You and me.

572 21 2
                                    

Chris' Sicht

Ich ließ grinsend die Autotüre zuknallen, da ich gerade Lotta angeschnallt hatte und dann setzte ich mich hinters Lenkrad und fuhr in Richtung Süderhof. Ich war heute mit Sofia und Lena zum Plätzchen backen verabredet und freute mich schon seit einer Woche tierisch darauf Sofia endlich wieder zu sehen. Durch die vielen Fernsehauftritte und Radiotermine blieb Andreas und mir im Moment nicht viel Freizeit und ich spürte einfach wie sehr ich sie vermisste und vor allem wie sehr ich sie mochte. Mit ihr war alles so leicht und unkompliziert. Sofia war wirklich immer für mich da und ich war mir sicher, dass ich sie mitten in der Nacht anrufen und ihr irgendeine Schnapsidee erzählen konnte, die gerade mal wieder in meinem Kopf war und sie wäre die Erste, die vorschlagen würde meine Idee in die Tat umzusetzen. All die Jahre in denen wir auf Tour waren hatte ich meinen Bruder dabei beobachtet wie er sich langsam eine Familie aufgebaut hatte, während mein Wunsch nach einer funktionierenden Beziehung und vor allem Kindern auf der Strecke blieb. Das Leben als Onkel war zwar ziemlich schön und ich genoss die Zeit mit den drei Rabauken wirklich sehr, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr stieg der Wunsch in mir endlich anzukommen und auch eine eigene Familie zu gründen. Und das am Besten heute noch - und am liebsten mit Sofia. Seufzend schaute ich in den Rückspiegel und erkannte, dass Lotta mich schelmisch ansah. Sie hatte das gleiche freche Grinsen wie ihr Vater und leider auch das gleiche Mundwerk wie er. "Träumst du wieder von Sofia?" fragte sie singend und böse schaute ich sie durch den Rückspiegel hindurch an, konnte ein Grinsen aber nicht unterdrücken. "Junge Dame" tadelte ich sie, doch lachte sie nur leise. "So guckt Papa auch immer, wenn er an Carlotti denkt" sagte sie dann und gerührt legte ich meinen Kopf schief. "Der Papa mag sie sehr gerne, hm?" fragte ich nach und die Kleine nickte kräftig. "Ich hab sie auch ganz lieb" sagte sie dann noch und glücklich grinsend sah ich sie noch ein Mal an, ehe ich mich wieder auf die Straße konzentrieren musste. "Mama habe ich natürlich aber am liebsten" kam es dann wieder von der Rückbank und diesmal war ich es, der nickte. "Das weiß die Mama doch, keine Sorge" sagte ich sanft und Lotta schnaufte. "Eigentlich ist das ja schön, dass wir so eine große Familie sind oder? Die Mama und der Clemens.. dann Papa und Carlotti, du mit Sofia...achja und Max und Mika, aber die nerven voll oft" sprach sie vor sich her und ich schüttelte leise lachend mit dem Kopf. "Aber Papa und Carlotta sind ja gar nicht zusammen, Maus. Und Sofia und ich.." fing ich an und seufzte dann erneut. "Ach Erwachsene sind so komisch.. wenn man den anderen anguckt und Herzchenaugen bekommt, dann sollte man mit demjenigen doch auch zusammen sein oder? Dann ist man doch verliebt" erklärte sie und beim Wort verliebt streckte sie die Zunge nach draußen, so als wäre das etwas ekliges. "Ja, dann ist man verliebt" bestätigte ich ihr und streckte ebenfalls meine Zunge nach draußen, was sie zum Lachen brachte. "Aber wie geht denn das eigentlich? Wie verliebe ich mich denn?" fragte sie dann auf ein Mal und hilflos sah ich kurz zur Seite, während ich mit meinem Mund ein ahnungsloses Gesicht formte. "Das ist tatsächlich nichts, was wir uns aussuchen können, Lotta. Wenn du den anderen siehst und dein Herz fängt ganz schnell an zu schlagen, du wirst total nervös und willst einfach nur in der Nähe vom andern sein, dann ist das Liebe. Wenn du an nichts anderes mehr denken kannst außer an sie" sprach ich dann ohne groß zu überlegen, "Oder an ihn natürlich" fügte ich noch hinzu, da ich selber merkte, dass ich wohl gerade an eine ganz bestimmte Person dachte. "Und kannst du an nichts anderes mehr denken als an Sofia?" fragte sie dann und erneut grinste ich sie durch den Rückspiegel hindurch an. Und dann seufzte ich, ehe ich mit einem "So ziemlich genau ist das, ja" antwortete, was Lotta leise kichern ließ.

Als wir am Hof ankamen sah ich Carlotta, die gerade ausreiten wollte und winkte ihr aus dem Auto heraus zu, was sie lächelnd erwiderte. Und ehe das Auto zum stehen kam hatte sich Lotta schon abgeschnallt und ich sah sie tadelnd an, ehe ich die Handbremse anzog und dann gemeinsam mit ihr ausstieg. Schnell rannte sie zur Türe und klingelte, während ich ihre kleine Tasche mit ihrer Babyborn aus dem Auto holte und dann die Treppen zur Türe hochstieg und in Sofias grinsendes Gesicht sah. "Hallo ihr zwei" sagte sie und Lotta umarmte sie, während sie ein "Hallo du eine" antwortete. "Lena ist in der Küche" meinte sie dann zu der Kleinen, die schnell nickte und ein aufgeregtes "Ja, gut. Ich muss ihr nämlich unbedingt was erzählen! Chris ist nämlich verl-.." rief und zum Glück konnte man das Ende ihres Satzes nicht mehr hören, auch wenn ich genau wusste was sie da gerade gesagt hatte. Ich versuchte meinen geschockten Gesichtsausdruck schnell wieder unter Kontrolle zu kriegen und nahm Sofia in den Arm, ehe ich ihr einen Kuss auf die Wange gab und ein sanftes "Hey" sagte. "Na" grinste sie zurück und dann folgten wir den Mädels in die Küche. Als Lena mich entdeckte strahlte sie über beide Ohren, ehe sie auf mich zulief und mich ganz stürmisch umarmte. "Wir haben extra Kinderschokolade für dich gekauft, damit wir die Plätzchen damit verzieren können" erzählte sie mir, während ich sie hochnahm, um sie feste zu drücken. "Das war eine richtig gute Idee" grinste ich und die Kleine tat es mir gleich, ehe sie mich noch ein Mal umarmte, was mich leise Lachen ließ. Sofia beobachtete uns mit schief gelegtem Kopf und einem liebevollen Gesichtsausdruck. "Ich bin für heute wohl abgeschrieben" lachte sie und ich tat es ihr gleich, ehe ich Lena wieder auf dem Boden absetzte. "Bei den Mädels vielleicht schon, aber nicht bei mir" versicherte ich ihr, ehe ich einen Schritt auf sie zuging und wenige Millimeter vor ihr stehen blieb. Liebevoll sah ich sie an und ihre Augen fixierten meine, während ihre Mundwinkel ebenfalls ein breites Lächeln formten. "Okay" sagte sie ganz leise und dann streckte sie ihre Hände aus, um meine Hüfte zu umfassen und ich schloss grinsend meine Augen, da ihre Berührungen wie kleine Nadelstiche durch meinen Körper gingen - nur viel angenehmer. Und dann beugte ich mich nach vorne, um sie erneut in eine feste Umarmung zu verwickeln, was sie dankbar annahm. "Können wir vielleicht jetzt mal den Teig machen?" rief Lena empört und grinsend ließ ich von Sofia ab. "Da ist wohl jemand eifersüchtig" sagte sie leise und ich schüttelte amüsiert mit dem Kopf. "Wie kannst du mich auch nur umarmen? Mein Herz gehört doch schon Lena" neckte ich sie und Sofia zog nur unschuldig die Schultern hoch.

SüderhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt