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Und es war wieder Montag. Langsam war Sihyeon froh, dass es ihr finales Jahr war und bald vielleicht etwas mehr Abwechslung in ihr Leben bringen konnte. Wie immer war sie früh im Klassenzimmer, saß an ihrem Platz und sah aus dem Fenster. Sie hatte viel nachzudenken, seit der Party. In nüchternem Zustand hinterfragte sie Changbins eiliges Verschwinden. Hatte es an ihr gelegen? Hatte sie etwas falsch gemacht? Und dann war da noch Felix. Sie hatte einen Fehler gemacht, hatte sich bei Felix auch schon entschuldigt - er hatte es verstanden, meinte, dass er selbst viel zu viel getrunken hatte, es trotzdem schön wäre, wenn er und sie weiter Freunde bleiben könnten.

„Es fällt aus!", kreischte eine der Schülerinnen in dem Klassenzimmer, „Es steht auf dem Vertretungsplan und sie hat uns gerade eine Mail geschrieben.". Die Klasse brach unmittelbar in lautes Gerede aus.

Sihyeon sah sich automatisch um und sah Changbin im Türrahmen stehen. Die Blicke trafen sich, dann versuchte die junge Frau möglichst schnell alles einzupacken. Sie wollte die Freistunden nutzen um mit ihm zu reden, aber als alles in ihrer Tasche war und sie zur Tür blickte, war er weg. Sihyeon rannte fast schon dort hin, sah in den Flur und sah ihm am Ende, wie er abbog. Sie lief hinterher.

Irgendwann holte sie ihn ein und es fühlte sich so an, als hätte Changbin das alles irgendwo geplant. Er lehnte lässig an der Wand des Schulgebäudes, dort, wo es wirklich niemand mitbekam.

„Warum hast du nicht auf mich gewartet?", fragte die junge Frau, sie sah ihn direkt an.

Er erwiderte den Blick nicht, „Warum bist du mir hinterhergelaufen?".

Sihyeon öffnete den Mund um etwas zu erwidern, ließ es aber. Was erwartete er? Warum fragte er, war es nicht offensichtlich? Dann fasste sie sich, „Können wir aufhören, so miteinander rumzuspielen?".

„Nein. Das passiert halt, wenn man anfängt mit Feuer zu spielen.".

Sihyeon verdrehte die Augen und stützte ihre Hände in die Hüften. „Wo genau liegt dein Problem? Was hab' ich falsch gemacht?".

„Dass du mich anlächelst und mein Herz aussetzt, dass du in meiner Nähe bist und ich auf einmal ein vollkommen anderer Mensch bin.", er machte eine kurze Pause und presste seine Lippen aufeinander, „Vor allem aber, dass du mich küsst und das das Schönste für mich war und du direkt danach jemand anderen küsst.".

Sihyeon schwieg. Sie wusste darauf nichts zu sagen, besser gesagt traute sie sich nichts zu sagen. Sie wollte nichts falsch machen.

„Was hab' ich falsch gemacht?", fragte Changbin dann, in so einer Tonlage, dass es der jungen Frau fast das Herz zerriss.

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