Kapitel 13

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Sirius

"Das war eine dumme Idee, Sirius.", maulte Peter und zog seinen Schal zurecht. Dadurch verutschte der Tarn-Umhang und Sirius wurde für einen kurzen Moment sichtbar. Genervt rückte er den Umhang wieder zurück und zischte wütend: "Du wolltest mitkommen, ich hab dich nicht gezwungen, also heul nicht rum."

"Lass uns sowas das nächstes Mal einfach im Sommer machen...", murrte Peter, hielt dann aber den Mund.

Leider musst Sirius Peter Recht geben, es war verdammt kalt in den Gängen des Schlosses. 

Es war früher Abend, aber die Sonne war schon lange untergegangen. Nach dem Abendessen hatten sie sich hier im Gang vor dem Krankenflügel versteckt, um Remus abzufangen. Jetzt standen sie schon fast eine Stunde unter dem Umhang zusammen, damit der Hausmeister sie nicht finden konnte. James und  Peter gaben langsam die Hoffnung und Sirius Beine begannen gerade einzuschlafen als sich plötzlich die Tür zum Krankenflügel mit einem leisen Knarren öffnete. 

Madame Pomfrey trat hinaus und hielt die Tür für den Jungen auf, der ihr nachkam. Remus sah verdammt fertig aus, noch schwächer, als Sirius ihn heute Morgen gesehen hatte. Die Krankenschwester ging mit großen Schritten voran und Remus musste sich beeilen, um mit ihr Schritt zu halten.

"Na los! Hinterher!", zischte James und schob Peter vor sich her, während Sirius hinter ihm versuchte, unter dem Umhang zu bleiben. Zu dritt versuchten sie möglichst leise, mit Pomfrey mitzukommen. Ein paar Mal drehte sie sich misstrauisch um, doch der Tarnumhang ließ nichts von ihnen sehen. 

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Remus

Er lief Madame Pomfrey hinterher, über die mit Schnee bedeckte Wiese. Ein eisiger Wind wehte um seine Ohren und verstärkte sein Zittern nur noch mehr. Er zog seinen Gryffindor-Schal enger um den Hals und versuchte verzweifelt nicht an seine Verwandlung zu denken. 

Die Krankenschwester ließ die peitschende Weide erstarren und kletterte in den Geheimgang hinab. Schweigend liefen sie bis zum Eingang der heulenden Hütte. Als sie ankamen, drücke Madame Pomfrey Remus eine Decke in die Hand und sagte: "Wenn Sie morgen früh aufwachen. Ich will ja nicht, dass Sie mir erfrieren." Remus murmelte ein leises Danke, bezweifelte aber sehr, dass dieses Stück Stoff morgen noch genauso flauschig und warm aussehen würde. Wohl eher in alle Bestandteile zerlegt. Er stieg die Stufen zu der Hütte hoch und setzte sich auf den Boden. Hinter sich von der Tür konnte er das Klicken hören, mit dem Madame Pomfrey die Tür versiegelte. 

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Sirius

Sie waren Remus bis hinaus auf das Schulgelände gefolgt und standen nun vor der großen Weide. Vor ein paar Sekunden war Madame Pomfrey wieder von unter dem Baum hervor gekommen und zurück zum Schloss gelaufen.

"Sie hat Remus einfach allein gelassen...", murmelte Peter.

"Ja, das heißt wir können jetzt hinterher, oder?", fragte Sirius. 

"Na dann. Gehen wir mal unter die Weide.", sagte James und führte sie unter dem Umhang auf den Baum zu.

Plötzlich begannen die Äste merkwürdig zu zucken und im nächsten Moment hoben sie sich in die Luft, um dann mit voller Wucht vor ihnen auf den Boden schlug. Die drei sprangen sofort unter dem Umhang hervor und hechteten zurück, weg von der Weide. 

"Verdammt! Was war das denn?!", fragte James mit Panik in der Stimme. "Wie ist die Pomfrey denn da vorbeigekommen?"

"Das hat sie also mit ihrem Zauberstab gemacht.", sagte Sirius und zog seinen eigenen aus dem Umhang heraus. "Irgendwelche Ideen?", fragte er die beiden anderen. 

Der Werwolf von GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt