13.

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*Harry*

Ich erwachte ziemlich früh da ich mal wieder schlecht geträumt hatte, ich sah William sterben, schon seit Wochen träumte ich immer wieder das Selbe. Besagter Werwolf lag noch schlafend neben mir und hatte seinen Arm schützend um mich gelegt. Ich drehte mich so dass ich auf dem Rücken lag. Während ich die weiße Decke anstarrte überlegte ich ob ich Will wirklich wecken sollte. Ich wusste dass er sein Leben für mich lassen würde, ich wusste dass das Gift für ihn gefährlicher sein würde, ich wusste dass es besser war wenn er hier blieb. Es war bei allen besser wenn sie hierbleiben. Meine Entscheidung stand fest: Ich wollte alleine gehen. Langsam und vorsichtig löste ich mich aus dem Griff meines Freundes, küsste ihn sanft auf die Wange, nahm meine Klamotten und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Angezogen und gewaschen kam ich wieder raus und erschrak. "Guten Morgen kleiner Bruder. Hast du was vor?" begrüßte mich Jason, ich hielt meinen Finger an meine Lippen um ihm verständlich zu machen dass er still sein sollte, dann schaute ich panisch zu Will, er schlief noch. "Ich muss alleine gehen, für euch ist das Gift viel gefährlicher!" flüsterte ich "Vergiss es, ich komme mit." "Nein! Das ist zu gefährlich!" "Ich bin auch ein Schattenwandler du Trottel!" "Aber du kannst keine Gedanken kontrollieren. Das Gift ist gefährlicher für dich und du bist nicht leise genug." versuchte ich es ihm weiter auszureden. "Na gut, dann weck ich William auf und er geht mit dir." er bewegte seine Hand in Will's Richtung und wollte gegen seine Stirn schnipsen. "Na gut!" gab ich nach, er zog seine Hand zurück und grinste triumphierend "Das ist gemein!" "Nein Bruderherz, das sind Liebe und Fürsorge, also lass uns gehen." er stand auf und öffnete die Zimmertür. "Wohin?" fragte Jack der vor der Tür stand "Nicht du auch noch!" "Oh doch, Kleiner. Ich hab gehört was du vor hast und du wirst nicht alleine gehen und auch nicht mit deinem mörderischen, respektlosen Bruder!" argumentierte der Alpha lächelnd. "Gut. Dann gehen wir, bevor noch jemand aufwacht." ich verdrehte die Augen und schlich Richtung Tür, um nach draußen zu gelangen mussten wir erst durchs Wohnzimmer, wo der Rest des Rudels noch schlief. Im vorbei schleichen sah ich Ethan und Isaac und die beiden waren einfach zum niederknien süß, ich blieb kurz stehen und machte lautlos ein Foto von ihnen. Ethan lag halb auf Isaac der einen Arm um ihn gelegt hatte, es wird Ethan peinlich sein, aber er wird es genau so sehr lieben. Jack und Jason verdrehten nur belustigt die Augen und liefen an mir vorbei zur Haustür. Als wir endlich das Haus verlassen hatten, atmete ich erleichtert aus "Amy ist übrigens wach und wird den anderen von unserem Plan erzählen wenn sie wach sind." ich blieb augenblicklich stehen. "Zwei Sachen: 1. Will soll es nicht wissen, sonst bringt er sich in Gefahr und 2. UNSER Plan?!" "Zwei Antworten: 1. Er wird's überleben und 2. Dann eben dein Plan!" Jack lachte. "Und jetzt los, erklär uns auf dem Weg was du vor hast!" schickte er mich weiter, ich nickte und lief los, ich lief in die Richtung des Hauses in dem ich aufgewachsen war. Ich war mir sicher dass mein Großvater mittlerweile wusste was ich bin und er sucht mich, also wird er bei meiner Mutter sein, da er denkt ich lebe noch bei ihr, wobei ich seit Wochen nicht dort war. Ganz genau so erzählte ich es auch den beiden Alphas, die zwei folgten mir wie ein Team. Vor dem Haus angekommen blieb ich kurz stehen, atmete einmal tief durch und lief dann die Treppen zur Haustür nach oben. Ich witterte den Geruch schon seit einigen Minuten, ich hatte recht, er war hier, also klingelte ich. Meine Mutter öffnete "Harry, Liebling ihr müsst hier weg, er sucht nach dir, er will dich umbringen! Du musst wieder gehen!" bat sie mich flüsternd "Nein Mum! Wenn er mich sucht dann wird er mich finden und jetzt bin ich auf ihn vor bereitet und nicht alleine." ich trat einen Schritt zur Seite. Ihr Blick erstarrte "Jason!" hauchte sie, auch mein Bruder musterte sie, beide hatten ein sanftes, glückliches Lächeln auf den Lippen. "Mum..." entwich es von Jason's Lippen, er kam die zwei Stufen nach oben und sie umarmten sich, meiner Mutter kullerte eine Träne aus den Augen. "Wir müssen mit ihm reden, ja? Danach erzähl ich dir alles." versuchte es nun Jason "Du bist hier, oder? Du bist wirklich hier." "Ja und ich kann bleiben sobald wir das mit ihm gelöst haben. Versprochen!" sie nickte einfach nur, ewig hatte ich sie nicht so glücklich gesehen, das letzte Mal war als sie Felix' Dad geheiratet hat. "Kommt rein." man sah ihr die Besorgnis an, doch einen Notfallplan hatte ich auch, also gab es keinen Grund dafür. "Der Nächste wird ein Schatten sein." sagte mein Großvater als wir das Wohnzimmer betraten "Das hat eure Großmutter zweimal gesagt. Erst an Jason's Geburt und ich wusste erst dass es wichtig ist als es auch die letzten Worte waren die sie jemals gesprochen hat. Verstanden habe ich es erst als ich hier vorbei kam und den Phönix traf." erzählte er uns, noch stand er mit dem Rücken zu uns. "Niemand darf die Macht über Gedanken der Menschen haben, Harry." "Ganz so ist es auch nicht. Ich kann anderen meine Gedanken zeigen und die von anderen hören und ich kann die Wahrnehmungen manipulieren, aber das Einzige was ich nutze ist die Verbindung zu dem Menschen den ich liebe." erst jetzt drehte er sich um. "Bis du herausfindest wie sich Macht anfühlt, auch du bist ein Monster." "Nein, du hast all die Menschen ermordet! Sie erschossen und vergiftet." "Das waren keine Menschen, es waren Bestien, von Bissen verkrüppelte Menschen, sie wurden zu Monstern gemacht!" "Vielleicht siehst du das so, aber das sind sie nicht!" "Hast du die Wohnung deines sogenannten festen Freundes gesehen?" "Ja, er war alleine. Aber er hat niemanden verletzt! Das ist wichtig. Vielleicht hat er einmal die Kontrolle verloren, aber nur weil es eben nicht anders ging." "Es geht immer anders! Wirklich schade dass ich ihn nicht erwischt habe, leider nur gestriffen. Mehr ist weniger, mein Lieber. Ich töte lieber ein Monster als zuzulassen dass es viele Menschen ermordet." er kam einen Schritt auf uns zu, die Alphas knurrten. Meine Mutter hatte sich schon längst im Schlafzimmer verkrochen, auch sie schien Angst vor ihrem Vater zu haben. "Lieber einen, statt Viele. Nicht war Jason?" blitzschnell zog er eine Waffe und schoss auf meinen Bruder. Mit einem schmerzerfüllten Schrei sank er zu Boden, er drückte seine Hand auf die Wunde, mitten durch seine Brust. "Gift!" krächzte er, das bedeutete dass er nicht heilen konnte. Es wurde Zeit für meinen Notfallplan "Er darf nicht so viel Blut verlieren. Halte durch Jason!" murmelte ich, ich ließ Jack einen Gedanken hören. "Lenk ihn ab, ich muss mich konzentrieren, Will ist zu weit weg, aber ich kann es schaffen." Jack nickte und fing an zu reden, mein Großvater sprang ziemlich gut auf das Thema an und konzentrierte sich auf den Alpha. Ich konzentrierte mich währendessen voll und ganz auf William "Hey Babe. Hörst du mich?" "Ja ich höre dich, wo zur Hölle bist du?" "Tut mir leid dass ich dich nicht geweckt habe, du bist mein Plan B. Ich brauche dich. Also-" "Nein, nein nein. Sag mir einfach wo du bist, ich komme zu dir." "Ja, das war mein Plan, aber wir brauchen erst noch was von dem Gegengift, frag Amelie danach und komm dann zu mir nach Hause." "Okay, ich beeil mich." "Du darfst sonst niemanden mitnehmen, nur dich kann er nicht hören." "Das versteh ich jetzt nicht, aber du kannst es mir nach her erklären!" dann unterbrach ich die Verbindung, auf die Entfernung war es wirklich anstrengend und ich bekam Kopfschmerzen, doch er wird gleich hier sein. "Danke Jack, wir haben es fast geschafft!" unterbrach ich den Alpha der gerade über was auch immer redete. "Was habt ihr fast geschafft? Hast du etwa den Kerl gerufen von dem du denkst dass er dich liebt? Er hat dich umgedreht, dich verändert, er hat das Monster in dir geweckt und dich zu einem falschen Menschen gemacht." "Wow. Wer so wenig Verständnis für Liebe hat, der hat ein eiskaltes Herz. Er hat mich weder umgedreht noch zu einem Monster gemacht. Ich war schon immer so, nur hat es niemand gemerkt, nicht mal ich selbst. Er hat mir gezeigt was es heißt geliebt zu werden und zu lieben. Und ich habe den Wolf in mir durch Jason entdeckt, meinen Bruder den du verjagt hast, den du umbringen willst, der gerade vergiftet ist. Ich bin der wer ich bin wegen ihm, du hast ihn verjagt, er war einsam, er brauchte mich. Also bist du selbst daran Schuld!" erklärte ich ihm ausführlich meine Meinung. "Ich bin hier, wie soll ich rein kommen?" ertönte Will's Stimme in meinem Kopf, ich atmete einmal tief durch und schloss kurz meine Augen. "In meinem Zimmer ist das Fenster offen, da kannst du rein, versuch leise zu sein. Er kann dich hören nur nimmt er dich nicht war wenn es funktioniert." antwortete ich und widmete mich wieder meinem Großvater zu. "Du hast Angst, oder nicht?" "Wieso sollte ich?" "Na weil dein Alpha genau so schwach ist wie dein Bruder." kaum hatte er diesen Satz beendet sank auf Jack auf den Boden und stöhnte schmerzhaft. "Wo bleibt er!?" jammerte der Alpha und im selben Moment huschte William um die Ecke und schaffte es den Jäger auf die Couch zu drücken "Er ist da." damit nahm er die Waffe und gab mir das Gegengift. Meine Mutter schien mitbekommen zu haben was passiert ist, denn sie kam die Treppe runter und sah vorsichtig um die Ecke. Ich gab Jack und Jason die lilane Flüssigkeit "Ihr könnt in den Keller gehen, dort hat euer Vater sich immer verwandelt, ich habe nichts daran geändert." meinte meine Mutter, sie schien die Wirkung zu kennen. Jason umarmte sie noch einmal und folgte Jack dann nach unten. Ich wollte Will zur Begrüßung küssen, doch er drehte seinen Kopf weg, ich war enttäuscht "Du hast versprochen mich zu wecken!" "Ja ich weiß, aber du wärst auf irgendwelche dummen Ideen gekommen und hättest zu viel riskiert. Außerdem wusste ich das wir das Gegengift brauchen würden und du bist der einzige zu dem ich bei so einer Entfernung eine Verbindung aufbauen kann. Du hättest mich nicht retten können wenn ich dich geweckt hätte und ich war ja nicht alleine." ich sah ihn bittend an, er lächelte und küsste mich dann. "Hört auf damit! Das ist ja einfach-" mein Großvater wurde von meiner Mutter unterbrochen "Unglaublich süß." sie lächelte liebevoll. "Harry, ich muss mit Felix' Vater darüber reden. Er muss alles wissen damit er ihn verhaften kann." "Erzähl ihm alles was nötig ist, solange er nicht auch anfängt uns zu jagen." "Er liebt seinen Sohn, er wird es verstehen. Und wir haben keine andere Wahl." ich nickte. "Mum?" sie wollte gerade gehen "Hat er noch irgendwo Ersatz-Handschellen? Ich denke nicht dass William hier so stehen bleiben kann bis er hier ist." wir lachten und sie nickte. "In der Kommode neben der Haustür sollten noch welche sein." ich nickte und ging sie holen. Nachdem mein Großvater nun mit zusammengebundenen Händen auf einem Stuhl saß, keine Waffen mehr hatte und ein Stück Klebeband auf seinem Mund klebte, wollte ich Will das Haus zeigen, da er eigentlich bisher nur mein Zimmer und das Wohnzimmer gesehen hatte, aber als mein Freund sollte er wissen wie schön es in diesem kleinen Haus sein konnte. Ich zeigte ihm also noch ein paar andere Zimmer und ging dann mit ihm auf den Dachboden. "Hier hab ich immer meine Ruhe gehabt, ich war verdammt oft hier nachdem mein Großvater uns besucht hatte oder als mich etwas gestört hat, das war als ich klein war. Ich war auch immer hier nachdem du mich nach Hause gefahren hast, am längsten nach Neumond als mir klar wurde dass ich auf Jungs stehe. Ich war noch nie mit jemandem hier, meine Mum weiß das ich hier meinen Rückzugsort habe, aber sonst niemand, nicht mal Felix." "Ich fühle mich geehrt mit dir hier zu sein." Will grinste, wir standen uns gegenüber, ich nahm seine Hand "Noch hast du nicht alles gesehen." ich zog ihn hinter eine Wand aus Kisten und Kartons. Hier lagen in einer Ecke unzählige Decken auf einer Matratze, dazu noch einige Kissen "Das hab ich alles hier oben gefunden, niemand braucht die Sachen, sind hauptsächlich von Jason, das macht alles noch besonders schön. Aber die Lichterketten müssen an Weihnachten runter, danach kann ich sie wieder aufhängen." ich steckte die Lichterkette ein und dann sah alles noch besser aus. "Das ist echt wunderschön..." murmelte Will "Aber weißt du was noch schöner ist?" ich musterte ihn "Du." flüsterte er, drückte einen sanften Kuss auf meine Lippen und zog mich an sich. "Weißt du eigentlich wie romantisch du sein kannst?" ich grinste ihn frech an und löste mich von ihm, ich hielt jedoch noch seine Hände und zog ihn mit mir. Ich ließ mich rückwärts auf die Matratze fallen und Will fiel über mich, stütze sich jedoch mit seinen Ellebogen neben mir so dass er ein Stückchen über mir war. "Muss Jason heute wieder mit zu mir?" murmelte er verführerisch und fing an meinen Hals zu küssen. "Ich muss Mum fragen ob sie ihn behalten will." lachte ich kurz und auch William war amüsiert über meine Worte. "Aber das machen wir später..." damit forderte ich ihn auf weiterhin kleine Küsse auf meiner Haut zu verteilen und er nickte und tat es. Ich fuhr mit meinen Händen unter seinen Hoodie "Du hast eiskalte Hände..." hauchte Will "Im Schatten ist es kälter als in der Sohne, damit wirst du wohl klar kommen müssen." ich schloss meine Augen und seufzte. Als Will mir einen Knutschfleck am Hals verpasste fuhr ein erschrockenes Keuchen über meine Lippen und ich öffnete meine Augen erst als er von mir abließ und mich nochmal kurz auf die Lippen küsste. Dann ließ er sich neben mir fallen und verschränkte unsere Hände "Ich liebe dich Harry Hunt." "Ich liebe dich mehr William West." erwiderte ich und drehte meinen Kopf zu ihm. Wir sahen uns einfach in die Augen und lächelten, bis ich merkte wie ich langsam wieder müde wurde, ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. "Wann warst du bitte wach dass du jetzt müde bist?" fragte er mit einem belustigten Blick auf seine Handyuhr "Ich hab schlecht geträumt, die letzten paar Wochen schon." "Wovon?" fragte er und ich hörte seine Sorge "Von dir... du naja, du bist in meinen Armen gestorben weil ich dir nicht helfen konnte. Du wurdest angeschossen und warst vergiftet, ich war zu spät." "Deswegen wolltest du nicht dass ich mit komme." stellte er fest "Jap..." "Du weißt aber dich dass mir sowas nicht passieren wird, ich lass dich nicht alleine." ergänzte er, drückte einen sanften Kuss auf meine Stirn und drückte meine Hand leicht. "Ich weiß..." murmelte ich und schloss kurz meine Augen und genoss die Entspannung und die Ruhe. 

Wolves (2) - Hunted by shadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt