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Als ich durch den langsam dunkler werdenden Wald laufe, fängt es an zu regnen. Schwere Tropfen prasseln auf die Erde und bald kleben mir meine Kleider am Körper und mein Haar hängt mir vollgesogen in den Augen.
Ich presche durch den Wald, auf eine Straße in den Ausläufern von Beacon Hills und rase die Straßen hinunter. In der Dunkelheit und bei dem Regen könnte mich sowieso niemand in meiner Werwolf Gestalt erkennen.
Die Straßen entlang, an Häusern und Läden vorbei und durch matschige Wiesen laufe ich, bis ich endlich vor Kate's Tür stehe. Ich klingele und wenig später öffnet sich die Tür.
„Derek!", ruft Kate entgeistert. „Was... Was ist los...?", fragt sie mich. „Egal! Komm erstmal rein, dann kannst du mir alles erzählen."
Aber ich rühre mich nicht. „Wieso hast du mir nichts gesagt? Wieso hast du mich ausgenutzt?", brülle ich sie schon fast an. In meinem Inneren kocht die Wut, sodass sie die Trauer vollkommen aus meinem Kopf verband. Zu mindestens für's Erste. Der Schmerz würde kommen, dass weis ich, aber jetzt lasse ich keinen Raum dafür und starre sie bloß wütend an.
Sie starrt zurück. „Wie bitte?!"
„Tu nicht so, als ob du nichts wüsstest!", sage ich zornig und meine Augen leuchten blau auf.
Sie schreckt zurück. „Was... Was war das denn bitte? Werde ich jetzt verrückt?"
Sie guckt mich perplex an. Ihr Herz rast wie wild, was allerdings nicht bedeutet, dass sie mir eine Szene macht. Es kann genauso gut der Schock sein.
Einen Moment zögere ich. Könnte sie wirklich keine Ahnung von all dem hier haben? Doch dann schüttele ich den Kopf. Sie würde mich nicht noch einmal reinlegen können.
„Lass es einfach. Versuch nicht wieder mich zu verarschen!"
„Ich habe absolut keine Ahnung wovon du da redest, aber soglangsam beginnst du mir Angst zu machen, mit deinem abgefahrenen Augen Ding und dem Rumschreie, Derek. Hast du... Hast du Drogen genommen, oder was ist mit dir los?", fragt sie etwas zögerlich.
Die Wut steigt in mir auf und legt sich in einem roten Schleier über meinen Blick.
„Dein Bruder, Chris, und dein psychotische Jäger-Vater, wo sind sie? Willst du mir etwa weis machen, dass du keine Ahnung hattest, dass sie sich jede Nacht in den Wald zu begeben, um mich und meine Familie zu töten? Wir haben Kinder unter uns! Wir haben liebevolle Menschen unter uns! Wir sind keine Monster, wie ihr es denkt!"
Ihr steht der Schock ins Gesicht geschrieben. „Wo... Wovon redest du, Derek?", ihre Unterlippe zittert ein wenig und Tränen bilden sich in ihren Augen. „Meine Familie sind keine Jäger. Wir... Wir haben noch nie gejagt... Und vor allem keine Menschen, Derek.", jetzt laufen ihr Tränen übers Gesicht. „Was hast du genommen, Derek? Warum tust du das hier?"„Hör auf mit dem Theater!", brülle ich sie an. Ich bin so aufgewühlt, zornig und durcheinander, dass ich mich selbst nicht ordnen kann. Ich weis selbst gar nicht, ob ich ihr das hier abkaufe.
„Derek... Derek, ich glaube...", sie beginnt zu stottern, doch auch etwas entschlossenes gesellt sich in ihren Ton. „Ich weis nicht, wovon du redest, oder was du genommen hast, aber ich glaube du solltest gehen."
Ich lache. Es überrascht mich selbst, aber ich lache kurz auf. Kalt und bitter und es scheint Kate eine gewaltige Angst einzujagen. „Und wohin, bitte soll ich gehen? Zurück zu meiner Familie, die sich vor deiner Familie versteckt, auch wenn wir euch in Stücke reißen könnten? Aber das tun wir nicht, weil wir keine Monster sind! Wir sind anders, ja, aber wir sind nicht das, wofür ihr uns haltet!"
„Ich habe keine Ahnung, was deine Familie ist!", schreit sie. Ihre Stimme ist schrill und aufgewühlt. „Ich habe keine Ahnung, was du von mir willst, aber du verschwindest jetzt auf der Stelle, oder ich rufe die Polizei!"
Die Wut in mir weicht langsam Bitterkeit und jetzt laufen auch mir Tränen über das Gesicht und gesellen sich zu dem Regen, der auf meinen Kopf und meine Schultern prasselt.
„Hör auf, dass mit mir zu machen!", fordere ich Kate auf. „Hör auf mit mir zu spielen! Habe ich dir je etwas getan? Dir oder deiner Familie? Und nebenbei, habe ich deinen gottverdammten Bruder vorhin im Wald das Leben gerettet! Ja, ich habe Paige getötet, aber das tat mir mehr weh, als ihr selbst!" Jetzt brülle ich wieder.
„Wer zur Hölle ist Paige?", schreit sie.
„Nehmt mich! Wenn du schon nicht mit dir reden lässt, dann nehmt mich, verdammt! Ich habe sie getötet! Das war ich, ganz allein! Meine Familie hat rein gar nichts damit zu tun! Lasst sie in Frieden und nehmt mich, verdammt!"Kate weicht immer weiter zurück. „Du bist ja verrückt!", schreit sie und ihre Wangen sind schon nass vor Tränen.
Auch mir laufen Ströme aus den Augen. „Bitte... Lasst sie in Ruhe und nehmt mich...", flehe ich jetzt schon fast.
„Das geht nicht!", kommt es plötzlich von hinter mir.
Fünf Männer stehen dort. Ich erkenne Christopher, Kate's Bruder. Er ist es, der gesprochen hat. „Es ist gegen den Kodex! Keine Minderjährigen werden gefangen genommen oder getötet."
„Und was wollt ihr dann von meiner Familie?", fauche ich.
„Wir waren nicht hinter dir her, sondern hinter deinem Onkel. Peter Hale. Dass mit deiner Freundin liegt Jahre zurück und wir wissen, dass es nicht deine Schuld war. Wir sind immer noch hinter Ennis her."
„Wie bitte?", Verwirrung breitet sich in mir aus.
„Ist das denn so schwer zu verstehen?", murrt irgendjemand aus der Gruppe.
„Was ... Was hat Peter getan?", frage ich fast panisch.
„Ein Mann an einer Tankstelle, eine Frau in einem Drogerie Geschäft, ein Mann in einer Abgelegenen Gasse.", antwortet Chris, klingt dabei aber so, als würde er es mir schonend bei bringen wollen.
Ich öffne den Mund, doch kein Geräusch kommt aus meiner Kehle. Ich lehne mich gegen den Türrahmen, lasse mich daran herunterrutschen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.
„Was... Was läuft hier? Dad? Chris?", kommt es aus dem Haus.
„Danke, dass du ihr das alles so schonend beigebracht hast!", fährt mich irgendjemand aus der Gruppe sarkastisch an.
Ich schaue auf. „Sie... Sie wusste es nicht?", frage ich zögerlich.
Ich bekomme keine Antwort, aber ein Älterer Mann geht an mir vorbei und nimmt die weinende Kate in den Arm. „Hey... Hey... schon gut, Schatz. Ich glaube wir sollten über etwas reden...", sagt er zu ihr und schiebt sie ins Haus.
Ich vergrabe mein Gesicht wieder in meinen Händen. „Was habe ich getan?", flüstere ich. „Ich habe sie vollkommen eingeschüchtert."
Chris setzt sich neben mich.
„Du konntest es ja nicht wissen.", sagt er mitfühlend, aber dennoch spüre ich, dass er sich nicht sicher ist, wie er mit dieser Situation umgehen soll. Weil ich Werwolf bin.
Ich schaue ihn an. Er ist Mitte Zwanzig und auf seinen Wangen sprießen blonde Haare.
„Was werdet ihr jetzt tun?", frage ich ihn.
Er runzelt die Stirn. „Ich bin mir nicht sicher... Als erstes werden wir Kate aufklären. Was euch angeht... Wir werden niemanden etwas tun, solange wir Peter bekommen."
Ich nicke.
„Und du? Was wirst du jetzt tun? Wirst du uns helfen? Mit Peter...", fragt er und sieht mich erwartungsvoll an.
Ich überlege, dann schüttele ich den Kopf. „Ich... ich weis es nicht. Peter ist eine schreckliche Person. Nicht nur ein Mörder, er hat mich schon immer beeinflusst. Das mit Paige, dass war seine Idee. Aber er ist immer noch mein Onkel."
Chris sieht mich entgeistert an. „Das heißt du wirst ihn in Schutz nehmen? Ist es dir egal, dass er Menschen tötet? UNSCHULDIGE Menschen!", ruft er und springt auf. „Liegt das doch an eurer Art? Seit ihr doch so herzlos, wie alle sagen?"Ich sehe zu ihn auf. „Du hast keine Ahnung, wie sehr ich Peter für das was er getan hat und tut verabscheue! Natürlich nehme ich ihm nicht in Schutz. Aber glaub mir, die Menschen die er getötet hat, waren nicht unschuldig."
Er lacht bitter und voller Abscheu. „Und woher willst du das wissen?"
„Ich habe es gesehen. Und du auch. Seine Augen sind nicht blau. Sie sind gelb, wie die jedes normalen Betas und Omegas. Sie werden nur blau, wenn man einen unschuldigen Menschen tötet.", sage ich und zeige ihn meine blauen Augen.
Er schaut mich verunsichert an, doch antwortet nicht.
Ich stehe auf und laufe davon...

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So, da ist noch ein Kapitel :D Ich hoffe ihr konntet folgen ;)

Blue eyed Werewolf - Teen Wolf FanFiction (Derek)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt