Kapitel 2

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Die restliche Zugfahrt war wirklich lustig gewesen. Lily und er hatten sich lange unterhalten, nur Severus war nicht sehr gesprächig gewesen. Remus musste lächeln, als er an Lilys erschrockenes Gesicht dachte, als der Schokofrosch aus seiner Verpackung gesprungen war. "Du musst, ihn fangen Lily!", hatte er gerufen. Sie hatte nur panisch gelacht als der Frosch aus Schokolade zappelte und versuchte sich loszureißen. Sie hatte ihn weit von sich weg gehalten und nur gesagt: "Der lebt ja! Ich kann doch keinen lebenden Frosch essen!" Der Frosch jedenfalls hatte seine Chance erkannt, und war aus dem Fenster gesprungen. 

Jetzt standen sie zu dritt am Bahnsteig von Hogsmeade, in ihren Schulumhängen, und versuchten, den älteren Schülern nicht im Weg zu stehen. Remus fühlte sich unwohl, so umgeben von so vielen Menschen, er war es einfach nicht gewohnt. Lily schien begeistert von all der Eulen und anderen Haustieren der Schüler die überall auf dem Bahnsteig herumliefen und flogen. 

Gerade als sich Remus fragte, ob man die Erstklässler vergessen hätte, rief eine laute und tiefe, aber auch freundliche Stimme: "Alle Erstklässler kommen hier rüber! Erstklässler hierher!" Remus drehte sich um und sah einen gewaltigen Mann in einem riesigen Mantel, der eine Laterne hochhielt und winkte. Eine Schar Erstklässler hatte sich schon um den Riesen versammelt, der sie weg von den älteren Schülern führte. 

Sie liefen einen Pfand entlang, der in völliger Dunkelheit lag, nur die Laterne des Riesen spendete Licht. "Ich bin übrigens Hagrid, der Wildhüter von Hogwarts.", stellte dieser sich vor. 

Sie liefen weiter, bis sie einen See erreichten, an dessen Ufer mehrere Boote festgemacht waren. "Na dann rein mit euch!", rief Hagrid und deutete auf die Boote. "He- ihr da! Nur drei in ein Boot!" fügte er hinzu, als er sah, wie vier Jungen versuchten, sich in ein Boot zu quetschen. 

Remus, Lily und Severus setzten sich gemeinsam in ein Boot, das sich daraufhin in Bewegung setzte. Sie glitten über den schwarzen See und als sie um eine Biegung fuhren, sahen sie auf den Felsen über ihnen das Schloss Hogwarts in der Dunkelheit leuchten. Es sah wunderschön aus, wie es mit seinen unzähligen Türmen und hell erleuchteten Fenstern da lag. 

"Es ist wunderschön", hauchte Lily, die mit vor Freude strahlenden Augen auf das Schloss sah. Sie ließ ihre Hand durch das Wasser gleiten und schrie kurz auf, als etwas aus dem Wasser sie berührte. "Was ist?", fragte Remus sie und blickte auf das Wasser. Ein Tentakel ragte daraus hervor, der Lilys Hand spielerisch angestupst hatte. Es sah aus wie... "Ich glaub's nicht!", Severus lehnte sich zu ihnen hinüber und brachte das Boot so zum schaukeln. "Das ist der Krake vom See! Ich habe über ihn in der Geschichte von Hogwarts gelesen. Er bringt die Schüler wieder an Land, die in den See gefallen sind!" "Wenn du dich nicht schnell wieder zurück lehnst, wird er das schon bald tun müssen!", sagte Remus. Das Boot lag mittlerweile gefährlich schief im Wasser. 

Sie kamen an einen Hafen, von dem aus Hagrid sie viele Treppen hinauf zu einem Innenhof führte, wo eine große, schlanke Hexe auf sie wartete. "Ich bin Professor Mcgonagall,", stellte sie sich ihnen vor. "Ich habe das Vergnügen, Sie bald unterrichten zu dürfen. Vorher allerdings, müssen wir Sie ihren Häusern zuordnen." Sie drehte sich um und winkte sie hinterher: "folgen Sie mir bitte"

"Was denn für Häuser?", fragte Lily, die Severus ängstlich ansah. "Ach das, es gibt vier verschiedene Häuser. Sie haben alle verschiedene Eigenschaften und sie ordnen dich zu dem Haus zu, zu dem du am besten passt."

Remus Vater hatte ihm davon erzählt, von der Auswahlzeremonie. Davor hatte er die ganze Zeit Angst gehabt. Er erinnerte sich noch daran, wie er seinen Vater fragte, was passieren würde, wenn ihn kein Haus annehmen würde." "Das passiert schon nicht, Remus,", hatte er gesagt und ihn ermutigend angelächelt wie er es immer tat, "Du bist ehrgeizig genug um nach Slytherin zu kommen, mutig genug für Gryffindor, du bist fleißig und freundlich wie ein Hufflepuff und auch so schlau wie ein Ravenclaw. Der sprechende Hut wird eine schwere Wahl mit dir vorhaben, mein Sohn, aber er wird das richtige Haus für dich finden."

Hoffentlich, dachte Remus...

Der Werwolf von GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt