~2 Wochen später~
Mistoffelees Sicht:
Auch wenn ich mich für Alonzo freute und ihm sein Glück gönnte, ging es mir immer schlechter. Ich brauchte erstmal Abstand von allem und schottete mich von den anderen ab, auch von Alonzo und meinen Brüdern. Ich verließ den Schrottplatz immer öfter allein und langsam gefiel mir das allein sein immer mehr.
Ich kam erst Abends oder um Mitternacht zurück. Wie auch an diesem Tag. Ich war den ganzen Tag an der Themse spazieren gegangen, hatte einen ganzen Fisch verspeist, den ein Fischer mir zugeworfen hatte und hatte mich dann mit vollem Magen auf den Heimweg gemacht. Als ich beim Schrottplatz ankam, saßen alle beim Abendessen. Zuerst setzte sich Munkustrap zu mir.Munkustrap: ,,Du Misto, wir machen uns langsam große Sorgen um dich. Du distanzierst dich immer mehr von uns. Ich weiß, dass Liebeskummer sehr weh tun kann, aber das kann nicht die Lösung sein."
Mistoffelees: ,,Ich merke aber wie gut mir das tut. Mal nicht alle um mich haben, ich bin im Moment gerne allein."
Munkustrap: ,,Könntest du nicht jedenfalls einen Kater mitnehmen? Falls was passieren sollte?"
Mistoffelees: ,,Und an wen hast du gedacht? Du kannst nicht mit, weil du auf die anderen aufpasst, Skimble kann nicht den ganzen Tag auf den Beinen bleiben und Alonzo ist im Moment mit etwas anderem beschäftigt."
Munkustrap: ,,Bist du dir mit Alonzo ganz sicher. Lass mich raten? Du hast diese Woche nicht einmal mit ihm gesprochen?"
Das stimmte. Ich bekam Gewissensbisse. Ich hatte Alonzo die ganze Woche ignoriert, obwohl ich wusste, dass er mit mir reden wollte. Ich sah mich in der Gruppe um. Er saß nicht bei Tugger. Dieser saß allein in einer Ecke und sah total geknickt aus... und in der anderen Ecke saß Alonzo. Er hatte sich zusammengekauert, ließ die Ohren hängen und knabberte lustlos an seinem Essen. Sein Fell war staubig und glanzlos, in seinen Schnurrhaaren hing Schmutz und er sah einfach nur Müde aus. Langsam ging ich auf ihn zu.
Er hob kurz den Kopf. In seinen Augen sammelten sich Tränen und er drehte seinen Kopf schnell weg.Mistoffelees: ,,Lonzi? Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe mich nicht verhalten, wie ein bester Freund das tun sollte, aber ich brauche im Moment einfach Zeit für mich und Abstand von dem allen hier."
Alonzo: ,,Also auch von mir?"
Mistoffelees: ,,Lonzi es tut mir sehr Leid. Kannst du mir verzeihen?"
Müde stand er auf, kuschelte sich an mich und leckte mir übers Gesicht. Wir begannen beide zu schnurren.
Alonzo: ,,Bleibst du jetzt bei uns?"
Mistoffelees: ,,Nein noch nicht. Ich brauche diese Spaziergänge auch noch weiterhin.. und deine Aufgabe sitzt dort hinten. Geh zu ihm."
Alonzo nickte und lief rüber zu Tugger. Dieser lächelte matt und formte ein "Danke" mit seinem Maul in meine Richtung. Dann kuschelte er sich an Alonzo und begann ihn zu putzen. Alonzo schnurrte nur und schloss glücklich seine Augen.
Ich lächelte und verließ dann die Gruppe. Nicht wissend, dass jemand aus der Gruppe jeden meiner Schritte beobachtete.
Als ich am nächsten Tag früh Morgens aufstand um meinen heutigen Spaziergang zu starten, saß jemand unten neben meinem Kinderwagen. Jemand mit dem ich nicht gerechnet hatte. Es war mein Neffe Plato.Mistoffelees: ,,Was machst du denn hier Kleiner?"
Plato: ,,Papa hat gesagt, ich soll dich heute begleiten."
Mistoffelees: ,,Hmm.. Munkustrap kann es nicht lassen. Nun gut, was mein Bruder sagt, ist Gesetz. Dann komm mit."
Plato grinste bis über alle Schnurrhaare. Wenn er sich freute, verhielt er sich oft noch wie ein Kitten. Klar Plato hatte eine harte Zeit als Kitten. Er durfte nie richtig Kind sein, bevor Munkustrap ihn adoptiert hatte. Er versuchte wahrscheinlich alles nach zu holen, was er verpasst hatte.
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A Jellicle Story
RandomIn dieser Geschichte leben die meisten Jellicles nicht bei den Menschen sondern auf dem Schrottplatz. Charaktere: Munkustrap Rum Tum Tugger Mr. Mistoffelees Plato Skimbleshanks Alonso Tumblebrutus Pouncival Jemima Nebenrollen: Alle anderen...