Julias Sicht
Ich war schockiert. Emma saß auf der Fensterbank und es sah so aus, als ob sie springen wollte. Ich wollte nicht, dass Alina noch mehr mit bekam und schob sie ins Wohnzimmer, wo uns Alex (Al), Phil und Charlotte erschrocken ansahen.
C: Was ist passiert Alina? Julia was ist los? Ist etwas mit Emma?
Ich war im ersten Moment sprachlos und Alex kam sofort zu uns gelaufen und nahm Alina in den Arm.
Al: Alina, Julia, was ist los. Sagt doch etwas!
Er drückte Alina auf das Sofa und ich sah wie sie am ganzen Körper zitterte. Ich brauchte ein paar Anläufe bis ich meine Stimme wieder fand.
J: Emma sitzt auf der Fensterbank und will springen.
Charlotte schlug sich die Hand vor den Mund und Phil sprang auf.
Ph: Wo ist Paula? Ist sie oben? Ich gehe hoch und helfe ihr.
Phil hatte schon das halbe Wohnzimmer durchquert, als auch Charlotte aufsprang und ihn festhielt.
C: Stopp Phil. Du weißt doch wie Emma auf Männer reagiert. Als sie dich das erste Mal gesehen hat, hat sie eine Panikattacke bekommen. Das wäre jetzt eine Katastrophe. Sie kennt mich zwar noch nicht, aber ich gehe hoch. Kümmere du dich mit Alex um Alina und Julia.
Ich wollte protestieren und auch mit hoch kommen, aber dann sah ich wie verstört Alina war und war froh, dass ich bei ihr bleiben und sie beruhigen konnte.Charlottes Sicht
Normalerweise waren wir es gewohnt mit Menschen umzugehen, die sich das Leben nehmen wollten. Aber diesmal war es etwas ganz anderes. Auch wenn ich Emma noch nicht persönlich kannte, war sie Alinas beste Freundin und gehörte somit fast mit zur Familie. Mit weichen Knien ging ich die Treppe rauf und sah, dass die Tür noch offen stand. Im ersten Moment erschrak ich, weil das Fensterbrett leer war, doch dann sah ich Paula mit Emma auf dem Boden. Emma musste sich gerade übergeben und Paula hielt ihr die Haare zurück. Ich ging auf die beiden zu und hielt Emma fest als ich sah, dass sie wieder in sich zusammen sackt.
P: Gut, dass du da bist Charly. Ich befürchte sie hat einen Flashback bekommen, als ich sie von der Fensterbank gezogen habe. Sie reagiert auf unerwartete Berührungen extrem empfindlich und ich musste ziemlich fest zu packen, damit sie mir nicht runter gefallen wäre. Sie reagiert nicht auf Ansprache. Kannst du vielleicht meine Position einnehmen und ich versuche mal, ob ich irgendwie Kontakt zu ihr bekomme.
C: Natürlich.
Paula und ich tauschten schnell die Plätze und Paula hockte sich vor Emma. Emma hatte die Augen zwar geöffnet, aber starrte die ganze Zeit ins Leere. Sie war völlig regungslos und auch als Paula sie ansprach kam keine Reaktion. Ich war Internistin und hatte von psychiatrischen Sachen nicht so viel Ahnung, aber selbst ich konnte erkennen, dass das ein Flashback wie aus dem Lehrbuch war. Emma war wirklich stark traumatisiert und es würde ziemlich viel Zeit und Geduld kosten, bis es hoffentlich irgendwann besser werden würde. Paula nahm Emmas Hand und drückte sie vorsichtig. Diesmal reagierte Emma und Tränen stiegen ihr in die Augen.
Paula?, flüsterte Emma leise.
P: Emma, keine Angst. Du bist in Sicherheit und dir passiert hier nichts. Kannst du aufstehen?
Emma schüttelte den Kopf und fing an zu schluchzen. Sie zog ihre Beine an den Körper und ich rückte ein Stück von ihr weg. Sie fing an vor und zurück zu schaukeln und ich blickte hilflos zu Paula.
P: Danke für deine Hilfe Charly. Magst du den anderen Bescheid sagen, dass alles soweit in Ordnung ist. Ich kümmere mich um Emma.
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Help me, please...
FanfictionEmma ist 14 Jahre alt und wird von ihrem Vater misshandelt. Kann ihre beste Freundin ihr helfen? Will sie sich überhaupt helfen lassen?