Ich muss mich (schon wieder) korrigieren:
Jiwons Mutter ist tot, ihr Vater lebt nochGeht das nicht schneller?
Ich stand sehr kurz davor, meine Zofe wütend anzufahren, ihr die Bürste aus der Hand zu reißen und mich selber um mein Äußeres zu kümmern.Sie könnte jede einzelne Strähne meines Haare noch so lange bürsten , wie sie möchte, und noch so viel Mandelöl darin verteilen, der ehemalige goldene Glanz war schon lange verloren.
Genauer gesagt, seit fast zwei Jahren , also praktisch nach meiner Krönung .
Der Stress in letzter Zeit trieb mich an meine Grenzen.
Falls mein Plan für diesen Tag nicht aufging , und ich mir eine weitere Lösung überlegen musste , konnte ich gleich wieder einen eigenen Perückenmacher beantragen, da mir die Haare dann sehr wahrscheinlich ausfallen würden.Ich hörte wie meine Zofe nach Luft schnappte. Na super . Vielleicht hatte mein Haarausfall schon begonnen.
„Eure Hoheit, was ist das in ihren Haaren?"
Innerlich verdrehte ich die Augen. Deswegen bevorzuge ich Aisha als Zofe : sie kommentierte nichts, sondern machte einfach schnell ihre Arbeit. Nach dem Drama gestern mit ihrem Verlobten und Yiren, hatte ich mich jedoch dazu entschieden, ihr frei zu geben .
Woher sollte ich wissen, was sich in meinen Haaren befand?
Betrachtete ich seit ungefähr einer Ewigkeit jede einzelne Strähne genau , oder du ?Ich bemühte mich um ein Lächeln.
„Wieso, Lana? Was ist denn mit meinen Haaren?"
Sie schaute mich nervös an und deutete in den Spiegel.
Ich sah von den Notizen in meinem Schoß auf und schaute zum ersten Mal heute mein Ebenbild an.Was ich dort sah verwirrte mich, was man auch sofort auf meinem Gesicht sehen konnte.
Ich nahm die eine Strähne meiner Haare in die Hand und hielt sie prüfend ins Licht.
Die Farbe veränderte sich augenblicklich, und schimmerte jetzt nicht mehr dunkellila, sondern gelblich.
Nervös drehte ich die Strähne in meinen Fingern. Je nach Lichteinfall variierte das Farbspektrum weiter zwischen Türkis, Pink und eben Gelb.Ich ließ die Strähnen wieder an ihren Platz gleiten.
Jetzt waren die beiden Haarpartien hinter meinen Ohren wieder gräulich-lila.Meine Zofe blickte mich noch immer mit großen Augen an. Sie wartete auf eine Antwort.
Ich zuckte nur die Schultern.
„Ich kümmere mich später darum. Und jetzt beeil dich – bitte – und verstecke es irgendwie ."
Lana nickte und schaffte es irgendwie, mir innerhalb weniger Minuten eine stabile Hochsteckfrisur zu zaubern, die meine neuen Strähnen sehr gut verbarg.Etwa eine halbe Stunde später war ich endlich fertig hergerichtet. Ich trug eine weiße Strumpfhose und ein enges weißes Oberteil. Darüber lag ein kurzes Kleid aus weißer Seide mit tiefen Taschen. Meine Stiefel waren ebenfalls weiß und ich trug nur ein paar goldene Armreifen.
Ich lief über die Brücken, welche den ganzen Gebäudekomplex des Palastes miteinander verbanden, zu den Ställen.Die Stallburschen verbeugten sich , als ich an ihnen vorbei glitt, und ich quittierte alles mit meinem antrainierten Lächeln.
Vor meinen Boxen blieb ich stehen.
Das Fell meines weißen Hengstes Sonnensturm glänzte in den wenigen Sonnenstrahlen, die es in die Stallgasse schafften.
Ich überlegte, ob Ich Jaspis nehmen sollte, die kleine Fuchsstute , auf der ich reiten gelernt hatte.
Aber da sie schon alt war, hätte ich ewig gebraucht, um auf ihr zum Anwesen meines Vaters zu gelangen.
Also nein.
Mein Blick wanderte über die restlichen Pferde, als ich an ihnen vorbeiging.
Bei der hintersten Box blieb ich stehen.
Das Pferd schnaubte, und trat gegen die Tür.Es war ein großer, schwarzer Hengst mit dem Namen Orkan. Mein Vater hatte ihn mir geschenkt, als ich elf Jahre und , laut ihm, zu alt für Jaspis gewesen war. Meine Mutter hatte Orkan als „ein Pferd, welches nur für Jungs geeignet ist" bezeichnet, und mir einen Haufen anderer gekauft.
Aber ich liebte Orkan, bis ich dann zu meinem achtzehnten Geburtstag Sonnensturm bekommen hatte.
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Everglow's Fairies
FantasyEverglow. Dauerhaftes Leuchten. Sonne und Mond. Zwei Prinzessinnen, die in zwei verschiedenen Königreichen aufwachsen. Immer unterstützt durch ihren Hofstaat. Doch durch eine alte Feindschaft werden sie sich niemals treffen können. Oder doch? Idol a...