Epilog [Rhys' Sicht]

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10 Jahre später

Rhys' Sicht 

„Amy, kommst du? Wir sind schon zu spät dran.“ - „Ich muss noch Teddy holen!“, sie hüpfte auf und ab, während sie das sagte und rannte wieder los. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, sie war wirklich wie ihre Mutter. Als sie endlich die Treppen von oben runter gerannt kam, sprang sie mir auf den letzten Stufen in die Arme. „Du siehst gut aus, Daddy.“, ich küsste sie auf die Stirn. „Du auch, mein Schatz. Und Teddy erst, der hat sich ja richtig rausgeputzt!“ Ich zwinkerte meiner Tochter zu und trug sie zum Wagen. Heute war ein wichtiger Abend für Cathy, und auch für unsere kleine Familie. Ich wollte endlich den nächsten Schritt gehen. Wir sind nun seit 8 Jahren ein Paar, haben seit 5 Jahren eine wundervolle Tochter, aber da wir beide in unseren Berufen einiges zu tun hatten, dazu noch die Kindererziehung, ist unsere Beziehung auf der Strecke geblieben. Das sollte sich heute ändern. Ich setzte Amy auf ihren Kindersitz und befestigte ihren Anschnallgurt. „Du weißt, was heute zu tun ist?“ Sie lächelte mich breit und verschwörerisch an. „Ja, Daddy. Wir wollen Mummy glücklich machen.“ - „Genau. Du weißt auch noch was deine Aufgabe dabei ist?“ Sie hielt sich schnell mit beiden Händen den Mund zu, machte eine Geste, als würde sie ihren Mund zuschließen und warf den gedachten Schlüssel über ihre Schulter. Danach kicherte sie und hob Teddys Hut an. „Prima.“ Ich war stolz auf meine kleine Tochter, die mit ihrem zarten Alter schon mächtig was auf dem Kasten hatte. Aber was hatte ich anders erwartet? Sie war immerhin die Tochter von Cathrin Cole. Auf dem Parkplatz des 5 Sterne Hotels trafen wir zuerst auf Cathrins Eltern, ihre Mutter war ebenfalls eingeweiht und erzählte Amy bereits, was sie heute Abend noch vor hatten. Ihr Vater nahm mich auf die Seite, klopfte mir auf die Schulter und lächelte mir aufmunternd zu: „Wenn ich mir jemanden aussuchen müsste, wärst du meine erste Wahl.“ Mehr als ein nicken als Antwort bekam ich nicht auf die Reihe. Ich war angespannt, schlimmer als je zuvor. Wir gingen zum Eingang des Hotels, ließen uns von der Gästeliste streichen und betraten den riesigen Saal. Eine große Bühne, fast wie in einem Theater erstreckte sich an der gegenüberliegenden Wand. Mehrere hundert Gäste liefen aufgeregt durch die Gegend, nahmen Getränke und kleine Häppchen von den zahlreichen Bedienungen an und führten vertiefte Gespräche. Amy nahm mich an der Hand und folgte ihren Großeltern zu unseren Plätzen. Wir begrüßten das ein oder andere bekannte Gesicht und warteten auf den Beginn der Veranstaltung. Jemand trat ans Mikrofon, klopfte einige Male darauf um zu signalisieren, das er auf Ruhe wartete. Die Gäste nahmen Platz und wenige Sekunden später war es still im Raum. Alle Blicke waren gebannt nach vorne gerichtet.

„Herzlich Willkommen und Danke für Ihr zahlreiches erscheinen! Wie Sie wissen, ist heute ein wichtiger Tag für eine engagierte Mitarbeiterin in unserem Unternehmen. Ein aufsteigender Stern, anders kann man es nicht beschreiben. Sie fing klein bei uns an, hat kleinere Texte geschrieben. Aber das war ihr nicht genug, sie trat jede Herausforderung mit einem Lächeln entgegen und hat bis jetzt alle gemeistert. Wir sind stolz, eine solche Mitarbeiterin in unseren Reihen zu haben. Wie Sie ebenfalls wissen, exestiert unser Unternehmen schon über 50 Jahre. Heute feiern wir dieses Jubiläum.“ eine Pause, die mit Applaus gefüllt wurde. „Aber unser Hauptthema heute ist ein anderes. Unsere Chefin und Unternehmensgründerin Angela McKenzy möchte nach 50 Jahren, in denen sie ihre ganze Kraft hier rein gesteckt hat, nun kürzer treten. Wer kann es ihr verdenken?“ Einige Lacher aus dem Publikum waren zu vernehmen. „Und als ihre rechte Hand, hat besagte Mitarbeitern Cathrin Cole, so gut fungiert, das sie nun die leitenden Aufgaben und alles weitere, was Mrs. McKenzy zu viel wird, übernehmen wird. Verzeihen Sie mir, ich bin nicht der Beste im schreiben langer Reden. Deswegen möchte ich jetzt unsere Ehrendamen des heutigen Abends begrüßen – Angela McKenzy und Cathrin Cole!“ schallender Applaus, voran Amy und ich, ebenso wie ihre Eltern, die vor Freude auf und ab hüpften, pfiffen, riefen und einfach nur mächtig Stolz auf die Frau waren, die ihren Traum verwirklicht hat.

Nach der Verleihung des Firmenschlüssels und weiteren Reden begann die „After Show Party“. Es fühlte sich so an, als hätte es ewig gedauert, bis Cathrin endlich zu uns kam. Zuerst nahmen ihre Eltern sie in den Arm, dann hüpfte Amy um sie heraum, bis ich endlich an der Reihe war. Ich schlang meine Arme um sie – sie sah so wunderschön aus, in ihrem langen Kleid, lachsfarben, das bis zum Boden reichte, aber ihren Rücke frei ließ. Ich drückte sie fest an mich, flüstere in ihr Ohr, wie stolz ich auf sie war und küsste sie sanft. Sie nahm meine Hand und ließ sie auch nicht los, während sie andere Glückwünsche zugesprochen bekam und kurze Gespräche führte. Als es an der Zeit war, nickte ich Cathys Mutter zu, sie Verstand sofort und verschwand mit Amy Richtung Ausgang, um den Rest vorzubereiten. Das Zimmer war gebucht, Amy würde die Nacht bei ihren Großeltern verbringen und ich, mir Stand noch alles bevor. Von Minute zu Minute wurde ich nervöser. Meine Hände wurden feucht, ich tippte von einem Fuß auf den anderen. Auch Cathrin schien so langsam meine Unruhe wahrzunehmen. „Was ist los mit dir, Rhys?“ Ich nickte zum Ausgang und sie drückte meine Hand fester, entschuldigte sich höflich von ihrem Gesprächspartner und verließ mit mir zusammen das Hotel. Als wir draußen ankamen, standen ihre Eltern schon bereit. Hinter ihnen wartete ein Mann auf mein Zeichen. Zunächst war Amy an der Reihe, ich nickte ihr zu und sie gab ihrer Mutter eine rote Rose in die Hand. Cathrin sah zuerst ihre Tochter, dann mich verwundert an. Ich gab Amy einen Kuss und drehte mich wieder nach vorne. „Was ist hier..“ in diesem Moment nickte ich und der Mann hinter Cathys Eltern betätigte einen Schalter in seiner Hand. Sofort fing es an zu knallen un der Himmel wurde mit allen erdenklichen Farben gefüllt. Ich nahm meine Partnerin fest in die Arme, während ich hinter ihr stand und dem Feuerwerk über uns zuschaute.

Zum Abschluss, kurz bevor es zu Ende war, gab der Mann mir ein Zeichen. Jetzt oder nie, Rhys. Ich rief Amy zu mir, ließ mich auf die Knie während über uns am Himmel das Feuerwerk die Worte bildete: „Willst Du uns heiraten?“ Das Feuerwerk war zu Ende und Cathrin schien einige Sekunden zu brauchen, um zu realisieren was hier vor sich ging. Amy, ungeduldig wie sie war, nahm Teddy, setze seinen Hut ab und hielt den kleinen, goldenen Diamentenring in ihren Händen. Ich grinste ihr aufmunternd zu. Sie ging ebenfalls auf die Knie und fragte sicherheitshalber noch einmal nach. „Mummy? Willst du Daddy und mich heiraten?“ Ihre Mutter fiel uns beiden gleichzeitig in die Arme und weinte. „Und wie ich euch heiraten will. Ihr seid mein Leben!“ Ich zog ihr gemeinsam mit Amy den Ring an, bevor ihre Großeltern kamen, schnell gratulierten und mit der Kleinen verschwanden. „Sie wussten Bescheid?“, war die erste Frage, die meiner zukünftigen Frau auf die Lippen kam. „Ja.“, ich grinste frech vor mich hin. „Wo geht Amy hin?“ - „Sie übernachtet heute bei ihren Großeltern. Und Sie, Mrs. Wester, Ihr zukünftiger Mann, Mr. Wester möchte Sie bitten, ihn in Ihre gebuchte Suite zu begleiten, wo Sie beide das Wochenende verbringen werden.“ Ihr klappte der Mund auf. „Rhys! Du bist verrückt!“ - „Ja, verrückt nach dir.“ Sie küsste mich und ich erwiderte diesen Kuss nur zu gerne. „Ich liebe dich, Rhys Wester.“ Ich sah ihr tief in die Augen: „Ich liebe dich auch, Cathrin Wester.“

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