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Jungkook

Noch fünf Minuten.

Ich musste nur noch fünf Minuten durchhalten.

Zu tiefst gelangweilt und müde zugleich versuchte ich wach zu bleiben, während ich meinen Kopf auf meine Hand abstützte. "Bleib standhaft, Jungkook, bleib standhaft..", flüsterte mir meine innere Stimme immer dann energisch zu, wenn meine Augenlider dabei waren zu zufallen und mein Kopf drohte zur Seite zu kippen, wodurch ich jedes Mal kurz zusammenzuckte und meine Ausgangsposition wieder einnahm.

Den Kopf gerade gehalten, den Kopf auf die rechte Hand gestützt, den Blick an der Tafel vorbei.

Meine Augen hingen so sehr an der Wanduhr des Klassenraumes, in der Hoffnung, dass so die Zeit schneller verging, während unser Geschichtslehrer seinen viel zu langen Monolog über den zweiten Weltkrieg hielt. Alle sahen wie hypnotisiert in seine  Richtung und waren still, doch mir war bewusst, dass jeder Schüler hier im stillen betete endlich das erlösende Klingeln zu hören, welches einzig und allein jeden aus der Hypnose rausziehen konnte und den Schulschluss ankündigte. Niemand nahm den alten Mann vorne wirklich wahr, während er den Stoff, welcher im Lehrplan vorgesehen war, in unser Hirn auf die quälendste Methode hineinprügelte. 

So monoton wie er redete und die Desinteresse ausstrahlenden Augen leicht hin und her wanderten, hatte auch Herr Kwon wohl selbst keine Lust mehr auf seinen Unterricht.

Es war die reinste Folter für alle. 

Der Minutenzeiger sprang auf den nächsten Strich um.

Noch vier Minuten.

Ich sah zu meinen besten Freunden hinüber:  Yugyeom, der regungslos über seinen Tisch lag, hatte den Krieg gegen die Müdigkeit wohl verloren, doch schien die Kapitulation umso mehr zu genießen, wie man es anhand seines friedlichen Schlafes sehen konnte und dann war da noch Jimin, der genau so dagegen ankämpfte wegzunicken, wie ich. 

Letzterer bemerkte meinen Blick auf ihn ruhen und drehte den Kopf weiter zu mir, um mich mindestens genau so verzweifelt anzusehen, wie ich es bereits tat.

"Ich weiß mein Freund, ich will auch hier raus",  ließ ihn mein langsames resigniertes Nicken wissen, bevor ich nur noch beobachten konnte, wie der Braunschopf seinen Kopf aufgebend auf die Tischplatte fallen ließ.

 Warum vergingen die letzten Minuten auch immer im Schneckentempo und alle Stunden zuvor so schnell, dass ich mich kaum noch an sie erinnern konnte?

Ich seufzte. Es war kaum auszuhalten. Die Stimme des alten Mannes vorne wirkte wirklich einschläfernd und immer wenn eine weitere Sekunde verstrich, merkte ich wie ich mich immer ein Stückchen mehr gehen ließ.

Abwesend malte ich mit den Fingern unsichtbare Kreise auf die Tischplatte, um mich ein wenig zu beschäftigen, ehe ich den Kampf gegen die Schläfrigkeit dann doch gänzlich verlor.

Drei Minuten.

Plötzlich hörte man das laute Zuklappen eines Buches, welches jeden aus seinem Halbschlaf erwachen ließ und die Aufmerksamkeit in die Richtung lenkte, wo es herkam. Vorne.

"Wisst ihr was..", abwesend legte Herr Kwon seine rechte Hand an seinem schmerzenden Nacken ab, wobei er flüchtig einen Blick auf seine schwarze Armbanduhr um sein linkes Handgelenk warf, ehe er genau so abwesend fortfuhr, "es sind eh nur noch ein paar Minuten, bis es gongt und bis dahin habt ihr wahrscheinlich genau so wenig zugehört. Also geht nach Hause, die Stunde ist hiermit beendet."

Er nickte der Klasse kurz zu, bevor er sich ohne weiteres umdrehte und anfing seine Sachen zusammenzupacken, während alle Schüler um mich herum voerst bloß dem hochgewachsenen Mann verwirrt entgegenblickten. Mich eingeschlossen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 12, 2020 ⏰

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Love Maze| ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt