte sicher nichts dagegen. Du hast Kyra nie so genannt mein Kind." Sanft strich er mir durch die Haare. „Sie war nie meine Mama. Aber Lena ist das doch oder?" fragte ich nach. „Ja, das ist sie. Du darfst zu ihr Mama sagen, wenn du das Gefühl hast, dass sie das für dich ist. Du sollst niemanden so nennen nur weil ich das sage. Jetzt schlaf gut," flüsterte er mir ins Ohr. Da hab ich ihm recht. Ich sollte Lena als meine Mama bezeichnen, wenn ich wirklich im Gefühl hatte, dass sie es für mich ist.
„Je t'aime Papa," meinte ich noch bevor ich meine Augen schloss. „Ich liebe dich auch." Das kann ja was werden, wenn wir uns die ganze Zeit sagen wie lieb wir uns haben. „Ich liebe dich mehr," flüsterte ich. Jetzt musste Papa nur noch sagen, dass er mich am meisten lieb hat, dann wäre ich zufrieden. „Nein, ich liebe dich am meisten," flüsterte er. Somit war ich zufrieden und schloss glücklich meine Augen.
![](https://img.wattpad.com/cover/207475219-288-k96293.jpg)
DU LIEST GERADE
Wie früher Mal Dich (Lenark)
FanfictionWas passiert, wenn Mark's Beziehung langsam ein Ende nimmt, er wieder mit seiner Tochter alleine da steht? Kann das ein gutes Ende geben? Viele sind für ihn da, doch niemand so sehr wie Lena, Lena Meyer-Landrut, die sich erst von Max getrennt hat. B...