„Essen", sagte Geraldine in einem herrischen Ton und knallte mir eine Schale Cornflakes vor dir Nase. Wie einem Hund. Jason war vor zwei Tagen gegangen, er sollte angeblich etwas Geschäftliches erledigen, doch ich glaubte ihm kein Wort. Es war doch offensichtlich, dass er im Auftrag von Dan unterwegs war.
„Hallo? Mädchen! Wach auf! Bring diese Schale zu Baracke 3c. Jetzt aber zackig!"
Ja. Wir hatten 12 Baracke, und in jeder Baracke noch einzelle Baracken. Also zum Beispiel 7 a, b, c. Wie viele waren das denn noch mal...
Na Ja.36 Also ging ich zu Baracke 3c und mir stockte der Atem. Lauter Kinder. Die ganze Baracke war voll mit Kindern! Sie waren zwischen sechs und neun Jahren alt. Aber dass, was mich am meisten schockte, war, wie sie aussahen. Sie sahen leer aus. Ein kleines Mädchen mit schwarzen, verfilzten Haaren kam auf mich zu und fragte mich: „ Holst du uns hier raus?" Ihre schwache Stimme zitterte.
„Nein. Aber ich habe Essen", flüsterte ich.
Ich fühlte mich jämmerlich. Armselig. Eine größere Schale Cornflakes für circa 30 Kinder.
Ich stellte ihnen die Schale hin und sie stürzten sich wie hungrige Löwen auf das Essen. Alle außer das schwarzhaarige Mädchen vor mir.
„Du weißt nicht, was hier passiert, Jenny. Schau dir Vanessa an." Sie zeigte auf ein ebenso dünnes Mädchen in einer Ecke. Sie hatte die Beine angewinkelt und die Arme um sie geschlungen und schaukelte hin und her. Ich schaute genauer hin und sah, dass das Mädchen mit den Augen rollte. Plötzlich verharrte sie in dieser Position, schrie auf und wiederholte die ganze Prozidur.
„Was...", stammelte ich.
Das schwarzhaarige Mädchen schien meine Gedanken gelesen zu haben.
„Ganz genau. Vanessa ist verrückt geworden. Und es dauert nicht mehr lange, bis alle anderen es auch werden. Pass auf dich auf, Jenny" Am Ende wisperte sie nur noch.
Moment Mal. Woher kannte sie meinen Namen?
Ich wollte sie gerade fragen, drehte mich um, und sah... nichts. Absolut gar nichts. Es war so, als ob sie nie existiert hätte.
Verwirrt murmelte ich ein: „Ich komme gleich wieder", und verließ die Baracke.
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15 Milliarden
Fiksi Ilmiah15 Milliarden Menschen leben mittlerweile auf der Erde. Arm und verlassen leben die meisten von ihnen auf der Straße. So auch Jennilynn und ihre Schwester. Sam dagegen ist reich. Verhältnissmäßig reich. Miyu wurde von ihren Eltern weggegeben, da in...