15.

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Emmas Sicht

Paula und Julia waren so lieb zu mir. Aber ich konnte einfach nicht mehr. Zu viele Erinnerungen, die sich ständig wiederholen und die ich nicht ausblenden kann. Ich lag auf dem Boden und neben mir knieten Paula und Julia mit besorgten Gesichtern. Ich hatte eine Entscheidung getroffen, ich musste ihre Hilfe annehmen.
P: Wir helfen dir Emma, versprochen.
Aber du musst unsere Hilfe auch
zulassen, bitte. Wir tuen dir nichts
und wir passen auf dich auf. Du
brauchst keine Angst vor uns zu
haben.
Julia nickte zustimmend und beide lächelten mich an. Ich lag immer noch auf dem Boden und versuchte mich hinzusetzen. Noch immer hatte ich keine Hose und zog beschämend die Beine an meinen Körper. Paula und Julia schauten sich kurz an und Julia fing an mit mir zu sprechen.
J: Emma du hast das wirklich super
bisher gemacht. Wir sind stolz auf
dich. Aber ich würde gerne noch
eine weitere Untersuchung
machen. Dafür wäre es aber besser
wenn wir dir für ein paar Minuten
ein Narkosemittel geben, sodass du
davon nichts mit bekommst. Ist das
okay für dich?
Ich schaute sie schockiert an. Was für eine Untersuchung denn noch? Nach ein paar Sekunden dämmerte es mir. Sie hatten bestimmt die Griffspuren von meinem Vater an meiner Hüfte gesehen und haben eins und eins zusammen gezählt. Na super, hatte ich jetzt überhaupt noch eine andere Wahl. Die beiden schauten mich abwartend an, aber ich antwortete nicht. Sollte ich es wirklich riskieren? Paula und Julia versuchten behutsam auf mich einzureden, dass es das beste wäre und ich dann alles hinter mir hätte. Nach weiteren Minuten in denen ich nichts sagte, gab ich mich irgendwann geschlagen. Ich schaute die beiden nicht an und nickte nur kurz. Paula und Julia halfen mir aufzustehen und ich legte mich wieder auf die Liege. Im Augenwinkel sah ich wie Julia alles vorbereite und Paula strich mir beruhigend durch die Haare. Ich fand es immer noch unangenehm berührt zu werden, aber ich spürte wie vorsichtig Paula war. Als plötzlich jemand meinen Arm berührte zuckte ich heftig zusammen.
J: Shht...Emma ich bin's nur Julia. Tut
mir Leid ich wollte dich nicht
erschrecken.
Ich hatte schon wieder Tränen in den Augen und bevor sie sich einen Weg durch mein Gesicht bahnen konnten, wischte Paula sie mir schnell weg. Julia erklärte mir, dass sie mir jetzt etwas zum schlafen gibt und wenn ich aufwache ist alles so wie jetzt. Ich hatte wahnsinnige Angst, aber irgendwann merkte ich, dass ich immer müder wurde und schlief ein.

Als ich wieder aufwachte lag ich auf etwas Weichem. Ich bekam Panik. Wo bin ich? Ich war zu gedeckt und angezogen, aber ich hatte keine Ahnung wo ich war. Ich fing immer schneller an zu atmen, bis ich plötzlich eine Stimme neben mir hörte.
P: Emma ganz ruhig. Du bist in
Sicherheit. Ich bin's Paula. Du liegst
bei uns im Gästezimmer im Bett.
Julia und ich haben dich vorhin
untersucht, erinnerst du dich? Du
hast noch geschlafen und dann
haben wir dich hier ins Bett
gebracht. Du brauchst keine Angst
haben, es ist alles gut. Versuch ganz
ruhig zu atmen. Ein...Aus...
Paula atmete mir zusammen und nach ein paar Minuten hatte ich mich wieder beruhigt. Ich war in Sicherheit, noch...Wie sollte es jetzt weiter gehen? Was hatten sie bei der Untersuchung heraus gefunden?

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