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*William*

Eine sanfte Bewegung neben mir weckte mich, ich öffnete meine Augen und fragte mich erst wo ich war. Dann erinnerte ich mich an letzte Nacht und mir wurde klar dass ich schnell verschwinden sollte. Ich stand also langsam auf und sammelte meine Klamotten vom Boden auf, dann betrachtete ich sie. Sie hatte, wie erwartet, einige blaue Flecken an Hüfte und Bauch, die durch meine Wolfskräfte entstanden sind. Nachdem ich mich angezogen hatte, verließ ich schnell die Wohnung meines One-Night-Stands. Ich lief nach Hause und legte mich in mein Bett da ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte, ich bin erst kurz vor Sonnenaufgang eingeschlafen da ich an Harry dachte. Vielleicht klingt es ein wenig schräg, doch die junge Dame, Sara, von gestern Nacht, hatte sich an mich gekuschelt wie Harry es immer getan hatte. Ich hatte die ganze Nacht an Harry gedacht, an unsere erste Nacht zusammen und daran wie er mir vorher das Leben gerettet hatte und ich daraufhin seines. Ich habe auch daran gedacht wie es sich angefühlt hat als ich ihn das erste Mal geküsst habe und wie wir gekuschelt haben, den ganzen Morgen. Und meine kleinen Küsse auf seinen Nacken die er so genossen hat und all das was danach kam, weitere Nächte, weitere Küsse und noch so viel mehr. Ich habe alles was ich mit ihm gefühlt habe wieder gefühlt, als wäre es erst wenige Sekunden her. Ich wurde vom Klingeln meines Handy's aus meinen Gedanken geholt, ich sah auf den Display 'Ethan Blake' ich nahm den Anruf an. „Hey Will, bist du schon wieder zuhause?" „Hey, ja bin ich, du?" „Nein bin ich noch nicht, Isaac wollte dass ich noch ein wenig bei ihm bleibe, seine Brüder sind nicht da und seine Eltern auf der Arbeit." erklärte er und ich konnte die Freude in seiner Stimme hören, dann realisierte ich etwas. „Warte mal! Moment! Isaac!?" „Ja!? Kennst du ihn?" „Ist er 25?" „Ja!?" „Hat er zwei jüngere Brüder die Zwillinge sind?" „Auch ja!?" „War er bei der Bundeswehr, im Ausland, im Krieg?" „Ja!? Woher kennst du ihn?" „Er ist der große Bruder von Kyle und Keylef! Die beiden gehören auch zu Jack's Rudel! Sie haben ihren Bruder seit Jahren nicht gesehen!" „Kennt er dich auch?" „Jap, sollte er eigentlich." „Ich kann ihn ja mal fragen ob er sich erinnert, er kommt grade wieder." „Nein, passt schon, macht euch noch einen schönen Morgen!" „Okay, ciao." „Bye." plötzlich viel es mir wieder ein. Sein Geruch kam mir gestern schon ziemlich vertraut vor. Gerade als ich den Zwillingen eine Nachricht schreiben wollte, rief mich jemand an. Der Name, den ich sah, ließ mich erstarren, ich hätte nicht erwartet von dieser Nummer nochmal ein Anruf kam. Es war Harry, ich nahm den Anruf nicht an und unterdrückte die Tränen, nachdem mein Handy aufgehört hatte zu vibrieren schüttelte ich den Kopf und schreib den Zwillingen ob sie etwas von ihrem Bruder gehört hatten. Danach kam eine Nachricht von Jack: Rudeltreffen bei mir und Amy, es ist wichtig dass auch du kommst Will! Wir haben ein Problem das unser komplettes Revier betrifft! 16 Uhr! ich antwortete mit einem "Okay" und legte mein Handy wieder weg. Mit einem frustrierten, brüllenden Knurren drückte ich meinen Kopf in ein Kissen. Meine Wolfskrallen hatten sich ins Bettlaken gekrallt, ich löste sie und schlug mit meiner Faust gegen ein Kissen. Der Wolf übernahm die Kontrolle und ich verwandelte mich, in meinem Schlafzimmer. Ich atmete schnell, zerfetzte Kissen und Decken auf denen auch Harry gelegen hatte, ich sprang vom Bett, stellte mich vor den Spiegel. Ich war ein Monster wenn ich hier so als Wolf stand, er machte mich unglaublich verrückt. Ich konnte mich wieder einfach nicht selbst ansehen, weshalb ich den Spiegel zerkratzte. Es klopfte laut an der Tür „William! Kontrollier dich verdammt! Und mach die Tür auf!" es war Isaac, Ethan musste ihm von mir erzählt haben. „William!" ich konnte meinen Puls nicht kontrollieren „Okay, hör mir zu, ja!?" ich schnaubte als Bestätigung. „Tamara, denk an sie." ich tat was er sagte „Sie ist für dich da! Sie wird immer da sein, sie wird dich nicht verlassen, Jack wird dich nicht verlassen, genau so wenig wie Cara, Layla oder ich und auch die Zwillinge kommen wieder! Niemand wird dich alleine lassen, selbst Ethan nicht, er hatte gesagt dass du ihm schon jetzt was bedeutest. Du bist nicht alleine, wir unterstützen dich! Keiner von uns wird dich verlassen, egal was du tust! Du bist nicht daran schuld, nur sein Bruder, also bitte! Kontrolliere dich!" ich konnte förmlich spüren dass er recht hatte und beruhigte mich augenblicklich. Als Mensch saß ich nun vor dem zerkratzten Spiegel und atmete nochmal tief durch, bevor ich aufstand und zur Tür ging Isaac umarmte mich direkt. „Du musst ihn vergessen!" „Ich weiß..." wir lösten uns von einander „Woher weißt du von ihm?" „Keylef hat Briefe geschrieben, die er aber nicht abgeschickt hat, sondern auf meinen Schreibtisch in meinem alten Zimmer gelegt. Er war sich sicher dass ich nach Hause kommen werde. Nur schade dass die beiden nicht Zuhause waren... eigentlich war keiner Zuhause, aber Naja, ich war ja nur ziemlich lange im Krieg..." er lachte und auch ich musste lachen. „Wenigstens war ich die erste Nacht zuhause nicht alleine." grinste er was mich noch mehr lachen ließ „Ach ja... Ethan... wusste nich dass du auch Kerle... gut findest!?" „Er war, naja, eine Ausnahme, ich wollte nicht alleine sein, er war ganz okay, kein Mensch und so, du weißt schon..." stammelte er „Das mit Harry sollte eigentlich auch eine Ausnahme sein... und jetzt macht mich jeder Gedanke verrückt..." „Warum hast du dich hier verwandelt? Wegen ihm?" fragte er und ließ sich auf meine Couch fallen, ich nickte. „Er hat mich angerufen..." „Und was hat er gesagt?" „Keine Ahnung, bin nich ran gegangen, er hat aber scheinbar auf die Mailbox gesprochen... Hör ich mir an wenn ich mich unter Kontrolle habe." erklärte ich, er nickte verständnisvoll. „Wann ist das nächste Rudeltreffen? Ich würde die anderen gerne wieder sehen und wissen was so los ist." ich schaute auf die Uhr „In einer halben Stunde bei Jack und Amelie." „Na dann, los geht's!" er stand wieder auf und kam zu mir. Er sah mich verwirrt an und sammelte etwas aus meinen Haaren, es war eine Feder, eine von vielen die in meinem Schlafzimmer verteilt waren. „Was hast du nur angestellt?" seufzte er und dann gingen wir.

Wolves (2) - Hunted by shadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt