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"Hast du echt kein Problem damit, dass dein bester Freund schwul ist? Ich meine, da stimmt doch dann irgendwas nicht ganz mit seinem Gehirn oder so? Ein Mann kann doch nicht auf Männer stehen. Das geht nicht!",sagte einer der Jungs, die sich immer in Billy's Nähe herumtrieben. Ich sah ihn fassungslos an und schüttelte verzweifelt den Kopf, während ich weiter aß.
"Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten, aber bitte schalte mal dein Gehirn ein und denk über deine letzten Worte nach. Vielleicht findest du ja den Fehler in deiner Denkweise.",sagte ich ihm, als ich aufgegessen hatte. Billy stellte sich zum Schutz leicht vor mich, da man sah wie in dem anderen jungen Herrn die Wut hoch kam. "Hargrove, was hast du dir da für eine dumme Schlampe geangelt?! Sie will mich ernsthaft provozieren und nicht einsehen, dass ihr Freund einfach krank ist!",rief er und Billy gab mir sein Essen in die Hände.
Er stellte sich Brust an Brust mit seinem Gegner und zischte durch zusammengebissenen Zähne:"Sag das noch mal und du landest im Krankenhaus auf der Intensivstation." "Was meinst du? Ich soll wiederholen, das sie eine Schlampe ist? Oder ist sie doch eine Hure, eine von deinen Opfern oder einfach nur behindert?",provozierte der Andere weiter und Billy ballte die Fäuste. Ich legte Billy's Essen zur Seite, ging dazwischen und schob die beiden ein Stück auseinander, um die Situation etwas zu entschärfen.
"Uh Hargrove ist nur noch ein Schoßhündchen! Was hat sie getan, dir das Hirn weggeblasen?!",kam er von der gegnerischen Seite und ich sah wie Billy immer wütender wurde.
Ich stellte mich von ihn und sah in seine Augen. "Er ist es nicht wert Billy. Komm wir gehen wo anders hin.",sagte ich und richtete den Kragen seines Hemdes. Er sah über meine Schulter zu den Idioten hinter mir und nickte. Er drehte sich um, nahm meine Hand und wollte gerade gehen, als ich in meinem Augenwinkel etwas sah.
Ich drehte mich blitzschnell um und hielt die Faust meines Gegners mit meinen Händen auf, drehte danach seine gesamten Arm auf seinen Rücken und zog mit der anderen Hand an seinen Haaren, damit er zu mir hoch sah. Er schrie, dass ich loslassen soll, doch ich drückte seinen Arm noch weiter hoch, als ich ihm sagte:"Du bist ein Feigling! Erstens, schlägt man keine Frauen und zweitens, greift man keinen Menschen von hinten an, kapiert du kleiner Wichser?! Und hör auf Homosexuelle zu erniedrigen und zu verhöhnen. Die richtige Partei dafür hattest du vor 40 Jahren in Deutschland, aber jetzt lerne und geh mit der Zeit. In ein paar Jahren werden nämlich die Homophoben gejagt und erniedrigt! Wenn ich dich jetzt gleich los lasse, dann verlässt du ohne mit jemandem zu reden die Party und schließt dich Zuhause in deinem Zimmer ein, verstanden?!" Er nickte nur mit seinem rot angelaufenen Kopf und als ich von ihm ab ließ tat er was ich gesagt hatte, er verschwand ohne ein weiteres Wort.
"Was war das denn bitte?",fragte Billy, als ich mich wieder zu ihm drehte. Ich lachte und erklärte:"Meine Eltern haben mir nur erlaubt in Bars und auf Partys aufzutreten, wenn ich vorher ein paar mal bei der Selbstverteidigung war und naja es macht sich ab und zu ganz gut." "Es ist auf jeden Fall echt heiß und ansprechend.",sagte Billy leise und nahm mich in seine Arme. Unsere Gesichter kamen sich wieder ganz nah. Ich legte meine Hände an seine Wangen und er schloss die letzte Lücke und küsste mich.
"Lust noch mit zu mir zu kommen? Ich und meine Zicke von Stiefschwester haben sturmfrei.",fragte er nach unserem Kuss und ich nickte. Ich legte meine Arme um seinen Hals und flüsterte in sein Ohr:"Aber erst tanzen wir beide noch ein bisschen." Er nickte und ließ seine Hände auf meinen Hintern rutschen, da gerade ein relativ langsames Lied lief und viele in Paaren tanzten. "Sobald die Musik gleich schneller wird, desto schlechter werde ich. Ich warn dich nur mal vor.",flüstere Billy und mein Ohr, als ich meinen Kopf auf seine Schulter legte. Ich lachte kurz und er legte seinen Kopf auf meinen.
Als das Lied zu Ende war sprang es zu Thriller von Michael Jackson um und alle wollten unbedingt wie in dem Musikvideo tanzen. Ich hörte eigentlich nicht gerne Michael's Musik, aber für Thriller war ich sogar mal länger wach geblieben, da MTV es nur Abends ausstrahlen durfte, da es angeblich zu gruselig sei. "Kennst du die Schritte?",fragte ich meinen Tanzpartner und er schüttelte den Kopf. Er ließ von mir ab und sagte:"Ich nehm mir ein Bier und seh dir zu."
Ich stellte mich also zu den anderen Leuten auf der Tanzfläche, die eigentlich nicht anderes als der Parkettboden des Wohnzimmers war, und klingelte mich bei den Tanzschritten mit ein. Billy sah mir lächelnd zu, während er in Ruhe sein Bier trank.
Nach ein paar weiteren Songs holte Billy mich dann von der Tanzfläche und wir machten uns auf den Weg zu ihm.

"Max! Ich bin wieder da, also nerv nicht mit irgendwas!",rief Billy durchs Haus, als er mit mir zur Tür hereinkam und das Licht anschaltete. Ich hörte hastige Schritte auf dem Holzboden und kurz darauf stand auch schon ein rothaariges Mädchen vor uns. Sie sah uns wütend und mit verschränkten Armen an und sagte:"Du bist mal wieder spät dran! Du musst mich morgen zur Arcade fahren!" Billy seufzte ebenfalls genervt auf und antwortete:"Eine Stunde morgen. Nicht mehr, sonst fährst du mit dem Skateboard nach Hause!" "Ja ja, wer ist denn sie? Gibt's gleich wieder glückliches Geschrei?",fragte das Mädchen und zeigte auf mich. Ich drückte mich am Billy vorbei und reichte ihr die Hand. Sie bewegte sich allerdings kein Stück und ließ ihre Arme verschränkt. "Okay, dann nicht. Ich stell mich aber trotzdem vor. Ich bin Josephine, eine gute Freundin von Billy und nein es wird gleich kein glückliches Geschrei geben, keine Angst. Wie war dein Name nochmal?", stellte ich mich vor und sie lockerte ihre angespannte Körperhaltung. Jetzt gab sie mir doch die Hand und sagte:"Ich bin Max." "Schön dich kennen zu lernen.",gab ich zurück und wir lächelten uns an, bevor sie wieder in ihrem Zimmer verschwand.
"Sicher, dass es kein glückliches Geschrei mehr gibt Babe?",fragte Billy und umarmte mich von hinten. Er schob mit seiner Nase meine Haare etwas zurück und begann meinen Hals zu küssen. "Ich bin doch morgen auch noch da, wenn du Max in die Arcade gebracht hast, dann haben wir eine ganze Stunde Zeit für uns alleine." "Gute Idee, machen wir so.",flüsterte er mir ins Ohr und biss mir danach ins Ohrläppchen. Ich drehte mich daraufhin zu ihm um und gab ihm einen Kuss.

~Good Job~  StrangerThings/Billy Hargrove FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt