Kapitel 7 Fenriswölfe

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Schweigen ritt ich neben der Menschenfrau.
Auch wenn wir erst seit einen Tag unterwegs waren, war sie ohne Zweifel eine bessere Reisebegleitung, als Linn.

Chiara schwieg die meiste Zeit und wenn sie sprach waren ihre Wörter an das Tier gerichtet welche sie trug.
Es war interessant, welch eine Bindung sie zu einer noch dümmeren Kreatur, als sie selbst schon war, aufgebaut hatte.

Sie hatte den schwarzen Hengst sogar einen Namen gegeben.
Fayden hatte sie das Tier genannt.
Ich frage mich, wie man sich an etwas so sehr binden könnte, was die eigene Lebensspanne nicht einmal nahekommen würde.

Bedeutete es nicht nur noch mehr Schmerz?
Die Dämmerung nahte und ich sah zu meiner mit Reisende.
Während ich meine Erholung aus der Stille schöpfte brauchte sie dagegen Schlaf.
Ihre Gedanken schienen sich aber um etwas anderes zu drehen und sie sprach sie dieses Mal aus: „Wir sollten Rasten.
Ich will nicht, dass sich Fayden oder Myra sich in der Dunkelheit verletzten."

Wie ruhend, dass ihre Sorge sich auch hier wieder nur um die Tiere dreht statt um ihre eigene Verfassung.

Ich nickte und stieg von dem Tier ab. Ich überließ die Tiere völlig ihr und beobachtete jegliche wie Chiara die beiden zu einem Bach führte und sie trinken ließ.

Dann saßen wir da an einem knisternden Feuer.
Ich fragte mich ob sie die Flammen genauso wie mich an die vergangene Nacht erinnerte.
„Was hat das Orakel gesagt?", fragte sie und stellte mir damit die erste Frage, die ich nicht einfach mit Ja oder Nein abtun könnte.

Ich schwieg vielleicht würde sie es doch einfach sein lassen und nicht weiter nachbohren.
Das Gegenteil schien zu geschehen.
In ihren braunen Augen glühte Wut auf und ihr Mund verzog sich zu einer dünnen Linie.
„Hey, antworte mir gefällig, wenn ich mit dir rede oder denkst du nur weil dir der Titel Göttin zu steht bist du etwas Besseres?", ich musste über ihre Worte schmunzeln.

Was sie nur noch wütender werden ließ.
Was für ein amüsanter Mensch. Gelassen sagte ich ihr die Wahrheit:
„Es ist interessant wie sehr du dich als gleichwertig ansehen willst, Mensch. Doch so schade es auch ist wirst du niemals mit mir, ein mächtiges nahezu unsterbliches Wesen gleich sein.
Egal welchen Eindruck dir Linn vermittelt."

„Und das unsterblich ach so mächtige Wesen hat sich Jahrhunderte lang in der Wüste versteckt.
Du hast recht ich bin nicht gleichwertig mit dir. Ich bin besser", kam es viel zu ernst aus ihrem Mund und ich lachte, dass erste Mal seit langen.

Zu sehr Amüsierten mich ihre Wörter. Nun verstand ich warum ihre Leute sie auserwählt hatten.
Trotz der fälsche ihrer Wörter hatte sie Mut und immerhin genug selbst Überzeugung um ihre Meinung bei zu behalten.
Schließlich antwortete ich ihr: „Und du bist am Ende doch nur vergänglich, aber wenn du dann endlich still bist sage ich es dir."

Sie nickte lächelnd.
Wahrscheinlich sah sie sich nun als Gewinnerin.
Soll sie es nur.
Mir war es fremd mich mit ihren gleiches zu messen.

„Eines Jahres in dunkler Nacht
Wird wie durch Zauber ein Feuer
entfacht.
Und ein Haus steht lichterloh im Flammen.
Wird die Eltern von der Welt verbannen.
Zurück werden nur vier Kinder bleiben,
Die Angst, Verzweiflung und Qual erleiden.

Und wenn nach einer langen Zeit,
Kein Mensch mehr vor Verzweiflung schreit,
Kehrt Ruhe ein, die nur kurz bleibt.
Und schon bald droht neues Leid,
Das das Orakel prophezeit
Und die Familie erneut entzweit.

Der Sohn der Lüfte im schwarzen Kleid,
Wird fallen in jener schweren Zeit.
Sein schwarzes Blut verleiht im Kraft ihm Kraft,
mit der er oft auch Unheil schafft.
Remus so wild, wie Sturm und Wind
Ist das erste tote Kind.

Menucha - Götter ruhen nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt