Jimin pov.
Ich öffnete die Tür zur Wohnung meiner Eltern und sah direkt, dass niemand da war. So wie immer. Ich zog meine Schuhe aus und schleppte mich erschöpft ins Badezimmer. Ich liess meine Trainingstasche auf den Boden fallen und schloss schliesslich die Tür hinter mir ab. Einen Moment lang sah ich einfach nur ins Leere und liess mich dann langsam an der Tür runtersinken, während einige Tränen meine Wangen runterkullerten. Die Worte meiner Tanzlehrerin hallten immer noch in meinem Kopf wieder.
'Wenn du so weitermachst, dann kannst du die Empfehlung vergessen Jimin! Ich kann keinen Schüler weiterempfehlen, der seinen eigenen Körper so kaputt macht!'
Mein Blick glitt zum grossen Spiegel, der in der Ecke stand. Ich sah schrecklich aus und mein Arm tat immer noch weh vom Sturz.
Aber wie soll ich nur besser werden, wenn ich nicht bis zum umfallen trainiere?
Warum versuche ich es überhaupt?
Ich werde niemals so gut tanzen können wie Taemin Hyung...
Ich werde niemals so gut sein...
Ich werde niemals gut genug sein...Schau dich doch nur an!
Du bist ein totaler Versager!
Schau nur wie viel du wieder zugenommen hast!
Du wirst es niemals schaffen!Ich löste den Blick von meinem Spiegelbild, da ich mich vor mir selber ekelte und nahm mein Handy hervor um nachzusehen wie spät es war, doch ich starrte bloss meinen Sperrbildschirm an. Ich hatte vor ein paar Tagen das Bild gewechselt und nun sah ich diese dunklen Augen die mir so extrem fehlten.
Drei Wochen...
Drei ganze Wochen ist es nun her seit ich Yunki das letzte mal gesehen habe...Vor drei Wochen war ich das letzte Mal bei ihm gewesen und hatte ihm anschliessend geschrieben, dass es in der Schule gerade etwas stressig war und ich deshalb im Moment nicht viel Zeit für ihn hatte. Er hatte mir gesagt, dass er es verstehen würde und dass ich mir keine Sorgen um ihn machen sollte. Doch genau das tat ich eben. Ich machte mir Sorgen um ihn. Jede Sekunde in der ich nicht bei ihm war. Weitere Tränen kullerten meine Wangen runter, während ich mein Handy entsperrte und auf den Chat von Yunki ging. Doch wie auch die Tage zuvor hielt ich inne und legte mein Handy schliesslich wieder weg.
Ich kann ihm nicht schreiben...
Ich habe kein Recht dazu...
Ich habe ihn angelogen...
Ich bin ein schlechter Mensch...Ein leises Schluchzen entwich meiner Kehle und ich sah zur Badewanne rüber. Ich wusste, dass ich Hilfe brauchte, doch ich wollte niemandem zur Last fallen.
Ich will nie mehr jemandem zur Last fallen...
Niemand soll sich meinetwegen mehr Sorgen machen...
Ich bin es einfach nicht wert...
Ich bin nur eine Belastung für alle...Mit vor Erschöpfung zitternden Beinen stand ich wieder auf und schleppte mich zur Badewanne. Ich drehte den Wasserhahn auf und stieg anschliessend angezogen in die Wanne. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor bis die Wanne voll war und mein ganzer Körper zitterte schon vor Kälte. Ich schluchzte immer noch vor mich hin und wusste nicht was ich nun tun sollte.
Was mache ich denn hier?
Soll ich einfach untertauchen?
Und was dann?Langsam liess ich mich unter Wasser sinken und atmete alle Luft aus. Als ich jedoch das Wasser einatmete, tauchte ich automatisch wieder auf und fiel hustend aus der Wanne raus. Einen Moment lang blieb ich kraftlos am Boden liegen, während ich das Wasser aushustete und begann dann wieder zu schluchzen.
Ich muss hier raus!
Mit der letzten Kraft die ich aufbringen konnte, raffte ich mich auf, nahm mein Handy vom Boden und stürzte nach draussen. Ich hielt es keine Sekunde mehr in dieser Wohnung aus. Als ich jedoch draussen ankam regnete es in Ströhmen.
Spielt das jetzt noch eine Rolle?
Ohne weiter darüber nachzudenken rannte ich los und achtete gar nicht wirklich darauf wo ich hinging. Ich hatte kein bestimmtes Ziel. Ich wollte einfach nur weg. Weg von meinen Problemen. Weg von der bösen Stimme in meinem Kopf. Weg von den Sorgen. Nach einiger Zeit blieb ich stehen und bemerkte, dass ich wieder auf der Brücke war auf der ich Yoongi kennengelernt hatte. Ich lehnte mich an das Geländer und sah nach unten.
Soll ich?
Plötzlich vibrierte jedoch mein Handy in meiner Hosentasche und mit zitternden Händen nahm ich es hervor. Zum Glück war es wasserfest, sonst wäre es wohl längst kaputt. Ich sah auf dem Display die Erinnerung und liess mich kraftlos zu Boden sinken.
Vier Wochen mit Yunki Hyung! 🎉🎊
Ich kann das nicht...
Ich kann ihn nicht alleine lassen...Schluchzend zog ich die Beine an meinen Körper und umklammerte sie, während ich weiter auf das Display starrte. "Aigoo! Was machst du denn hier draussen im Regen? Du bist ja schon pitschnass! Hier nimm den hier und geh nach Hause mein Junge!", meinte plötzlich eine ältere Dame die mir einen Regenschirm hinstreckte. Sie lächelte mich freundlich an und ich bedankte mich leise als ich den Regenschirm annahm und wieder aufstand. "Solch ein hübscher Junge sollte nicht so spät alleine unterwegs sein.", fügte die Dame noch kopfschüttelnd hinzu. Bevor ich jedoch noch etwas sagen konnte, hatte sie sich schon umgedreht und war davongelaufen. Immer noch leicht schluchzend steckte ich mein Handy zurück in meine Hosentasche und lief dann bibbernd nach Hause.
Ich muss morgen zu Yunki...
Ich muss ihn unbedingt wiedersehen...
Ich vermisse ihn einfach zu sehr...☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆
Hallo meine Lieben! 😸💖💜
Diesmal habe ich mir wirklich Mühe gegeben nicht eine all zu lange Pause zu machen.
Ich hoffe es gefällt euch.I purple you 💜
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Save me [YunMin]
FanfictionEine Geschichte von zwei jungen Männern, die zur gleichen Zeit am gleichen Ort von der gleichen Brücke springen wollten und sich dann gegenseitig retten. Triggerwarnung: • Suicidal • Depression • Anxiety • Boys Love ☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆ Slow updates