Der Werwolf von Gryffindor

Kapitel 1

Remus saß allein in einem Abteil im Hogwarts-Express und hatte den Kopf gegen die Scheibe gelehnt. Von außen schlug der Regen dagegen und er genoss die Stille. Er würde nach Hogwarts kommen, endlich! Er hatte nie damit gerechnet angenommen zu werden und jetzt würde er wirklich Zaubern lernen können...

Er überlegte sich gerade in welches Haus er wohl kommen würde, als jemand die Abteiltür aufschob. 

"Stört es dich, wenn wir uns dazu setzten?", fragte der Junge mit schwarzen Haaren, der an der Tür stand. Hinter ihm stand ein Mädchen mit langen roten Haaren, das ihn anlächelte und sich durch die Tür schob als er: "Nein, gar nicht...", sagte. 

"Ich bin Lilly.", sagte das rothaarige Mädchen und streckte Remus seine Hand entgegen, die er nach kurzem Zögern schüttelte. "Und das", sie deutete auf den Jungen mit dem bleichen Gesicht und den fettigen Haaren, "das ist Severus. Wir sind beide Erstklässler, du auch oder?"

Lilly ließ sich gegenüber von Remus am Fenster nieder und schaute strahlend in der Regen hinaus. "Ich bin Remus. Und auch zum ersten Mal hier.", sagte er schüchtern.

"Meine Eltern sind beide Nicht-Zauberer, wie heißt dieses Wort nocheinmal, Severus?", begann Lilly zu erzählen.  "Muggel, es heißt Muggel", sagte Severus. "Ja genau, sie sind beide Muggel. Sie dachten ich wäre verrückt oder so, aber jetzt sind sie stolz auf mich weil ich ja eine Hexe bin... ist das nicht komisch?" 

Remus beschloss, Lilly zu mögen. Sie war so fröhlich und gesprächig, dass er umbedingt mit ihr reden wollte. "Meine Elterns sind Zauberer", sagte er, "ich bin so aufgeregt auf Hogwarts... mein Dad meinte, es war die schönste Zeit seines Lebens." 

"Oh nein, was ist den mit deinem Gesicht passiert?", fragte Lilly besorgt, als sie ihn genauer betrachtete. Schnell versuchte Remus sein Gesicht und die Narben zu verdecken, aber Lilly hatte sie schon gesehen und musterte ihn besorgt. "Das... äh, das war ein Unfall... mit einem Gnom!", sagte er. 

Remus hasste es, zu lügen, doch wenn er auf Hogwarts leben wollte, würde er es von jetzt oft tun müssen. Das hatte Dumbledore ihm schon gesagt.  Die Lehrer würden es wissen, aber vor den Schülern musste er es geheim halten. Und er würde sich Lügen ausdenken müssen, um zu erklären, wieso er jeden Monat mit Kratzern im Gesciht zum Unterricht kam.

Und das alles nur, weil er das Opfer eines Werwolfes geworden war. Aber er würde jeden anlügen und jedem etwas vorspielen, solange er nur ein ganz normaler Schüler in Hogwarts sein könnte.