Kapitel 34 - Halbjahr: Geschafft!

1.8K 123 22
                                    

Sein erwartungsvoller Blick liegt auf mir. "Ja, natürlich!" rufe ich und lache. "Ich bin mir auch sehr sicher, dass ich darf." grinse ich. "Auf jeden Fall komme ich mit." lächelnd sehe ich wir die Spannung von ihm abfällt und er aufatmet. "Das wird toll." freut er sich und grinst wie ein Honigkuchenpferd. "Komm her." fordert er mich auf. Ich komme näher und ehe ich mich versehe, hat er mich zu sich gezogen und seine Lippen landen auf meinem Mund. Das berauschende Gefühl, das meinen ganzen Körper erwärmt kommt wieder aus allen Zellen. Adrenalin strömt durch meine Adern und ich bin ein wenig enttäuscht, dass wir uns als es klingelt schon wieder lösen müssen. Wir setzen uns an unsere Plätze und ich merke grinsend, wie meine Wangen noch glühen. Während des Unterrichts albern Ray und ich die ganze Zeit herum, sodass wir fast aus dem Unterricht geflogen wären, weil ich unsere Lehrerin mit einer offenen Patrone beworfen habe. Doch Ray hat mich dadurch gerettet, dass er meinte, dass die Patrone mir 'aus der Hand gerutscht' sei. Wir lachen jetzt noch, da sie einen großen blauen Striemen auf der Wange hat. Nach der Stunde trennen wir uns, da wir unterschiedliche Fächer haben.

Nach der Schule stürme ich ins Zimmer und schnappe mein Handy. Schnell tippe ich Mums Nummer ein und lausche dann ungeduldig dem Tuten. Es knackt und meine Mutter meldet sich mit einem 'Hey meine Große'. "Hey Mum. Ich hab da ne Frage ... darf ich in den Winterferien eine Woche nach Dresden zu Ray?" komme ich gleich zur Sache.

Dass Ray und ich zusammen sind habe ich meiner Familie an einem Besuchertag erzählt, als sie mich besucht haben. Meine Schwester ist gleich aufgesprungen und hat mich umarmt und mich vollgeplappert. Meine Mutter hat erst eine Weile gebraucht bis sie es verarbeitet hatte und hat mich freudig umarmt. Mein Vater war erst ein bisschen misstrauisch und nachdenklich, doch ich glaube er hat sich auch gefreut.

"Welche Woche denn?" fragt meine Mutter. "Die erste." antworte ich knapp und hoffe mit ganzem Herzen, dass sie ja sagt. "Naja wir wollten etwas als Familie machen ..." fängt sie an. "Bitte! Wir haben doch noch die zweite Woche." sage ich flehend. Ich höre einen tiefen Seufzer am anderen Ende des Telefons und weiß, dass ich gewonnen habe. "Na gut ... wir holen dich dann von dort ab." gibt sie schlussendlich nach. Ich springe auf und quietsche ins Handy. "Danke, danke, danke! Du bist die Beste!" rufe ich und meine Mum lacht. "Na schön, ich muss arbeiten. Ich habe auch Kunden also viel Spaß noch meine Große. Wir telefonieren." erklärt sie und ich verabschiede mich von ihr, bevor ich auflege. Kurz darauf kommt Grace ins Zimmer und ich erzähle ihr von den Neuigkeiten.

"Du und Ray, zusammen in den Ferien? Na das kann ja nur schief gehen." grinst sie mich zwinkernd an. "Hey!" ich boxe ihr an die Schulter. Doch sie lacht nur. "Maik und ich wollen in den Ferien auch was zusammen machen." erzählt sie mir aufgeregt. "Ist doch toll." freue ich mich für sie und lächle. "Wollen wir weiter in den Büchern schauen?" frage ich nach einer Weile, in der wir uns über alles Mögliche unterhalten hatten. Sie nickt begeistert und wir kramen ein Buch heraus in dem es um die Elemente geht. Wir probieren und lesen und probieren und lesen. Eine Aufseherin hätte einmal fast unser Geheimnis entdeckt und wir mussten unsere Tür absperren, damit niemand mehr einfach so herein platzen kann. Ich weiß ja wie man das macht.

~

Der letzte Tag der Ferien kommt immer näher und ist schließlich da. Ich habe meine Koffer schon gestern gepackt und gehe gerade mit Grace ins Klassenzimmer, wo wir uns nebeneinander hinsetzen. Kurz nach dem Klingeln kommt Frau Gerster persönlich ins Zimmer mit einem Stapel Blätter. "Und was denkst du, wie dein Zeugnis aussehen wird?" fragt meine Freundin. "Wie ein Schlachtfeld von schlechten Noten." sage ich und sie kichert. "So es geht los." damit erlangt die Schulleiterin die volle Aufmerksamkeit der Schüler. Gespannt schauen wir zu, wie sie das erste Zeugnis in die Hand nimmt und den Namen aufruft: "Hannah Abrem." Ein zierliches Mädchen geht vor und nimmt das Blatt entgegen. Frau Gerster sagt noch ein paar Sätze zum Zeugnis und ruft den Nächsten auf. Am Anfang höre ich noch gespannt zu, aber ich werde immer unkonzentrierter und müder, dass ich kaum noch mitbekomme, was gesagt wird und warte nur noch sehnlichst darauf, dass mein Name gesagt wird und es endlich Schluss ist. "Lily Trietschel." ich stehe mit klopfenden Herzen auf und schreite nach vorne.

Jetzt reg dich ab, das ist doch nur ein Halbjahreszeugnis! meldet sich meine innere Stimme.

An einer neuen Schule.

Ich bin schließlich vorne angekommen und die Schulleiterin dreht sich mit dem Zeugnis zu mir. Schluckend schaue ich sie an. "Du bist wirklich sehr gut, Lily. Auch wenn du erst später dazu gekommen bist, hast du dich sehr gut eingelebt. Nur in Mathe könntest du noch ein bisschen an deiner Note arbeiten." Ich verkneife mir ein Grinsen. "Also herzlichen Glückwunsch." mit diesen Worten drückt sie mir den Bogen Papier in die Hand und ich bedanke mich mit einem Lächeln. Zurück am Platz schaue ich mir mein Zeugnis an. In allen Fächern Einsen und Zweien, außer in Mathe da habe ich ein Drei Minus. Zufrieden grinsend lehne ich mich zurück, während Grace mein Halbjahreszeugnis begutachtet. Kurz nach mir wird sie aufgerufen und wir vergleichen leise unsere Noten. "War so klar, dass du nur Einsen in den Naturwissenschaften hast, du Mathegenie." grinse ich sie an. "Aber dafür hast du bessere Noten als ich in Kunst und Musik und so." meint sie und deutet auf meine paar Einsen.

Nach einer Weile klingelt es zum Ende der Stunde und wir sind in die Ferien entlassen. Ich umarme Grace quietschend und sie lacht. Zusammen gehen wir aufs Zimmer und nehmen unsere Taschen und Koffer. Wir hieven unser Gepäck die Treppe herunter und sind schließlich auf dem Hof. Kurz darauf stößt Ray zu uns und wir warten auf dir Eltern. "Da ist unser Wagen." ruft Ray. Ich umarme Grace und wünsche ihr wunderschöne Ferien. Dann folge ich meinem Freund zum Auto. Seine Mutter steigt aus und zieht ihren Sohn in eine kräftige Umarmung. Dann kommt sie zu mir. "Hallo Lily." lächelt sie."Ich freue mich, dass du mit zu uns kommst." Ich lächle schüchtern, doch sie gibt mir eine überraschende Umarmung. Dann packen wir die Koffer in das Auto und steigen selber ein. Rays Mum startet den Motor und wir fahren vom Hof. Am Anfang der Fahrt unterhalten sich Mutter und Sohn miteinander, aber ich höre nur zu. Ich habe einfach keine Lust zum Reden. Auf der Autobahn werde ich aber immer müder und schlafe schließlich ein.

~

Ich spüre etwas weiches, warmes auf meinen Lippen, als ich aufwache. "Aufstehen, Sonnenschein, wir sind da." kommt es von Ray nah über mir. Ich lasse meine Augen noch zu, aber lächle.

"Mum ist schon drin."

Ich antworte damit, dass ich ihn herunter ziehe und ihm einen sanften Kuss gebe. Dann öffne ich meine Augen und seine Blauen schauen mir, mit liebevollem Blick, entgegen. Er zieht mich hoch und ich strecke mich. Ich schaue mich um und bemerke, dass dieser Stadtteil eher aussieht, als wäre man in einer Kleinstadt. Vor uns ist ein großes Haus. Ray schließt die Haustür auf und wir kommen in ein halliges Treppenhaus. Nachdem wir die Treppen bis zur zweiten Etage hoch gegangen sind, macht Ray eine hölzerne Wohnungstür auf. "Willkommen bei mir." grinst er und lässt mich herein.

---------------------^=^------------------------

Heey meine weihnachtlichen Cakepops ;)

Hat etwas länger gedauert als geplant aber hier ist es: mein neues Kapitel :3

Ich hoffe es gefällt euch und lässt ne Meinung in den Kommis dazu da !

2 Fragen :) :
Was hasst ihr? Was liebt ihr? (z.b. Sachen die andere machen oder Sachen die im Alltag passieren ...)

Okay freue mich auf eure Kommentare :D

Instagram: Marlene.fhs
Twitter: @MarleneFlath

Love u :***

Alen

Normal? Not really!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt