Kapitel 8 Die zweite Frau des Chaos

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In den schlaffen Körper, welchen ich so eng an meinen drückte, kam nach und nach Bewegung.
Auch wenn ich nur ihre Rückseite sehen könnte, bemerkte ich wie wohl ein Gedanke nach den anderen ihren Kopf füllen musste bis sie schließlich völlig im hier und jetzt angekommen war.

„Wo ist Myra?", ich runzelte die Stirn. Eine seltsame Frage.
Trotzdem gewährte ich ihr die Antwort: „Sie hat sich wohl losgerissen."
Ich spürte wie sie sich verspannte. „Wenn ihr nur ein Haar wegen dir gekrümmt würde, schwöre ich dir, Unsterblichkeit hin oder her, dass du es büßen wirst nicht besser auf mein Mädchen aufgepasst hast", sagte sie trocken.

Ich erwiderte jegliche: „Glaube mir dir ein neues Tier zu verschaffen wäre für mich ein leichtes also beruhige dich." Sie verspannte sich zunehmend und ich nahm war, wie Wut über unser Band zu mir triefte.
Warum lag ihr nur so viel an diesen Tieren? „Gib mir die Zügel", verlangte sie. „Gib mir jetzt die Zügel. Fayden ist immer noch mein Pferd und ich will nicht, dass du ihn reitest."

Ich überließ ihr sie bereitwillig und dachte nicht weiter darüber nach. Natürlich könnte ich so viel über das seltsame Verhalten des Menschen hineininterpretieren, aber warum sollte ich?

Sie war ein Mensch und damit wollte ich sie nicht einmal verstehen.
Eine Weile war sie wieder ruhig bis eine Frage die Ruhe zerbrach mit der ich schon seit Chiara aufgewacht war gerechnet hatte.

„Was ist eigentlich passiert?"

Was sollte ich jetzt sagen?
Wahrheit oder Lüge?
Schließlich entschied ich mich für einen groben Mittelweg.
„Nachdem du das Bewusstsein verloren hattest haben ich und Eirlys, doch noch eine gemeinschaftliche Lösung gefunden", Chiara war ruhig.
Es war mir ohnehin egal was sie davon hielt.
„Wer ist Eirlys und du kannst mir nicht erzählen, dass ihr einfach ein nettes Gespräch hattet nachdem ich die Hälfte ihres Rudels ermordet habe", ich zuckte jeglich mit meinen Schultern, was sie durch ihre Position vor mir nicht sehen konnte, aber tatsächlich ließen mich ihre Wörter noch mals alles im Kopf durch gehen.

Sie hatte recht es war seltsam, aber auf dieser Weise kamen wir an unser Ziel und vorerst will ich es darauf belassen. Auf ihre erste Frage Antwortete ich ihr dagegen: „Eirlys ist eine der ältesten Bastarde meines Bruders."

Wieder kehrte Ruhe ein bis ihre nächsten Wörter tatsächlich etwas in mir bewegten.
„Im mir ist etwas während des Kampfs passiert. Ich weiß nicht was, aber es hat sich angefühlt, als würde jemand jede einzelne Zelle meines Körpers auseinanderreißen und sie dann neu besser zusammen zu bauen.
Im ersten Moment hatte es einfach nur geschmerzt im zweiten hat es sich großartig angefühlt, als hätte ich zum ersten Mal richtig gekämpft", endete sie.

„Weißt du was ein Bund ist?", fragte ich in der Hoffnung sie könnte es sich selbst erklären, aber ein Kopfschütteln machte all diese Hoffnung zunichte. „Ein Bund geht ein Gott mit einem Menschen ein", fing ich an es in ihren Wörtern zu erklären.

„Der Bund bindet beide Seiten aneinander nicht nur psychisch, durch ihn kann ich dir körperlich helfen. In anderen Wörtern hat der Bund dir geholfen deine körperlichen Grenzen zu überschreiten."

Sie war still.

Ich war mir nicht sicher ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war, auch von Bund bekam ich keinen Hinweis, wie es ihr geht.
In mir breitete sich eine Unruhe aus, aber warum interessierte es mich überhaupt wie es ihr damit ging?

War es nur der Bund, welcher mich Emotional an sie band oder doch mehr? Schließlich setzte sie wieder an zu Sprechen und so lächerlich wie es vielleicht klang war ich froh drum.

Ich liebte die Stille so sehr, aber ihr Schweigen hat viel zu schwer auf mir belasten.
„Kann man ihn umkehren?", fragte sie und irgendwie schmerzte es.
Kühl gab ich zurück: „Wenn man es konnte hätte ich ihn schon ungeschehen gemacht."
„Gut also bin ich für den Rest meines Lebens an dich gebunden", es klang nur wie eine Feststellung, welche sie eigentlich gar nicht interessierte.

Menucha - Götter ruhen nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt