playing | seo changbin ✓

10

Die Zeit schien rasend schnell zu vergehen. Unfassbar viele Menschen in zu kurzen, aber teilweise spektakulären Halloween Kostümen bewegten sich zur Musik und die bunten Lichter huschten über die Massen. Sihyeon war angetrunken, aber nicht betrunken. Sie bekam noch alles mit, war fähig alles aufzufassen und zu verarbeiten. Nur nicht mehr so schnell.

Changbin war weg, fiel ihr auf, aber irgendwie störte sie das. Er hatte versprochen, sie nicht alleine zu lassen und bei ihr zu bleiben und jetzt war er einfach weg. Er wird schon zurück kommen, sagte sie sich selbst, schlürfte weiter an ihrem Drink und beobachtete Menschen. Dann stand jemand vor ihr, sagte irgendwas, aber Sihyeon verstand es nicht - sie hatte sich auf etwas anderes konzentriert.

„Wie bitte?", fragte sie höflich und blickte zu dem Mann in ihrem Alter auf. Er war höchstens drei, vier Jahre älter, schlank und trotz dem fahlen Licht konnte sie Sommersprossen auf seinem Gesicht ausmachen.

Er lachte leicht, hielt ihr eine Hand hin. „Ich hab' dich gefragt, ob du tanzen möchtest. Du sitzt schon eine Weile so alleine herum und Byul meinte, dass du sicher tanzen willst.".

„Byul?", Sihyeon sah ihren gegenüber fassungslos an. Dann realisierte sie, dass das Lee Felix war, der letztes Schuljahr noch ihre Schule besucht hatte. Und falls die junge Frau mit ihrer Vermutung richtig lag, dann war die Byul, von der Felix redete, die Byul. Die Byul, die letztes Jahr jeder kannte, die Byul, die mit Bang Chan zusammengekommen war.

„Hör' auf dauernd fragen zu stellen.", Felix seufzte, „Ich hab' doch nur gefragt, ob du tanzen willst; da antwortet man mit Ja oder Nein.".

Sihyeon nahm seine Hand und stand auf. „Ja.".

——

Später blickte sie zum Sofa und sah Changbin wieder dort sitzen. Sihyeon hatte in der Zwischenzeit, in der er weg war, mit Felix getanzt, Byul kennengelernt - ein unfassbar nettes Mädchen, wie sie fand - und auch ein bisschen mit Jeongin geredet, der ja noch immer in ihre Stufe ging.

Jetzt verabschiedete sie sich und lief zurück zu Changbin, sie war müde und erschöpft und wollte nach Hause.

„Da bist du ja.", sagte er trocken, es klang so, als hätte er die letzten zwei Stunden auf Sihyeon gewartet, „Ich bin müde und möchte nach Hause.".

„Da bist du nicht der Einzige.", die junge Frau klang schnippisch.

Changbin ignorierte das, ging zielstrebig Richtung Ausgang und Sihyeon folgte ihm.