8. Kapitel

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Ich bin nicht gerade optimistisch, was die ganze Sache angeht. Auch wenn ich es niemals zugeben würde, ich habe Angst. Angst, dass wir nicht gewinnen, unser Selbstvertrauen und unsere Freundschaft wieder verlieren.

Ich kann Leon nicht verlieren. Nicht noch einmal. Ich will es nicht. Vielleicht hat er mich verlassen, als ich ihn am meisten gebraucht habe, vielleicht hat es mich verletzt. Aber dennoch merke ich, dass es mir besser geht, wenn wir uns nah sind.

,,Hey, wo ist Leon?", höre ich Joschka rufen, und werde so aus meinen Gedanken gerissen. Verwirrt blicke ich auf. ,,Was?"

Joschka kommt auf mich zu. ,,Leon ist weg. Sicher wieder abgehauen.", sagt er. Ich kann die Enttäuschung in seiner Stimme hören. Verzweifelt lege ich meinen Kopf in meine Hände.

In den nächsten Sekunden spüre ich, dass auch die anderen zu uns stoßen. Scheinbar haben alle bemerkt dass Leon weg außer ich. 

,,Na toll. Was machen wir jetzt?", fragt Sky leise und ich blicke auf. Kurz überlege ich, dann fasse ich einen Entschluss. Als ich mich aufrapple sehen mich die restlichen fragend an.

,,Ich geh' ihn suchen. Ich kann verstehen dass es euch mittlerweile egal ist, ob er da ist oder nicht. Aber das hier ist vor allem sein Kampf. Ihr könnt euch umziehen gehen. Juli, gib mir mal dieses Ding mit dem wir Leon gefunden haben.", sage ich, und strecke meine Hand aus.

,,Pass auf dich auf, ja?", sagt Juli, und drückt mir das Gerät in die Hand. Lara macht einen Schritt nach vorne und umarmt mich. ,,Sei vorsichtig. Ich hab' dich doch grade erst gefunden.", flüstert sie, und ich drücke sie fest an mich. ,,Ist klar, Sol. Und du passt auf diese Idioten hier auf. Das ist mir echt wichtig."

Nachdem meine Schwester mich losgelassen hat drehe ich mich um, und gehe in den Wald. In der einen Hand halte ich den Geheimversteckfinder, in der anderen umklammere ich ein kleines Taschenmesser.

Als es hinter mir knackst, fahre ich zusammen. ,,Leon, du Penner! Wo zur Hölle bist du?", rufe ich leise, und werde überrascht, als ich links von mit ein leises ,,hier" vernehme.

Sofort fahre ich herum, und tatsächlich. Da sitzt er wie ein Häufchen Elend auf einem großen Stein.

,,Verdammt, Leon. Wir machen uns Sorgen. Was machst du hier? Dieses Spiel ist verdammt wichtig und du haust ab?", fluche ich, während ich über Äste, Laub und Dornen auf ihn zu stolpere.

Er zuckt die Schultern. ,,Du weißt ich kann nicht verlieren, und ich weiß, dass wir hier verlieren werden. Wenn wir verlieren...", er bricht ab. Fragend sehe ich ihn an, und lasse mich neben ihm nieder.

,,Ich hab' Angst dass es so wird wie beim letzten Mal. Ich will dich nicht verletzen. Und verlieren will ich dich auch nicht. Ich pfeif auf dieses Spiel bevor wieder etwas zwischen uns steht. Die Mannschaft und du sind die wichtigsten Dinge in meinem Leben. Ich will euch nicht wehtun, Lu.", platzt er heraus, und ich muss erstmal Luft holen, als er das sagt. Das war niedlich.

,,Das ist echt süß von dir, aber wir müssen spielen. Wir werden nicht verlieren. Weißt du warum? Weil wir dich haben. Den besten Anführer. Und weil wir zusammen halten. Egal wie das hier ausgeht, wir sind zusammen. Alle. Und wir geben nicht auf. Warte, ich hab' hier was.", erwidere ich, und krame das Gerät von Hatschi hervor.

,,Sieh mich nicht so an. Ich hab' auch nicht geglaubt dass es klappt, aber ich hab' dich damit gefunden. Also. Wer schießt heute das entscheidende Tor?", tippe ich in die Tasten.

Kurz ist das Gerät still, dann zeigt der Pfeil ganz eindeutig auf den Jungen, der gegenüber mir sitzt. Ich lächle ihn an.

,,Siehst du? Und jetzt komm. Das Spiel fängt gleich an.", sage ich, und nehme ihn an der Hand. Er lässt sich von mir hochziehen, und wir gehen gemeinsam zurück vor die Natternhöhle. 

Schon von weitem sehe ich die anderen dort warten, und will gerade schneller gehen, als Leon mich plötzlich festhält, und mich so zum Stehenbleiben zwingt. Verwirrt sehe ich ihn an. ,,Danke, Luna. Für das alles hier." Ich nicke. ,,Immer wieder für dich."

Als wir zu den anderen stoßen, wird Leon erstmal von allen angemotzt. Ich stehe kurz einfach nur da, aber als ich Leons niedergeschlagenen Gesichtsausdruck sehe, fasse ich mir ein Herz.

,,Seid still! Sofort. Es spielt keine Rolle wer Angst hat und wer nicht. Es ist egal. Wir haben doch alle Angst, verdammt nochmal. Also müssen wir jetzt zusammenhalten, denn alleine schafft das hier keiner von uns, klar? Wir sind eine Mannschaft, nein wir sind viel mehr als das. Wir sind Freunde, und egal ob wir aufeinander sauer sind, eine Mannschaft hält zusammen. Und Freunde tun das auch. Vertragt euch, oder wir können dieses Spiel gleich vergessen. Habt ihr das verstanden?", rufe ich, meine Stimme wird immer lauter.

Die Reaktionen der Kerle sind unterschiedlich. Juli sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, während Markus und Vanessa zerknirscht zu Boden schauen.

,,Ich habe gefragt, ob ihr das verstanden habt!", frage ich leise, aber bestimmt. Zustimmend es Gemurmel kommt von allen Seiten.

,,Gut so. Wir sitzen im selben Boot. Wir sind die wildeste Mannschaft der Welt, und das beweisen wir diesen stinkenden Biestern auch. Wir lassen uns doch nicht von denen platt machen. Also...", ich halte meine Hand in die Mitte, und Leon legt seine darauf.

Juli, Marlon, Maxi, Sky und alle anderen folgen ihm, bis alle Hände in der Mitte unseres Kreises sind.

Dann ist es still. Ich sehe auffordernd zu Leon.

,,Na komm schon, Herr Anführer. Worauf wartest du? Das ist dein Part."

Er grinst schwach, und räusperte sich leise.

,,Alles ist gut...", ruft er dann überraschend laut.

,,...so lange du wild bist!", brüllen wir.

,,Sei wild..."
,,...gefährlich und wild!"

,,Eins, zwei, drei Raaawr!"

Mit diesen Worten stürmen wir in die Natterhöhle, doch da erwartet uns Dunkelheit.

,,Dreifach geölte Eulenkacke, was ist das denn?", höre ich von Raban, und stoße plötzlich gegen Juli.

Ich habe gar nicht bemerkt dass ich ein paar Schritte zurückgewichen bin.

,,Alles okay? Lu? Lara?", höre ich ihn fragen und ich nicke.

,,Ja. Lara, wo bist du?", meine Stimme ist sehr leise, wenn auch nicht bewusst.

,,Hier.", ertönt es neben mir, und als ich in die Richtung schaue, blicke ich in mein exaktes Spiegelbild.

,,Okay.", vorsichtig nehme ich ihre Hand und drücke sie leicht.

,,Alles wird gut.", sage ich, und beruhige so auch mich selbst.

Schließlich wird doch alles gut, oder?

*Hello! Ich bin nicht wirklich zufrieden mit diesem Kapitel, aber ich bemühe mich bald weiter zu schreiben.
Seit gestern bin ich Quarantäne, und mir geht's nicht sooo gut, aber vielleicht hab' ich so mehr Zeit um die Story weiter zu führen, vielleicht schlägt die Inspiration ja zu.
Auch wollte ich euch noch sagen, dass ich mich immer total über eure süßen Kommentare freue, und ich total glücklich bin wenn euch die Story gefällt.
Ich hoffe aber dass es euch gut geht, und wünsche euch eine gute Nacht.
Bleibt gesund, bleibt Zuhause und tragt eure Masken ;)
Eure x_cutie_x*

Dwk und Luna gegen die biestigen BiesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt