Chapter 2

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Was soll ich für eine Form annehmen?
Ein Lehrer, ein Schüler?
Ein Lehrer könnte mir mehr Respekt erschaffen, so wie er auf mich wirkt.
Was rede ich da, selbst wenn ich die Gestalt eines 5-Jährigem hätte, würde ich den Respekt und Angst der ganzen Welt haben.
Ich entschied mich für einen Jungen, 19 Jahre alt, somit etwas älter als er.
Schwarzes Haar, relativ groß, gute Statue und natürlich, rote verführerische Augen.
Jetzt ein Leben mit diesen heranwachsenden Menschen zu verbringen, eine Strafe und ein Segen zugleich.
Vielleicht eher ein Segen, Menschen sind wirklich die spannendsten Wesen..
Jetzt musste ich nur noch die Sekretäre und Direktoren verführen, das würde wohl die leichteste Aufgabe sein, schließlich ist das nicht das erste Mal.

P.o.V. Ciel

Mit der schwarzblauen Tasche um meiner Schulter, meinen rechten Arm darauf abgelegt und die linke Hand in der Hosentasche, durchstreifte ich die Gänge der eher alten Schule, auf dem Weg zu meinem Klassenraum, im natürlich höchsten Stock - dem 5. Stock.
Das Gebäude was sich Schule nennt glich eher einer Kirche, die Menschen die sich Schüler nannten eher wie einer Truppe dummer Kinder.
Ich schaute auf meine Uhr die ums linke Handgelenk gebunden war, ein schwarzes Zifferblatt mit blauen Akzenten.
Man merkt vielleicht, dass blau und schwarz ein Kombi ist welche mir sehr gefällt und zuspricht.
Bei den Treppen angekommen entgegnete ich einer Menge Leute, alle darum ringend am schnellsten oben zu sein, gequetscht in den Maßen von pubertierenden nicht täglich duschenden Jungen und stark parfümierten Mädchen.
Ich schüttelte nur den Kopf und drängelte mich dazwischen, ich hatte keine andere Wahl, schließlich würde Herr Faustus nicht so gnädig sein mich au spät kommen zu lassen, dieser pervers penible Mathe- und Physiklehrer.
Klammernd an meiner Tasche kam ich oben, außer Atem wohl angemerkt, an.
Sport war nicht gerade mein Spezialgebiet.
Ich öffnete die graue Tür des Klassenraumes, mein Platz war ganz rechts in der Mitte, mit Ausblick zum Fenster und somit auf die bescheidene Sicht der Stadt.
Hier oben konnte man das Gekreische der unten herumalbernden Kinder nicht hören, glücklicherweise.
Ich setzte mich auf meinen Stuhl, der Klassenraum war von Tischen mit zwei Sitzen befüllt, vier Reihen mit jeweils 4 Tischen, würde heißen wir hätten 32 Schüler, jedoch ist letzte Woche einer von der Schule geflogen, mich stört's nicht, dann nervt mich keiner mehr von der Seite an.
Ich holte meine Mathesachen raus, einen Block und mein Etui mit Stiften, Kugelschreibern, Linealen - das Übliche.
Herr Faustus betrat den Raum, schnell setzten sich alle hin, durchbohrt von den Blicken des Lehrers.
Ein arroganter Arsch der sich zu sehr auf seine Rolle des Erwachsenen etwas einbildet, sich aufspielen muss um sich dann an den beängstigten Blicken der Schüler aufzugeilen.
Gelangweilt starrte ich aus dem Fenster, doch bemerkte ich, dass ein Junge hinter ihm lief.
Sag bloß nicht ein Neuer.
Ich schaute auf den Platz neben mir - sag bloß nicht ein Neuer!
„Guten Morgen, Klasse."
Fing er an, der in schwarz Gekleidete neben ihm.
Ebenso schwarzes Haar, die Rechte Strähne war Länge als seine Linke, die rot stechenden Augen übertrumpften sogar die Gelben Faustus'.
Der Junge trug eine schwarze Hose und ein, wer hätte es gedacht, schwarzes Hemd, welches bis auf den letzten Knopf zugeknöpft war, die Ärmel bis kurz vor den Ellenbogen hochgekrempelt.
Es hing locker, kein hässlich schlimmes locker, eins was seine Statur nur mehr betonte, und war bis auf die letzten Ecken gebügelt, so schien es.
Der Kontrast seiner blassen Haut und der tief schwarzen Kleidung brachten wohl einige meiner Klassenkameradinnen zum innerlichen Aufschreien, zum tuscheln wie ach so gut er doch aussah, wer ihn wohl als erstes kriegen würde.
Idioten.
In einem Chor antworteten 99% der Leute dem ‚Guten Morgen'.
„Das hier ist Sebastian Michaelis, ein neuer Schüler. Stell dich doch selbst vor."
Wies er ihn an.
„Ich bin Sebastian, 19 Jahre alt und frisch hierhergezogen. Ich komme eigentlich aus einer kleinen Stadt im Süden Englands. Ich freue mich, der Klasse beitreten zu dürfen."
Sagte er in seiner tiefen Stimme, was die Mädchen nur noch mehr anspannten.
Man könnte schon sagen, dass er nicht schlecht aussah.
Ich sah zu ihm, er wies kein einzigen Funken von Nervosität auf, gar Anspannung geschweige von Angst.
Er sah mich an, sein Lächeln wurde irgendwie breiter, möglicherweise war es auch nur Einbildung.
Schnell schaute ich weg.
Nun, das war mir wohl schon ein wenig unangenehm.
Mit meinem Haar versteckte ich das mir in den Kopf steigende Blut, schaute wieder aus dem Fenster, einen Kugelschreiben zwischen Index- und Mittelfinger hin und her bewegend.
„Nun denn, Sebastian,"
Fing Herr Faustus mit seinem abfälligen Ton an.
„Setz dich doch dort drüben hin, neben Ciel. Der freut sich ganz bestimmt."
Das war vielleicht das erste Mal heute, dass der Lehrer ansatzweise grinste, so vermutete ich.
Michaelis machte sich den Weg auf seinen neuen Platz, durchrang sich zwischen die Tische und setzte sich.
Kaum sitzend lächelte er mich an, ich schaute zu ihm, schaute sogleich auch unbekümmert wieder weg.
„Nun ab von den Formalitäten, wir besprechen jetzt zu aller erstmal die Hausaufgaben."
Ein lautes Stöhnen der Klasse kam zum vor scheinen, schon jetzt abgenervt von diesen Drecksmenschen die ich meine Klassenkameraden nennen muss umgriff ich den Stift fester.
Nur umgeben von Kindern hier.. fühle ich mich als etwas Besseres?
Nein, natürlich nicht, denn ich weiß dass ich etwas Besseres bin.
Besser als diese 30, jetzt auch noch 31 verdummten Leuten.
Ich schlug mein Heft auf und sah zu meinem Tischnachbarn.
Er hatte wohl keine Sachen, zumindest kaum.
Ich griff nach meiner kleinen Tasche und kramte einen Kugelschreiber, einen Bleistift sowie ein Geodreieck und ein Radiergummi heraus.
Schweigend legte ich die Sachen vor ihm hin.
„Die brauchst du."
Murmelte ich, sodass ich den Unterricht nicht störte.
Warum ich ihm die Sachen gab?
Natürlich damit er mich später nicht damit nervte.
„Vielen Dank."
Meinte er lächelnd und fragte ob wir uns das Buch teilen könnten.
Hatte er etwa noch keine Schulsachen bekommen, oder was?
So eine Schulaufnahme wird doch länger im Voraus geplant, da gibt einem doch die Leitung die Bücher.
Auf nichts kann man sich verlassen..

All I see is Y O UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt