12.

19 0 0
                                    

*Harry*

Nach fünf Sekunden zog er seine Hand zurück und sah mich entschuldigend an, doch ich lächelte nur. "Ist okay." flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die weichen Lippen. Es lief ein wenig Blut aus der Verletzung, die gleich wieder heilte, doch das Blut sollte reichen. Der Rest des Rudels schaute zu mir, doch Jason und Jack noch nicht, also stand ich auf und lief vorsichtig an den Wänden entlang damit sich der Geruch verteilt. Nachdem ich mich zurück neben William gesetzt hatte, dauerte es nicht lange und sie stoppten. Jason wollte auf William los gehen, ich drückte mich an Will um Jason von ihm fern zuhalten. "Hör mir zu!" knurrte ich ihn an, er nahm wieder seine Menschengestalt an und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Ich habe darum gebettelt dass er mir weh tut, er wollte es nicht, außerdem ist es schon verheilt. Ich wollte einfach dass du endlich akzeptierst dass Jack hier auch dein Alpha ist, es ist sein Revier! Außerdem geht es Adam immer schlechter, irgendwas stimmt nicht mit ihm, seht ihn euch an!" alle Blicke wanderten von mir auf den schlafenden Jungen. "Uns allen geht es schlecht, aber uns drei am besten, deshalb müssen wir zusammen halten und dafür sorgen dass so etwas nie mehr passieren kann." auch Jack nahm seine menschliche Gestalt an. "Wenn ihr euch endlich eingekriegt habt dann kann Jack jetzt Amy rufen und wir versorgen euch damit ihr schnell heilt. Und wir müssen herausfinden was mit Adam ist. Also: Akzeptiert? Frieden? Für mich und dieses ganze Rudel?" Jason atmete einmal tief durch und schien genervt, ich spürte die aufkommende Wut, die jedoch gleich wieder schwand als William einen leichten Druck auf meine Hand ausübte, den ich erwiderte um mich zu beruhigen. "Hast du mich verstanden!?" fragte ich meinen Bruder erneut, diesmal etwas ruhiger "Ja verdammt! Wie kannst du bei ihm nur immer so nett sein und mich behandeln als wärst du älter als ich!?" "Das ist ganz einfach: Er weiß was ich brauche und was mir gut tut und dir ist es völlig egal, außerdem verhälst du dich manchmal einfach so dass man denken könnte du wärst ein naives, kleines Kind. Und nebenbei bemerkt: Ich bin stärker als jeder hier und das weißt du, also tu nicht so als wärst du hier der Stärkere!" giftete ich ihn an und sah dann abwartend zu Jack der uns, wie die anderen Wölfe, aufmerksam zugehört hatte. Er schüttelte kurz den Kopf, nickte und holte sein Handy das in einem kleinen Safe, neben der Tür, lag. Er schrieb ihr und wenige Sekunden später öffnete sie die Tür, Jack bedankte sich "Was habt ihr denn angestellt?" fragte sie fassungslos als sie ihren Mann sah. "Wir müssen Adam versorgen, ich erzähl dir währenddessen alles." dann nahm er sie an der Hand und sie gingen voraus. Ich zog Will hinter mir her und auch die anderen folgten uns, Isaac trug Adam nach oben, dicht gefolgt von einem besorgten Ethan. "Dein Bruder ist verdammt leicht." stellte er fest und lächelte um Ethan ein wenig aufzumuntern, doch es brachte nicht viel. Isaac legte den Jungen auf die Couch, Amy holte Verbandszeug und setzte sich neben ihn, ich kniete mich vor ihn. Während sie die Platzwunde an seiner Stirn, die Schramen an seinen Wangen und die aufgeplatzten Lippen versorgte, kümmerte ich mich um die Wunde an der Hüfte, die scheinbar von einem Schuss stammte und die Schürfwunden an seinen Knöcheln. Er hatte noch unzählige blaue Flecken und seine Kleidung war zerissen und dreckig "Jack, Liebling. Holst du bitte ein paar neue Klamotten für ihn?" er nickte und ging. "Warum heilt er nicht?" fragte ich Jason, da er so viel über Schattenwandler wusste "Das kann ich nicht genau sagen, vermutlich wegen dem Gift, vielleicht weil er so jung ist, vielleicht wurde er zu sehr verletzt, vielleicht hat unser Großvater ihm noch ein anderes Gift verabreicht oder ihm fehlt einfach die Energie. Er sollte eigentlich heilen." meinte er und musterte Adam. Ich nickte und tupfte weiter die Wunde aus und wischte das Blut weg "Können wir ihn irgendwie wecken, also so dass er nicht gleich wieder einschläft?" fragte ich weiter. "Wenn euer Alpha Flammenkraut hat, ja. Das ist eine Pflanze die Phönixen Kraft gibt, in solchen seltenen Fällen. Hilft auch gegen die Schmerzen die Amelie haben könnte, wegen dem Baby." "Ja ich hab es, davon weiß ich hab extra was davon gesucht." dann verließ er wieder den Raum um etwas davon zu holen. Da Jason wusste wie es funktionierte, weckte er Adam auf, seine Augen leuchteten wie eine Flamme und erloschen im nächsten Moment auch gleich wieder, er blinzelte ein paar mal. "Hey Ad." Ethan lächelte "Ethan!" auch der Feuerwolf lächelte und ließ sich von seinem Bruder umarmen. "Hey Adam, ich bin Harry." stellte ich mich vor und hielt ihm meine Hand hin, er nahm sie lächelnd doch das Lächeln änderte sich in einen fragenden Blick "Du bist der Schattenwolf, Kontrolle über Gedanken und Wahrnehmung." ich nickte "Und du bist der Feuerwolf, auch Phönix genannt, Kontrolle über das Feuer, engster Verbündeter des Schattens." nun nickte er. "Also Adam, es ist viel passiert und ich denke Jack und Amelie werden dir erlauben das Gästebad zu benutzen damit du hier nicht alles voll blutest und deine Wunden endlich sauber sind." die beiden Besitzer des Hauses sahen mich erst leicht geschockt an, lächelten jedoch belustigt als sie merkten wie unangenehm es mir war. "Kein Problem, meine Frau will wissen was passiert ist und das werde ich ihr erzählen während du dich frisch machst." Jack gab Adam die frischen Klamotten "Ich glaube die sollten passen." "Danke..." ich zeigte Adam das Gästebad und er bat mich auf ihn zu warten, weil es sich anfühlte als würde er mich kennen. "Ich weiß nicht, aber ich habe irgendwie Angst vor den anderen, ich kenne keinen außer Ethan, dich und deinen Freund, den ich aber auch nur durch die Verbindunng kenne. Ich vertraue hier sonst keinem, also kannst du bitte warten? Also du musst natürlich nicht, aber ich würde mich beeilen!" "Ist schon gut! Lass dir Zeit, ich setze mich aufs Bett und warte. Keine Sorge." ich lächelte ihn freundlich an, er bedankte sich und ging dann in den anschließenden Raum. Schon nach einer Minute war mir langweilig, ich wollte aber nicht zu den anderen gehen, ich brauchte gerade auch nur Ruhe. "Will... Kommst du her?" fragte ich über Gedanken, bekam jedoch keine Antwort, er kam einfach her, schloss die Tür und setzte sich neben mich. "Alles in Ordnung?" fragte er besorgt und legte einen Arm um mich, ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Ich bin einfach so erschöpft und müde." "Das kann ich verstehen. Du bist früh aufgestanden, musstest deinen anstrengenden Bruder trainieren, wurdest vergiftet, musstest einen Teil deiner Energie abgeben, mich und Ethan hier her schleppen, eine unkontrollierte Verwandlung durchmachen, deinen Bruder wieder zurecht weisen nachdem du ihm beim Kämpfen zugesehen hast und hast dann noch Adam versorgt. Dazu ist es mittlerweile fast zehn Uhr, du hast einen echt anstrengenden Tag hinter dir und morgen geht das alles wieder los." zählte er auf, ich seufzte "Nicht morgen! Wir müssen so schnell wie möglich dieses Monster einfangen und erst dann darf ich schlafen." widersprach ich meinem Freund. "Vergiss es! Jack hat gesagt dass wir heute alle hier schlafen sollen, damit wir uns erstmal erholen, keiner von uns hat ein Auto hier und zum laufen sind wir zu schwach, also bleiben heute Nacht alle hier. Da Jack durch die vielen Rudeltreffen gewöhnt ist viel Besuch zu haben und weil er immer Platz für sein Rudel haben will, hat er auch für jeden einen Platz zum schlafen. Durch Adam wird es knapp, aber da wir zwei auch in einem Bett schlafen, wird es funktionieren. Und ich verspreche dir, dass, sobald du morgen früh aufstehst, ich mit dir komme und dich unterstütze, egal was es ist. Also weckst du mich wenn du aufwachst und dann finden wir ihn gemeinsam!" er nahm meine Hand und malte Kreise auf meinen Handrücken. "Und genau wegen sowas liebe ich dich!" ich lächelte ihn verliebt an und küsste ihn, er erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Der Kuss wurde immer intensiver und ich setzte mich auf seinen Schoß und schlang meine Arme um seinen Nacken und fuhr mit meinen Fingern durch seine weichen Haare. "Das mach ich nur, weil ich dich eben so sehr liebe!" flüsterte er gegen meine Lippen als wir uns von einander lösten, ich lehnte meine Stirn an seine und küsste ihn nochmal. Will zog mich an seine Brust, ich legte meinen Kopf wieder auf seine Schulter und erwiderte die Umarmung. "Ihr seid echt ein süßes Paar." ertönte Adam's Stimme hinter uns, erstaunt draüber dass ich ihn nicht bemerkt hatte, musterte ich ihn. "Ich bring dich zu Ethan. Wir sollen heute Nacht alle hier bleiben, es ist besser so. Du musst von den anderen keine Angst haben, ich stell sie dir vor. Du musst heute Nacht einfach bei Ethan bleiben." ich stand auf und ließ William sitzen, ließ ihn jedoch noch einen Gedanken hören "Du kannst dich schonmal fertig machen und hinlegen, schlaf ruhig, ich komm wenn er sich sicher fühlt." dann ging ich mit Adam zurück ins Wohnzimmer, dort waren schon Sofa's ausgeklappt und auf dem einen hatten es sich die Damen des Rudels, bis auf Amy, bequem gemacht. "Also Leute. Unser Phönix hier, wird vermutlich gleich wieder schwach sein, weil die Wirkung des Krautes gleich nachlassen wird." erklärte ich, Adam setzte sich neben Ethan. "Ihr wisst ein bisschen mehr über ihn als er über euch, also bin ich jetzt mal so frei dafür zu sorgen dass er keine Angst mehr von euch hat." ich lächelte den Feuerwolf an "Also fangen wir bei Tamy an, sie ist super freundlich und hilfsbereit, wenn du was brauchst, wendest du dich an sie, sie weiß über einiges bescheid. Dann Cara, sie kann manchmal etwas mürrisch sein, weil sie Keylef so lange nicht gesehen hat, laut Tamy solltest du sie nicht beim schlafen stören aber sie kannst du ansonsten auch alles fragen, da die drei Schwestern sind ist Layla, die dritte im Bunde eine Mischung aus beidem und sie ist, wie mein Bruder, ein Streber in Sachen übernatürliches. Von meinem Bruder solltest du vorhin schon ein Bild bekommen haben, er ist teilweise auf Macht aus, würde für mich aber morden, selbst meinen Freund, den er aus irgendeinem Grund hasst. Jason weiß alles über übernatürliche Wesen, falls du da was wissen willst. Dann Felix, er ist mein Stiefbruder und geht wahrscheinlich morgen zurück aufs College, er ist auch nett und für alles offen. Isaac ist ein alter Freund von Jack, Will und den Mädchen, er ist der große Bruder der Zwillinge, die du vielleicht auch irgendwann kennenlernst, er ist genau so nett. Ethan kennst du, Jack ist unser Alpha und tut alles für Menschen sowie für alles andere und Amelie ist seine Frau, schwanger, der einzige Mensch unter uns und die netteste Frau die ich kenne. Also musst du vor niemandem hier angst haben, wir sind alle hier um dich zu beschützen." ich grinste ihn an "Und jetzt übernimmt Jack, weil ich verdammt müde bin, ich bin dann mal weg und schlafe. Bis Morgen und Gute Nacht." alle sahen mich leicht verwirrt an, laut ihren Gedanken, die ich, zugegeben unerlaubt, höre, fragen sie sich was mit mir los ist. "Was mit mir los ist? Uff... da gibt es im Moment einige Gründe, hat Will vorhin aufgelistet. Ich bin einfach müde." dann drehte ich mich um und ging "Lies nicht immer unsere Gedanken!" rief Layla mir lachend hinter her "Ich lese sie nicht, ich höre sie!" antwortete ich, hörte sie lachen und betrat dann das Gästezimmer. Will saß in seiner Shorts unter der Decke und wartete auf mich "Ich hab doch gesagt du kannst ruhig schon schlafen." "Ich will aber nur neben dir einschlafen und auch erst wenn du schläfst!" er lächelte mich liebevoll an, also zog ich mir meinen Hoodie über den Kopf und schmiss ihn mit meiner Jeans nebens Bett. Ich kroch zu William unter die Decke, er legte sich hin und legte einen Arm um mich, doch bevor ich mich an ihn kuschelte, drehte ich mich nochmal zu ihm um und küsste ihn. "Ich liebe dich William." "Und ich liebe dich Harry." er lächelte "Und jetzt sollst du schlafen mein hübscher, süßer, netter, lustiger, schlauer, fabelhafter Freund... ich bin so froh dass du zu mir gehörst..." für diese Worte küsste ich ihn erneut und dann kuschelte ich mich an ihn. Ich verkreuzte meine Hand mit seiner die mich an ihn drückte und schloss dann zufrieden die Augen. Es gibt wirklich nichts schöneres, als nach einem langen, anstrengenden Tag mit seinem Freund in einem warmen Bett zu liegen und neben ihm einzuschlafen.

Wolves (2) - Hunted by shadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt