Kapitel 9

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Die Zeit verging schnell im Schloss und Remus hatte zwei weiter schmerzhafte Verwandlungen, nach denen er seine Freunde über den Grund seines Verschwindens anlügen musste. James und Sirius suchten nach ihrem ersten Erfolg weiter nach Geheimgängen im Schloss, doch unterließen nächtliche Ausflüge. Oder zumindest wusste Remus von keinen, aber er hatte den Verdacht, dass sie trotzdem versuchten sich wieder aus dem Schloss zu schleichen.

Der Unterricht fiel Remus leicht, auch wenn er öfters Mal nicht teilnehmen konnte, weil er seine Zeit im Krankenflügel verbrachte. Bald schon standen die Weihnachtsferien vor der Tür. Das Schloss wurde wunderschön geschmückt mit riesigen Weihnachtsbäumen und Kerzen, die nie zu erloschen schienen. 

"Ich wünschte ich könnte Weihnachten hier verbringen.", seufzte Sirius am letzten Schultag auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum. "Warum tust du es nicht einfach?", fragte James ihn. "Weil meine Eltern", er spuckte das Wort förmlich aus, "darauf bestehen, dass ich diese Fest der Liebe mit ihnen verbringe." 

"Du kannst mich in den Ferien ja besuchen kommen. Ich wohne ja auch in London.", sagte James. "Und außerdem sind es zwei Wochen, du wirst es überleben." Remus sah in Sirius Gesicht. Er schien nicht sicher, ob er es wirklich überleben würde. 

Die Fahrt im Hogwarts-Express ging schnell vorbei und Remus war fast traurig, als sie in King's Cross ankamen. Peter wurde von seiner Mutter, eine etwas dicken Hexe mit demselben blonden Haar, abgeholt und James Vater wartete auch schon auf ihn. Eine große Hexe, mit einem finsteren Blick empfing Sirius, der darüber nicht glücklich schien. Remus Vater war allein gekommen und schloss seinen Sohn in die Arme. Er strich mit den Fingern über die Narben der letzten Verwandlung auf Remus Wange und fragte: "Wie war es?" "Nicht so schlimm wie die letzten. Es geht schon.", antwortete Remus. Zusammen gingen sie aus dem Bahnhof und machten sich auf den Weg zum Haus der Lupins. 

Seine Mutter umarmte ihn stürmisch, als er in das kleine Haus eintrat. Remus war es nicht klar gewesen, aber er hatte sie wirklich vermisst. Beim Abendessen erzählte er ihnen von der Schule und seinen Freunden. Als er gerade Sirius erwähnte, stockte sein Vater. "Sirius Black ist in Gryffindor?", fragte er verwundert. "Ja, wieso?", sagte Remus und sah seinen Vater an. Er hatte schon am Anfang des Schuljahres gemerkt, dass sich viele über die Entscheidung des Hutes wunderten, wusste aber nicht wieso. Es hatte mit Sirius Familie zu tun, so viel wusste er, aber Sirius wechselte immer schnell das Thema, wenn man ihn nach den Blacks fragte. 

"Na ja, die Blacks sind eine reinblütige Familie. Soweit ich weiß waren sie alle in Slytherin und haben eine sehr altmodische Meinung gegenüber von Muggelstämmigen und so. Er ist aber nicht...", fragte sein Vater vorsichtig. "Nein, Sirius ist... nicht so", Remus hatte ja keine Ahnung gehabt. "Ich meine er ist ja auch mit mir befreundet und er ist echt nicht eingebildet. Okay- vielleicht ein bisschen, aber nicht weil er stolz auf seine reinblütige Familie ist, oder so." 

Remus hatte echt keine Ahnung von Sirius Familie gehabt und musst den ganzen Abend daran denken, wie es wohl jetzt bei ihm zuhause war. 

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Sirius

Sirius stand mit seiner Mutter vor dem Grimmhauldplatz Nummer 12, diesem verhassten Haus mit seinem hohen dunklen Fenstern. "Jetzt komm schon", zischte Walburga Black ihrem Sohn zu. Er seuftze, nahm seinen Koffer und schleppte ihn die Stufen hoch. Er lief durch den dunklen Flur und die hässlichen Gemälde seiner Verwanden starrten ihn an. "Bring deinen Koffer hoch und zieh dir gefälligst etwas anderes an!", mit diesen Worten ließ sie ihn allein und ging in den Salon. Sirius blickt an sich herunter, er hatte immer noch seinen Gryffindor Umhang an. Er hatte ihn extra für seine Eltern angelassen, um sie zu ärgern. Er schleppt er seinen Koffer die Treppen nach oben, vorbei an den abgehackten Köpfen der Hauselfen der Familie Black. Die Tür zu seinem Zimmer öffnete sich quietschend und gab einen deprimierenden Blick auf sein Zimmer frei. Die Fensterläden waren zugezogen und eine dicke Staubschicht hatte sich gebildet. 

Der Werwolf von GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt