Kapitel 18 Gefangennahme

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Die Stadt hatte sich in Laufe der Zeit gemischt, doch immer noch schien es als wurde sie sich noch in Viertel unterteilen lassen.
Der Osten, der von der Sonne als erster geküsst wurde gehörte passenderweise den Sonnentänzer.
Wir hofften ihn auch hier in seiner Bleibe zu finden.
Die Gegend schien sich nichts gegenüber den anderen zu unterscheiden.

Es waren die gleiche Häuser aus Holz und Stein gehauen.
Blumen blühten vor ihren Türen und Ranken kletterte die Wände hinauf.
In den meisten Häuser brannte Licht. Ob sich dort gerade Familien befanden, welche zusammen aßen und lachten. Eine solche Zeit hatte es noch nie in meiner Familie gegeben.

Wieder einmal blieb mein Blick an einen jungen Mann hängen.
Äußerlich war er nur ein paar Jahre älter als Linn.
Er erwiderte mein Blick mit einem strahlenden Lächeln.
Hm, das hatte sich schon langer keiner getraut.
Unter anderen Umständen hätte ich ihn büßen lassen, doch für Heute waren meine Gedanken wo anders.
Seine dunkle Haut bildeten mit den blauen Augen ein hübscher Kontrast. Zudem hatte er diese Unverfrorenheit mich anzusehen mit diesem charmanten Lächeln.

Ob Linn diesen Mann gewollt hätte? War er es gewesen, die ihr die Unschuld genommen hatte?
Beim Gedanken daran war es mir ganz anders.
Was war, wenn sie vor ihrer Prophezeiten Schwangerschaft schon umgekommen war?
Nein, das war nichts außer einer faulen Ausrede.
Den Beweis war sogar schon vor meinen Augen gedeiht.
Sie war es gewesen und es spielte eigentlich keine Rolle, welcher schwacher Mann ihr dieses Kind gebracht hatte. Es war da und es wurde seinen nützen erhalten und ebenso erfüllen.

Wir kamen an einem scheinbaren Wirtshause an.
Aus den inneren drang viel Gelächter, ein Stimmengewirr ebenso konnte ich die Klänge eines Klaviers und die dazu gehörige Sängerin vernehmen.
Wie sehr ich solche Häuser doch hasste und die Menschen in solchen.
Es waren meistens Nichtsnutze, Alkoholiker oder frustrierte Väter. Keiner dieser Menschen war nur ein Blick wert und doch zweifle ich nicht daran, dass wenn ich als Mensch geboren wäre, genauso armselig geendet wäre.

Allein mein Blut bewahrte mich davor. Zu meinen Widerwillen betrachten wir das zwielichtige Wirtshaus. Es passte nichts zu den hübschen Häuser der Menschen hier. Drinnen empfing mich der Gestank von Rum und Schweiß. Mein Blick glitt über die belebten Tische. An einen saß eine Runde Männer Mittevierzig mit Karten in der Hand. An anderen saßen Männer allein oder in Gesellschaft mit Bierkrügen und allerlei anderes Gesöff.
Die meisten Männer sahen jedoch einer jungen Frau zu, die sich elegant zu den Klängen bewegte.
Mit den schwarzen Locken, welche munter auf und ab wippten und den schönen braunen Augen sah sie junger aus, noch jugendlich.

Ihr Körper jedoch war der einer Frau ihre geschmeidige Figur war in einem engen gelben Kleid gehüllt, welches vom Oberteil ab der Brust bis nur zum Becken von zwei Striemen abzeichneten.
Auch an ihr gefiel mir der Kontrast zur dunklen Haut und grellen Kleid.
Ihre Schminke war schlicht gehalten worden.

Umso mehr schien mich das Piercing in ihrer Lippe an zu lachen.
Ich möchte ihren Mund.
Er war sinnlich und wie ein Herz gefüllt. Er war wohl das schönste an ihr und niemand schien in zu beachten.

Sie alle gierten nur nach ihrer Jugend oder den weiblichen Reizen.
Ich ließ es gut sein und sah weg.
Es war nicht mein Problem.
Ich wusste nicht wie sie dieses Leben erlangt hatte oder ob es ihr gefiel, aber ich wusste, dass ich sie nicht hier herausholen konnte.

Es war ihr Leben, welches mich nicht interessierte. So ließ ich sie weiter Tanzen und folgte Kilian. Seltsamerweise tat es mir leid.
Das war nicht ich!
Ich wurde kein Mitleid mit einer Tänzerin haben!
Was hatte mich verändert?
Ich fand mich an der Bar wieder.

Kilian nickte einer Frau zu und gab ihr anschließend ein Handzeichen. „Wusste nicht das du mit Göttern zusammen bist Kilian", sagte sie während sie uns zwei Gläser hinschob und einer für sich selbst behielt. Kilian lächelte sie charmant an: „Nein, Themba es ist etwas Ernsteres ist dein Bruder hier?"

Nun nahm ich die Frau wirklich ins Augenmerk.
Sie war groß gewachsen ihre Haare waren zu einem Zopf gebunden und ihr Blick schien sowohl Arroganz wie Klugheit auszustrahlen.
Sie war so eindeutig seine Schwester! Wie konnte ich es erst jetzt sehen?

Die Frau schüttelte ihren Kopf, aber fing sofort an zu sprechen wobei ich zum ersten Mal an meinem Getränk nippte zu meiner Überraschung erfüllte nicht der brennende Geschmack des Rums meine Kehle, sondern eine klare Süße.

„Er ist zum Stadtteil des Drachenvolkes aufgebrachten. Ich glaubte er wollte zu Li-Ming." Ihre Stimme klang ruhig und war in einen Plauderton.
Sie wusste es nicht.
Sie wusste nicht was für ein Schicksal sie mit diesen Wörtern ihren eigenen Bruder beschert hatte.
Sie wusste nichts davon.

Kilian schien das gleiche zu begreifen. Seine Augen waren vor Schreck geweitet.
Er schämte sich und doch sagte er mit beherrschter Stimme: „Danke Themba." Er trank mit einem Zug aus und lächelte sie dann bemüht an: „Wir müssen dann weiter, danke fürs Getränk."

Er stand auf und ging.
Ich folgte und sah dabei noch mal zu Themba. Sie tat mir leid.
Nicht wegen ihrer selbst, sondern wegen unseren Brüdern, die den gleichen Weg eingeschlagen haben.
Sie tat mir leid, weil sie mich an meiner selbst erinnerte.

Es war eine Art Selbstmittleid.
Wann war ich so tief gesunken?
Ohne weiter darüber nach zu denken erkannte ich schließlich, dass wir die meisten Straßen schon durchquert hatten.

Die Straßen des Drachenvolkes waren Traditionsreicher.
An den Häusern hingen Lampions. Ebenso schmückten Kirschbäume die Straßenränder.
Zu meiner Erleichterung schien zumindest Li-Ming nicht in einer Kneipe zu leben. Sondern in einem stilvollen weißen Gebäude.
Neben den ganzen Traditionshäuser stach es gerade zu hervor.
Es erinnerte mich an den Anfang ob sie dieses Bild mit der Architektur einfangen wollte?
Vielleicht war dies wirklich ihre Absicht damit gewesen.
Im Angesicht der vollen Bar war das Anwesen himmlisch ruhig.
Nur Kilians aufgebrachte Klopfen gegen die hölzerne Tür ruinierte es.

Als es mir genügte legte ich selbst meine Hand an das Holz.
Die Magie entwich meine Finger und breitete sich rasch in einer Physischen Form auf dem Holze aus und bald waren dort nur noch pechschwarze Asche. Zufrieden trat ich in das Haus hinein. Nur seine Stimme störte mich an den Triumph.

Ich wusste nicht ob er mich schlicht noch ablehnte oder tatsächlich an meiner Tat etwas Ungutes sah, doch wenn es ersteres war könnte er sich immerhin darauf verlassen, dass es sich auf Gegenseitigkeit berührte.

So sprach er aus welchem Grund er auch immer hegte: „Göttin Ihr könnt nicht einfach eine Tür zerstören nur, weil es Euch danach belangt."
Ich musste schmunzeln.
Dachte er, jenes wirklich?
Ich konnte ihn gegenüber alles tun.
Er schien es immer noch nicht erkannt zu haben, dass sein Leben im Vergleich zu meinen nur ein kleines Licht war.

Meines war ein lichterloher Scheiterhaufen, auf welchen ich selbst verbrannte Jahrhunderte lang.
Doch selbst in der Qual des Lebens war ich ihn nicht unterlegen.

So sprach ich mit kühler und beherrschter Stimme: „Du denkst zu wenig! Während du Höflichkeit bewahren willst kann deine kleine Freundin schon mit einem Messer in der Brust dahingeschieden sein oder ist genau, das was du willst, Kilian von Seevolk?
Warten bis du gar nicht in die Bredouille kommst."

Er war still, doch sein Blick sprach Bände.
Seine Augen waren Seelenspiegel all seiner Gefühle. Ich sah so viel ihn seinen getrübten braunen Augen und nichts davon war positiv.
Doch interessieren tat es mich nicht. Schließlich folgte er mir über die Aschenpforte.
Die Sohlen unseren Stiefeln hinterließen eine schwarze Spur.

Es war als wollten wir uns damit sichern uns nicht zu Verläufen in dem großen Hause.
Es war erstaunlich leer, ob so mehr erfüllte der Schall unsere Schritte die Räume.
Außer ihnen war lange kein Laut zu vernehmen bis einen Schrei das Haus erschütterte.
Er kam eindeutig von oben.
Unsere Schritte verschnellerten sich eine Tür nach der anderen wurde aufgestoßen und da waren sie schließlich.
Seine Hände blutig in ihren Schultern vergraben und von ihren Magen lief Blut hinab.

Ihre Augen waren nur noch flatterhaft geöffnet, ihr Atem so seicht und ihr Puls so leise.
Sein Blick war mit Wut und Hass gefesselt, bei unserem Anblick klärte er sich langsam. Nun schien er zu begreifen, aber nicht das Richtige. „Ihr versteht das nicht."

Okay, das war jetzt schon Kapitel 18. Wie schnell es, doch hier beim Schreiben ist^^

Ich schätze, dass es insgesamt 25. Kapitel werden plus Epilog und was denkt ihr?
Wetten dürfen gern in den Kommis abgegeben werden;D

Bis zur nächsten Woche

Menucha - Götter ruhen nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt