If I could stop the rain (Harry Styles / Louis Tomlinson Fanfiction)

More Than This

Niall POV

Was ist nur los mit ihm? Warum schreit er mich auf einmal so an? Das ist doch nicht mehr mein bester Freund? Irgendwas muss gestern vorgefallen sein. Man verändert sich doch nicht umsonst so krass, oder?

Ich liege schon wieder zusammen mit Karen auf dem Sofa und sie versucht mich zu beruhigen. Sie zeichnet unsichtbare Muster auf den Rücken und flüster mir immer wieder beruhigende Worte zu. 

"I-Ich versteh das einfach nicht." schluchze ich. "Es war so schön mit ihm immer und auf einmal wendet er sich so ab."

"Vielleicht hat er einfach nur persönliche Probleme und ihm wird im Moment alles zu viel."

"Wenn er Probleme hat, dann kann er doch mit mir reden! Er weiß doch, das er mir alles sagen kann."

"Man kann nicht über alles mit irgendwem reden, Nialler, es gibt Dinge, die macht man lieber mit sich selbst aus."

"A-aber warum schreit er mich denn dann an?"

"Hast du vielleicht mal daran gedacht, dass er eifersüchtig ist?"

"Eifersüchtig? Liam? Aber auf wen denn?"

"Ja darauf, dass du vielleicht den Tag mit mir und nicht mit ihm verbracht hast?"

"Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Liam versteht das, als er noch mit Sophia zusammen war, musste ich das auch verstehen und glaub mir, wenn ich das konnte, dann kann er das erst recht." Ich kuschel mich an sie und lege meinen Kopf an ihre Brust. Es tut gut mit jemandem zu reden. Nein, es ist mehr als das, es befreit und lässt den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hat, kleiner werden und irgendwann verschwinden. 

Ich hab sie soo vermisst, warum muss sie auch in Deutschland wohnen? Das wir uns kaum sehen ist ja kein Wunder...

Louis POV

Ich schlage meine Augen auf und blicke in das wunderschöne Gesicht meiner besten Freundin. Ihre langen dunklen Wimpern, die ihre blauen Augen umrahmen. Die dunklen Haare, die ähnlichkeiten mit Harrys Locken haben. Ihr Lachen, das mich immer wieder schmunzeln lässt und mein Herz schneller schlagen lässt. Und ihre Liebe zur Musik, die sie immer in ihren Bann zieht. 

Von Anfang an standen wir uns sehr nahe, und als dann Harry verschwand, wurde unsere Bindung noch stärker. Wen sie nicht da ist bin ich nicht ich. Wenn ich nicht da bin, so hat mir das Zayn erzählt, ist sie total aufgewühlt oder schließt sich in ihrem Zimmer ein. Wir können einfach nicht mehr ohne einander. Ich würde es nicht aushalten, noch einmal einen Menschen, den ich liebe, zu verlieren. Ja, ich hab Harry geliebt und tu es auch immer noch, allerdings nur als meinen besten Freund. Er war nie mehr als das, es gab zwar immer schon Larry Gerüchte, aber darüber haben wir immer gelacht und Witze gerissen. Ja, wir hatten immer spaß zusammen. Seine Abwesenheit ist einfach überall spürbar. 

"Hey, Lou? Wo bist du denn mit deinen Gedanken?" Liv's Hand winkt vor meinem Gesicht hin und her und erst da fällt mir auf, dass ich total in meinen Gedanken versunken bin und mir eine Träne aus dem Auge gerollt ist.

"Harry?" fragt sie und sieht mich dabei fragend, aber auf bedrückt und fürsorglich an. Ich nicke nur stumm und wische die Träne, die ihren Weg zu meinem Kinn gefunden hat, weg. Sie setzt sich auf und ich tue es ihr gleich. Ich starre die grüne Bettdecke an und versuche die richtigen Worte zu finden.

"Ich hab mir gerade nur vorgestellt, wie es mir gehen würde wenn-..." meine Stimme versagt und ich spüre wieder Tränen herauf kommen. Ich weine definitiv zu viel! "Ich hab mir vorgestellt, wie es wäre, dich zu verlieren, was passieren würde, wenn du auch weggehst..." Sie öffnet ihr Arme und ich falle ihr um den Hals. 

"Ich werde nie weggehen Lou. Versprochen, ich verlasse dich nicht, das könnte ich nicht." flüstert sie und vergräbt ihren Kopf an meiner Schulter. Ich spüre, das mein T-Shirt feucht wird und drücke sie noch näher an mich. Ich will nicht, dass sie weint, dass sie wegen mir weint.

Nachdem wir uns beide wieder einigermaßen beruhigt haben, gehen wir nach einander ins Bad und machen uns fertig. Ich ziehe mir eine Jogginghose und einen Hollister Pullover an und gehe in die Küche, wo ich für uns alle schon einmal Tee koche, Eine halbe Stunde später kommt Liv und ich muss Grinsen. Sie trägt eine dunkelblaue Jogginghose und eines meiner gestreiften Shirts. Sie lächelt mich an und ihre Augen funkeln.

Wir frühstücken alle zusammen. Niall, Zayn, Karen, Liv und ich, nur Liam fehlt. Liv meinte, er hätte sich wohl den Magen verdorben und auch Niall erzählt, dass er sich wohl heute Nacht übergeben musste. Komisch, gestern morgen war doch noch alles in Ordnung. Naja, vielleicht hat er wirklich nur etwas schlechtes gegessen. 

"Und? Wie war die erste Nacht in London?" wendet sich Zayn an Karen und guckt sie fragen, mit hochgezogener Augenbraue und diesem Ich-weiß-mehr-als-du-denkst-Lächeln an.

"Gut!" lacht sie und wendet sich dann wieder Niall zu, der gerade dabei ist sich ein Nutella Brot in den Mund zu stopfen. 

"Wasch?" nuschelt er, nachdem er ihren Blick gesehen hat. "Isch hatte unger und dann esch isch halt wasch!" Wir brechen alle in schallendes Gelächter aus. 

"Ihr scheit dosch kacke..." mumelt er, immernoch mit vollem Mund und steht dann auf. "Isch geh woandersch eschen."

"Oooch, bleib doch, du weißt wir machen nur Spaß!" Zayn ist aufgesprungen uns manövriert ihn nun wieder zu seinem Platz und drück ihn leicht, aber bestimmt zurück auf seinen Platz. "Ehm ich geh heut zu Perrie, hoff das ist okay für euch?" meint er noch, dabei weiß er, dass wir alle Zerrie Shipper sind und uns schon darauf freuen, wenn sie irgendwann heiraten werden. Alle nicken zustimmend und er lässt sich daraufhin auch wieder auf seinen Stuhl fallen. 

Den Nachmittag verbringen wir alle, bis auf Zayn und Liam, der immer noch in seinem Bett liegt, es muss ihm echt mies gehen, zusammen im Wohnzimmer und spielen Fifa oder, auf Wunsch der Mädchen, Sing Star...

"Wenn wir das schon spielen müssen, will ich aber Torn singen!" murrt Niall. 

"Niall!" vorwurfsvoll guckt Liv ihn an, bevor sie zu Grinsen beginnt. "Du bist der einzige Grund, warum ihr dieses Spiel besitzt!" Wieder müssen wir, auf Kosten von unserm kleinen Iren, lustig machen. Er tut mir heute echt leid, aber er hatte und ja auch nicht von seiner Freundin erzählt.

"Ja und? Ich will das trotzdem singen!" schmollt er weiter.

"Ja, kannst du doch auch." versichere ich ihm. "Aber nur, wenn Karen die hilft, sonst verwechselst du wieder den Text." Fragend sieht er sie an, woraufhin sie ihn anlächelt und nickt. Er springt auf und legt die CD ein, holt Mikrofone und besorgt eine Flasche Cola mit Gläsern für uns. 

Ich setze mich aufs Sofa und Liv kuschelt sich an mich, ich weiß, dass sie diesen Song liebt, aber dass er sie an Harry erinnert und daher lege ich ihr einen Arm um den Körper und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. 

"Ich hab dich lieb, Liv..." flüstere ich ihr zu, so leise, dass nur sie es hören kann.

Nein, mehr als das.

Sie ist nicht mehr nur Liv. Sie ist nicht mehr Harrys Liv. Sie ist meine Liv

Ich drücke sie an mich und wir lauschen den sanften Tönen des Liedes und dem Gesang unserer zwei Turteltauben...