P.o.V. CielEr legte den Kopf schräg.
„Ist eurer Kaputt?"
Ich nickte etwas und legte den Koffer auf den Tisch und er öffnete ihn.
„Die Tür geht irgendwie nicht ganz zu."
Sagte ich, als ich mir mein Verbandzeug raussuchte und er seins.
„Ich kann's mir ja mal angucken."
Mir war es so unangenehm danach zu fragen.. auch noch dass er das ganze dreckige Geschirr sehen würde.
Ich hatte eigentlich nur Schürfungen, einige Glieder taten mir weh, aber nichts allzu dramatisch.
Seine Seite muss wohl ziemlich weh tun, schließlich ist er damit über den ganzen Steinboden gefahren.
„Hier ist eigentlich keine schöne Gegend um spazieren zu gehen."
Sagte ich und knotete den Verband am Ende zusammen.
Er lachte etwas.
„Ich bin froh, dass ich hier langgegangen bin, was wohl sonst passiert wäre."
Sagte er und war auch fertig.
„Ich kenne keine guten Spazierrouten hier, ich kenne mich kaum aus. Vielleicht kannst du mir ja mal ein paar zeigen?"
Ich schluckte.
„Jetzt mal nicht übermütig hier werden."
Er lachte.
„Ich habe auch nicht unendlich viel Zeit.. aber für ein paar Spaziergänge kann ich es vielleicht einrichten."
Murmelte ich verlegen und er grinste dankend, ich schaute weg.
„Willst du mir den Kühlschrank zeigen?"
Ich nickte und schloss den Koffer, führte ihn dann in die Küche.
Armkreuzend lehnte ich mich gegen die Wand.
„Entschuldige wegen dem Chaos.. wir hatten letztens Besuch."
Er sah nicht schockiert aus über die Unordnung, lächelte nur amüsiert.
Ich seufzte und schloss etwas die Augen.
„Und was denkst du."
Er rieb sich die Hände.
„Das sollte wohl zu schaffen sein."
Erleichternd stieß ich etwas Luft aus.
„Ich bring eben den Koffer weg und lass dich mal damit alleine."
Er nickte, auch wenn ich nur seinen Hinterkopf sehen konnte.
Er war wirklich groß - ich kam mir sowieso mickrig vor, aber vor ihm? Das kratzte vielleicht etwas an meinem Ego.
Ich packte den Koffer wieder in die unterste Schublade, starrte noch mal die Stelle an, an welcher etwas Staub fehlte.
Es ließ mir keine Ruhe.
Ich schüttelte den Kopf.
Sei nicht so paranoid Ciel..
Ich ging wieder in die Küche.
„Fertig."
Grinste er, unglaubwürdig sah ich ihn an.
„Jetzt schon?"
Er nickte und öffnete sowie schloss die Tür.
Dann sah ich die Küchentheke hinter ihm.
„Hast du alles abgewaschen?!"
Rief ich verdutzt und stieß mich von der Wand ab.
„Ich dachte wenn ich schon dabei bin, kann ich auch das noch machen."
Unfassbar..!
„Das kann doch kein Mensch so schnell schaffen..!"
Er lächelte bloß.
„Ein ‚danke' reicht auch."
Ich starrte ihn nur unglaubwürdig an.
„Danke.."
Sagte ich dann, immer noch ein wenig überwältigt.
Das hätte er doch nicht machen müssen..!
Wie unangenehm.
„Wirklich Lebensmittel hast du hier nicht oder?"
„Ich wollte gerade einkaufen gehen, bis mich auf ein Mal ein Irrer von hinten auf den Bürgersteig geschubst hat."
Er lachte.
„Sollen wir zusammen einkaufen gehen?"
Ich schüttelte hastig den Kopf.
Soll er etwa sehen, wie sparsam ich einkaufen gehen muss? Das ist mir dann wirklich zu viel.
„Ich würde lieber alleine gehen. Du kannst jetzt wieder deinen Spaziergang oder so fortsetzen."
Er schaute auf die Uhr.
„Gut, dann mache ich mich wieder auf den Weg."
Er griff in seine Jackentasche und zückte sein Handy.
Ich schaute etwas verwirrt zu ihm, Arme wieder verschränkt.
„Soll ich dir meine Nummer geben?"
Ich verzog meine Augenbrauen.
„Falls der Kühlschrank die nächsten Tage doch wieder nachgibt."
Ich zögerte und seufzte dann, holte auch mein Handy raus.
„Außerdem müssen wir doch noch planen, wann wir unsere Spaziergänge machen."
Lächelte er.
„..klar."
Er nahm sich mein Handy und tippte seine Nummer ein, speicherte sich selbst als 🐱 ein.
Ich schüttelte leicht amüsiert aber auch verwirrt den Kopf, als ich die Katze sah.
„Leider gibt es keine schwarze Katze, sonst hätte ich die genommen."
Ich summte nur.
Was war denn mit ihm?
Jemand wie er ist mir noch nie begegnet.
Offen und ehrlich, wirkt doch ein wenig aufgesetzt und starr, kalt und warm zugleich.
Nimmt gefährliche Situation ohne ein Anzeichen von Schock oder Angst auf, lächelt die ganze Zeit, beredet einen zu weiteren Treffen und speichert sich selbst als eine Katze ein..
Er lachte etwas.
„Was ist?"
Fragte ich und schaute zu ihm hoch.
„Ach schon gut. Doch man kann dir sofort anmerken wenn du in Gedanken bist."
Ich summte bloß.
„Ich muss jetzt los und einkaufen."
Mein Blick fiel zu ihm hoch.
„Danke noch Mal für alles, ich werde mich revanchieren."
Er grinste.
„Ich werde dich bis zum Einkaufsladen begleiten, nicht dass dich wieder ein Irrer von hinten auf den Bordstein schubst."
Ich lachte etwas.
„Das brauchst du wirklich nicht."
Er bestand jedoch darauf, hatte immer noch den selben gelassenen Ton in der Stimme.
„So kannst du dich bei mir revanchieren."
Ich grummelte nur.
„Du bist wirklich stur."
Ich ging in den Flur Richtung Garderobe.
„Kommst du jetzt oder nicht?"
Sagte ich als er immer noch an der Theke stand.
Er lächelte.
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All I see is Y O U
FanfictionSebaCiel AU Der Teufel, der seit Jahrhunderten, nein, Jahrtausenden einen Hunger verspürte, den man sich nicht vorstellen kann. Die Begierde nach einer Seele, eine zufriedenstellende Mahlzeit, etwas was ihn füllte. Zufriedenstellend.. das reichte...